• Top Gear / Jeremy ClarksonWie geht es weiter mit "Top Gear" und Jeremy Clarkson? Eine Woche nach der Suspendierung gibt es noch immer keine endgültige Aussage zur Zukunft der Sendung, aber einige Einblicke in die Umstände der Suspendierung. Demnach war es Jeremy Clarkson selbst, der BBC-Fernsehchef Danny Cohen über die offenbar gewalttätige Auseinandersetzung mit einem der Produzenten informierte. Der Vorfall ereignete sich in einem Hotel in Yorkshire und wurde dort von Augenzeugen beobachtet. Eine Augenzeugin gab gegenüber Sky News einen Einblick in den Vorfall: Clarkson habe demnach die Entlassung eines Kollegen gefordert, weil dieser ihm keine warme Mahlzeit am Ende des Drehtages zur Verfügung stellte, und sich eine halbe Stunde lang derbe darüber ausgelassen. Der Vorfall hat aber eine so große Dimension, dass selbst BBC-Generaldirektor Tony Hall in der Klärung mit eingebunden ist - und selbst Premierminister David Cameron meldete sich zu Wort und erweist sich als Unterstützer von Clarkson, wie mittlerweile auch rund eine Million Unterzeichner einer Petition. Der BBC droht unterdessen eine Strafzahlung in Millionenhöhe, weil sie nach der vorläufigen Absetzung von "Top Gear" ausländischen Sendern die aktuellen Folgen nicht rechtzeitig wie in den Verträgen vereinbart liefern kann.
  • Top Gear / Jeremy ClarksonClarkson selbst hat sich am Wochenende erstmals öffentlich geäußert und nutzte dafür seine Kolumne in der "Sun". Darin vergleicht er sich mit einem Dinosaurier, der zu groß und zu gewalttätig ist, und bereitet damit offenbar seinen Abschied vor. So heißt es, dass alle Dinosaurier längst gestorben seien und nun, Jahre später, niemand mehr trauert. Weiter heißt es, man könne viele Kampagnen starten und so viel Unterstützung erhalten, doch am Ende müsse man diesen großen Kreaturen einfach hinterherwinken und weitermachen. Zuvor scherzte Clarkson bereits gegenüber Journalisten, dass er sich auf dem Weg zum Arbeitsamt befinde. Die anderen großen Sender warten darauf nur, würden sie Clarkson angesichts seiner großen Beliebtheit trotz aller Eskapaden doch nur zu gern unter Vertrag nehmen. Derweil wurde der Rassismus-Vorwurf zur Folge vom 2. Februar 2014 nun vom Ofcom geklärt und nicht als Verstoß gewertet. Clarkson verhält sich unterdessen aber nicht ruhig, sondern holt ganz im Gegenteil zum nächsten Umschlag aus. Im gedruckten "Top-Gear"-Magazin ließ er sich über Alternativen zum Auto aus: Zugfahrten seien teurer als ein Haus zu kaufen, der Bus ist voller Krankheiten und Betrunkener, die ein Messer ins Herz rammen wollen und auch von Taxen ist er nicht sonderlich begeistert. Hier gebe es zwei Typen: Jene, die eine S-Klasse fahren und wissen was sie tun, aber dafür auch 7.500 Pfund pro Meile verlangen. Und andererseits jene, die aus einem Land kommen, dessen Name man nie zuvor gehört habe, und deren Autos nach Lavendelöl und Krankheit riechen und nicht am Ziel ankommen, weil sie nie für mehr als 2 Pfund tanken.
  • Sherlock© BBC
    Bei der Verlängerung von "Sherlock" kündigte die BBC bereits ein Special der Serie an, das die Wartezeit bis zu den neuen Folgen etwas verkürzen soll. Steven Moffat als kreativer Kopf hinter der Serie hat nun erste Details zu diesem Special verraten. Demnach wird es sich auch inhaltlich tatsächlich um ein wahres Special handeln: Benedict Cumberbatch und Martin Freeman schlüpfen zwar in die gewohnten Rollen, machen aber eine Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert ins viktorianische Zeitalter. Die anderthalbstündige Folge entsteht inhaltlich damit vollkommen unabhängig zur regulären Serie. Eine gute Nachricht für alle "Sherlock"-Fans: Die Dreharbeiten sind nahezu abgeschlossen, womit das Special noch in diesem Jahr zur Ausstrahlung kommen dürfte. Denkbar ist eine Ausstrahlung im Rahmen des Weihnachtsprogramms, wo es ohnehin von vielen Serien immer Spezialfolgen gibt.
  • ITV (Promo Mr Selfridge)© ITV
    ITV erfüllt Wünsche: Im Sommer sagte Andrew Davies, dass er bei seiner Serie "Mr Selfridge" bereits an eine vierte Staffel denke, die er ohnehin immer vorgesehen hatte, welche aber zugleich auch die letzte sein soll. Die Quoten sprachen eigentlich eine deutlich andere Sprache, doch ITV hat sich nun tatsächlich durchgerungen und kurz vor dem Ende der aktuellen Staffel eine vierte Staffel für das kommende Jahr angekündigt. Während alle bekannten Schauspieler und Rollen wieder dabei sein werden, gibt es mit Sacha Dhawan ("Line of Duty") auch bereits einen bestätigten Neuzugang, der eine wichtige Rolle übernehmen soll. Die vierte Staffel soll zehn Folgen umfassen und dürfte wieder zu Jahresbeginn laufen. Ob es sich tatsächlich um die letzte Staffel handelt, ist allerdings nicht bestätigt. Fix ist dagegen die Fortsetzung der Sitcom "Birds of a Feather", die von ITV erfolgreich wiederbelebt wurde. Noch in diesem Jahr sollen die Dreharbeiten zur nunmehr zwölften Staffel starten. Für das Pay-TV hat sich ITV indes zwei Serien gesichert. ITV Encore, nur bei Sky empfangbar, wird die skandinavische Thrillerserie "Jordskott" nach Großbritannien holen. Außerdem hat sich ITV Encore die Rechte am amerikanischen "Broadchurch"-Remake "Gracepoint" geschnappt. Bis mindestens 2016 wird es beim jüngsten Spross ITVBe außerdem neue Folgen von "The Only Way is Essex" geben.
  • BBC One Ident© BBC One
    BBC One hat eine neue Samstagabendshow angekündigt. In Belfast wird die neue Show "Can't Touch This" aufgezeichnet, bei der es nur eine Regel zum Gewinn gibt: Wenn man einen Preis angefasst hat, dann gehört er dem Kandidaten. Natürlich gibt es hier aber zuvor einen großen Hindernisparcour zu bewältigen. Geplant sind vorerst zehn Folgen, während die Show "Win Your Wish List" im kommenden Jahr mit acht Folgen zurückkehrt. Neu ist die Reihe "Five Star Family Reunion" und auch hier verrät der Titel bereits ziemlich gut das Konzept der Sendung: Verloren geglaubte Familien müssen zusammenarbeiten, um in einer 5-Sterne-Unterkunft wiedervereint zu werden. Verlängert wurden bei der BBC außerdem die One-Shows "Who Dares Wins" und "In It to Win It", die Three-Reihen "Killer Magic" und "Now You See It" sowie die Two-Show "Only Connect". Der Kulturkanal BBC Four wagt sich derweil an neue Quizshows.
  • BBC Two© BBC Two
    Bei BBC Two ist ein neues Serienprojekt in der Entwicklung, das auf dem Spielehit "Grand Theft Auto" basiert. Das Drama entsteht als Teil der Kampagne "Make It Digital", welche die junge Generation an das Programmieren heranführen soll. Als Teil dieser Kampagne gibt die BBC an alle siebten Klassen im Land einen Mini-Computer, an dem Elfjährige zu programmieren lernen sollen. Neu bei BBC Two ist unterdessen "The Clare Balding Show", womit die Anstalt neue Wege geht. Neu ist die Sendung nämlich nicht, es gibt sie bereits bei BT Sport. Beim Bezahlsender wird sie auch weiterhin beheimatet sein und mit einstündigen Folgen donnerstags laufen. Neu ist nun jedoch eine Kooperation mit der BBC: Jeweils einen Tag später wird BBC Two nun eine halbstündige Fassung der Talk-Show senden. Für BT Sport ist dies vermutlich eine gute Marketingmaßnahme. Dazu passt, dass sich der Sportsender die Rechte am Premiership Rugby bis 2021 gesichert hat. Ab der Saison 2017/18 werden künftig achtzig Spiele live übertragen, bereits ab der kommenden Saison werden die Highlight-Berichte zu allen Begegnungen ausgeweitet.
  • Britische Unterhauswahl 2015© DWDL
    David Cameron ist nach wie vor nicht sonderlich angetan von der Idee, im Vorfeld der Unterhauswahlen mehrere Debatten im Fernsehen zu veranstalten - er wollte ursprünglich nur eine Debatte und auch nur, sofern diese bis Ende März und damit nicht in der heißen Phase des Wahlkampfes stattfindet. In Gesprächen mit den Fernsehsendern gab es nun einen ganz kleinen Durchbruch: David Cameron hat sich dazu bereiterklärt, in einer ersten Sieben-Parteien-Debatte am 2. April teilzunehmen, wie BBC, ITV, Sky News und Channel 4 gemeinsam bekannt gaben. Zuvor stritten Cameron und Labour-Führer Ed Miliband bereits im Unterhaus auch über die Fernsehdebatten. Die Sender haben zudem ihren Fahrplan geändert: Am 26. März soll es Einzelinterviews mit Cameron, Ed Miliband und Nick Clegg geben, die Jeremy Paxman für Sky News und Channel 4 führt. Die Debatte am 2. April soll bei ITV laufen, während am 16. April lediglich die kleineren Parteien diskutieren sollen. Am 30. April ist bei der BBC ein Special von "Question Time" mit Cameron, Miliband und Clegg vorgesehen. Das Ofcom hat unterdessen seine Bewertung der Parteien veröffentlicht. Wie erwartet, wurde die Europa-skeptische Partei UKIP von Nigel Farage zur "major party" befördert, womit ihr die Teilnahme an zwei Debatten nun auch offiziell zustehen. Die Grünen profitierten von der Neubewertung nicht: Weil die Kleinstpartei nach Ansicht des Ofcom nicht genügend Unterstützer hat, wurde sie auch diesmal nicht zur großen Partei erklärt und hat damit nur Anspruch auf Teilnahme an einer Debatte.

UK-Quoten-Update

  • Cucumber© Channel 4
    Channel 4 hat seine eigene Sauregurkenzeit: "Cucumber" konnte bis zuletzt nicht überzeugen, immerhin hielt der Sender aber tapfer durch und sendete die Serie bis zum Finale zur besten Sendezeit. Das Interesse war aber auch bei der letzten Folge sehr überschaubar. Nur 580.000 Zuschauer schalteten ein, womit ein sehr schlechter Marktanteil von 2,9 Prozent erreicht wurde. Für den E4-Ableger "Banana" liegen leider keine Quoten zum Finale vor, was durch das Verfehlen eines Platzes in Tagesrankings aber schon zeigt, dass es nicht allzu erfolgreich gelaufen sein kann. Ebenfalls am Donnerstag lief die zweite Folge von "Banished" auf BBC Two. Im Vergleich zum Start gingen über eine Million Zuschauer verloren; mit 2,38 Millionen Zuschauern und 11,7 Prozent dürfte man bei BBC Two aber auch noch immer locker leben können. Gut lief es zuvor bereits für "The Great British Sewing Bee", das 3,03 Millionen Zuschauer und damit einen guten Marktanteil von 13,7 Prozent erreichte. Gut meldete sich am Dienstag "MasterChef" mit 4,67 Millionen Zuschauern auf BBC One zurück und steigerte sich noch dazu am Mittwoch auf 4,87 Millionen. Am besten lief es für den Koch-Wettbewerb am Donnerstag, als 5,45 Millionen Zuschauer einschalteten und damit 27,7 Prozent markierten.
  • BBC One© BBC
    Der Freitagabend stand ganz im Zeichen der Spendenshow "Face the Funny" im Rahmen von Comic Relief. Im Schnitt sahen 8,10 Millionen Zuschauer (36,4 Prozent) den ersten Teil der Show, den BBC One zwischen 19 und 22 Uhr sendete. Im Anschluss an die 22-Uhr-Nachrichten waren dann immerhin noch 2,97 Millionen Zuschauer bzw. 33,0 Prozent bis in die tiefe Nacht dabei. Während BBC One eine Nachrichtenpause einlegte, sendete BBC Two im Rahmen von Comic Relief "The Great Comic Relief Bake Off: An Extra Slice" und war damit extrem erfolgreich. 4,37 Millionen Zuschauer entschieden sich für das Special und bescherten BBC Two damit wunderbare 23,4 Prozent. Gut schlug sich am Freitag trotz der starken Konkurrenz auch "Gogglebox", das auf Channel 4 gute 2,41 Millionen Zuschauer unterhielt (10,5 Prozent). Besonders beachtlich ist dies, weil es zuvor alles andere als gut für Channel 4 lief. "The Million Pound Drop" hat seine besten Zeiten nämlich längst hinter sich und unterhielt direkt vor "Gogglebox" gerade einmal 490.000 Zuschauer, womit nur miserable 2,1 Prozent erreicht wurden.
  • The Voice UK© BBC/Talpa
    "The Voice UK" ist derzeit noch immer die erfolgreichste Show, doch am Samstag musste das Casting der BBC ein neues Staffeltief hinnehmen. 6,69 Millionen Zuschauer sorgten bei der ersten Knockout-Episode für einen Marktanteil von noch immer tollen 31,6 Prozent. Trotz Staffeltiefs wird man bei BBC One aber mit den Werten sehr gut leben können, auch weil man noch immer deutlich vor dem "Saturday Night Takeaway" lag, der auf ITV 5,46 Millionen Zuschauer und 26,4 Prozent erreichte - und auch, weil es am Sonntag für "The Voice UK" in absoluten Zahlen wieder deutlich besser laufen sollte. Hier kam die Show nun auf 7,46 Millionen Zuschauer, womit 31,9 Prozent erreicht wurden. "Countryfile" erreichte zuvor bereits gute 6,17 Millionen Zuschauer und 30,1 Prozent und "Poldark" konnte im Anschluss an "The Voice" das gute Niveau des Auftakts vor einer Woche halten. 6,56 Millionen Zuschauer sahen die Serie, was 28,2 Prozent entspricht. "Mr Selfridge" droht kurz vor dem Staffelfinale derweil die Marke von drei Millionen Zuschauern nach unten zu durchbrechen. Mit 3,01 Millionen Zuschauern wurde ein neues Tief für die Serie, die einst mit über sieben Millionen Zuschauern startete, erreicht. Mehr als 12,9 Prozent waren damit nicht drin. BBC Two bekam derweil die Aussetzung von "Top Gear" zu spüren. Während normalerweise über fünf Millionen Zuschauer die Autoshow einschalten, sahen den Doku-Ersatz gerade einmal 1,32 Millionen Zuschauer.