Channel 4 Ident© Channel 4
Nachdem die BBC bereits Opfer der derzeitigen Regierung zu werden droht, stehen nun offenbar auch bei Channel 4 die Zeichen auf Veränderung. Nachdem monatelang dementiert wurde, dass die Regierung hier eine Privatisierung beabsichtigt, sind diese Pläne offensichtlich konkreter als angenommen. Am Wochenende wurde ein Offizieller fotografiert, der entsprechende Unterlagen unter dem Arm in die Downing Street mitbrachte. Die Regierung erhofft sich durch den Verkauf rund eine Milliarde Pfund, letztlich gehen auch diese Pläne auf Kulturstaatssekretär John Whittingdale zurück. Als nächsten Schritt ist vorgesehen, nun EInblick in die Bücher zu bekommen. Dem derzeitigen Chairman Lord Terry Burns, der als Alternative zum derzeitigen Modell auch eine Umwandlung in eine öffentliche Anstalt vorschlug, hat unter diesen Vorzeichen in diesen Tagen bereits angekündigt, seine Amtszeit nicht zu verlängern und im Januar abzutreten. Channel 4 wird zwar über Werbung finanziert, hat aber einen öffentlichen Auftrag und befindet sich im Besitz des Staates. Nach Senderangaben würde eine Privatisierung das Programmbudget um ein Drittel verringern.

The X Factor© ITV
Zwar erreicht die Castingshow "The X Factor" noch immer hohe Quoten, vergleicht man diese allerdings mit Werten der Vergangenheit, dann sind sie nicht allzu zufriedenstellend. Und auch mit der aktuellen Besetzung der Jury ist nicht jeder glücklich; Nick Grimshaw wurde bereits als Abschaltfaktor auserkoren. Das sieht man offensichtlich auch bei ITV und der Produktion so und will nun Meldungen zufolge noch einmal an Stellschrauben drehen – und für die Live-Shows Louis Walsh als unabhängigen fünften Juror, der etwas mehr Biss in die Sendung bringt, zurückholen. ITV dementierte dies zwar als reine Spekulation. Doch Walsh selbst gab bei "Loose Women" preis, dass er tatsächlich mit Simon Cowell gesprochen habe und es die Möglichkeit gebe, dass er wieder in der Show lande. Definitiv sei allerdings nichts - doch er sei dazu bereit. Wer "The X Factor" lieber online statt linear im Fernsehen schaut, muss sich übrigens in Kürze auf eine neue Umgebung einstellen. Ähnlich wie Channel 4 es mit All4 getan hat, wird auch ITV noch im Herbst seine Internetpräsenz ITV.com mit dem ITV Player verschmelzen und unter dem Namen The ITV Hub völlig neustarten und dann erstmals auch über Fire TV von Amazon anbieten.

Mrs Brown's Boys© BBC
"Mrs Brown's Boys" hat sich in vergangener Zeit etwas rar gemacht, gehört aber noch immer zu den beliebtesten Sitcoms der Briten. Nun dürfen sich Fans der Serie von Brendan O'Carroll auf eine ganz besondere Ausgabe freuen. Im Sommer des kommenden Jahres wird es eine Live-Episode von "Mrs Brown's Boys" geben, wie BBC One angekündigt hat. Die Live-Episode soll das Highlight der Feierlichkeiten zu 60 Jahren Sitcom im BBC-Fernsehen sein und der Sender verspricht, es könne wirklich alles passieren. Bei BBC Three geht derweil eine Sitcom in Serie. Nachdem der Pilot zu "Josh" überzeugte, wird der Comedian Josh Widdlcombe nun in sechs Folgen einen griesgrämigen Single spielen, der gemeinsam mit seinen Mitbewohnern Kate und Owen durch die Höhen und viel häufigeren Tiefs des Lebens schreitet. Ein Ausstrahlungstermin steht allerdings noch nicht fest.

BBC One© BBC
JK Rowling fühlt sich bei der BBC offensichtlich gut aufgehoben. Nachdem BBC One bereits ihren Roman "The Casualy Vacancy" als Miniserie adaptierte - allerdings wenig erfolgreich – intensivieren die Anstalt und die Erfolgsautorin ihre Zusammenarbeit nun. Auch die Kriminalromane "The Cuckoo's Calling", "The Silkworm" und den noch in Arbeit befindliche dritte Titel, die Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith verfasste, werden von BBC One für das Fernsehen adaptiert. Mehr Details, etwa zu den beteiligten Schauspielern, stehen allerdings noch nicht fest. Fix ist dagegen nun, dass "Sherlock" tatsächlich in der Weihnachtszeit mit dem lange erwarteten Special auf Sendung gehen wird; das wurde ohnehin aber bereits angenommen. Nur am Weihnachtstag selbst werde "Sherlock" definitiv nicht auf Sendung gehen, betonte Steven Moffat. Dieser Tag sei "zu crowded" – und ganz nebenbei mit dem Finale von "Downton Abbey" auch bereits mit starker Konkurrenz belegt.

Black MIrror© RTL Crime
Netflix hat die Gerüchte um eine Fortsetzung der Channel-4-Serie "Black Mirror" nun offiziell gemacht. Charlie Brooker bekommt dabei deutlich mehr zu tun als in der Vergangenheit: Gleich zwölf neue Folgen hat die Streamingplattform exklusiv bestellt. Ein Wörtchen mitzureden hat aber wohl auch Channel 4 noch: Gegenüber DigitalSpy erklärte der Sender, dass man an "Black Mirror" unverändert die Erstausstrahlungsrechte für Großbritannien besitze. Beim Sender spezialisiert man sich derweil erst einmal auf fremdsprachige Serien und startet dafür eine ganz neue Plattform. Unter dem Namen "Walter Presents" sollen Serien aus anderen Ländern online an den Start gehen – und "Deutschland 83" hat man sich gleich einmal als Highlight für den Start gesichert. Im Januar soll die gefeierte RTL-Serie auch im linearen Channel 4 laufen und die neue Plattform "Walter Presents" einführen (DWDL.de berichtete)

UK-Quoten-Update

The Great British Bake Off© BBC
Der "Great British Bake Off" bekam es am vergangenen Mittwoch mit stärkerer Konkurrenz zu tun und verlor daher einige Zuschauer. Mit 8,37 Millionen Zuschauern kann sich die Backshow aber dennoch sehr gut sehen lassen, wurde doch ein Marktanteil von äußerst guten 34,6 Prozent erreicht – und vor der starken Konkurrenz durch "Coronation Street" lag man auch dennoch. Die Soap ging am Mittwoch mit einer Live-Episode on-air und unterhielt damit auf ITV im Schnitt 8,09 Millionen Zuschauer. Während BBC One aber auch anschließend viele Zuschauer halten konnte und mit "Doctor Foster" noch 5,59 Millionen Zuschauer erreichte, gelang ITV dies nicht. Das neue Drama "Midwinter of the Spirit" interessierte lediglich 1,94 Millionen Zuschauer – mehr als äußerst magere 9,3 Prozent waren damit zur besten Sendezeit nicht drin.

Doctor Who - Peter Capaldi© BBC
"Doctor Who" startete vor einer Woche bereits durchwachsen in die neue Staffel und muss eine Woche später mit noch niedrigeren Werten auskommen. Gegen die WM des in Großbritannien sehr populären Rugby-Sports erreichte die Kultserie nur noch 3,71 Millionen Zuschauer und fiel mit 16,6 Prozent auch deutlich unter den Senderschnitt von BBC One. ITV hat dagegen das Glück, die Rechte an der Rugby-WM zu halten und kann sich daher über äußerst gute Werte am Samstagabend freuen. 8,41 Millionen Zuschauer verfolgten die Übertragung und bescherten dem Sender damit stolze 38,8 Prozent, womit man auch vor "Strictly Come Dancing" lag, das am Samstag 7,66 Millionen Zuschauer verfolgten. Einen Abend zuvor sahen bereits 7,68 Millionen Zuschauer die Auftritte der ersten sechs Kandidaten, das entspricht genau 37,0 Prozent. Die Castingshow "The X Factor", die nun am Sonntag läuft, hielt sich dort recht stabil und unterhielt 6,81 Millionen Zuschauer und 31,1 Prozent. "Downton Abbey" schlug sich mit 7,01 Millionen Zuschauern anschließend minimal besser, musste im Vergleich zum Staffelauftakt aber leichte Verluste hinnehmen.