Steven Moffat© BBC
Großer Umbruch bei "Doctor Who": Showrunner Steven Moffat (Foto) wird die Kultserie mit der kommenden Staffel verlassen. Moffat schreibt bereits seit elf Jahren an der Serie mit und fungiert seit 2010 als Showrunner der Produktion. Seinen Hut wird Moffat im kommenden Jahr nehmen – bis der Doctor zurückkehrt, wird es nämlich noch länger dauern. Für dieses Jahr ist lediglich ein Weihnachtsspecial angekündigt, die zehnte Staffel wird erst im Frühjahr kommenden Jahres bei BBC One gesendet. Zugleich könnte dies dann auch die letzte Staffel mit Peter Capaldi sein, spekulieren zumindest die Kollegen des "Mirror". Demnach wolle man dem neuen Showrunner die Möglichkeit geben, selbst den Hauptdarsteller auszuwählen. Ähnlich ging man auch bei Moffats Antritt vor und verpflichtete Matt Smith als neuen "Doctor". Dies würde auch erklären, weshalb Capaldi die "Doctor Who"-Fans kürzlich bereits auf einen möglichen Abschied von der Serie vorbereitete.

Broadchurch© ITV/Kudos
Der neue Showrunner wurde unterdessen bereits präsentiert. Chris Chibnall wird an Moffats Stelle rücken und das dürfte auch Auswirkungen auf eine andere Serie haben. Chibnall steckt hinter der erfolgreichen ITV-Serie "Broadchurch" und womöglich wurde dort das Ende nach der kommenden Staffel bereits besiegelt. In der Presseaussendung zum Wechsel bei "Doctor Who" deutet Steven Moffat dies zumindest sehr deutlich an und spricht davon, dass er den besten Job im Universum beenden werde, während Chris Chibnall seine letzte Staffel "Broadchurch" drehe. Denkbar ist freilich auch, dass auch bei "Broadchurch" schlicht der Showrunner wechseln könnte, allerdings hieß es im Vorfeld des Serienstarts ohnehin immer wieder, dass die Serie von den Machern als Trilogie angedacht sei.

National Television Awards© NTA
Bei den "National Television Awards" ging "Broadchurch" unterdessen am vergangenen Mittwoch leer aus – hatte es in der Drama-Rubrik aber auch mit starker Konkurrenz zu tun. Freuen durfte sich ein letztes Mal die Crew von "Downton Abbey". Die an Weihnachten eingestellte Serie, zu der es immer wieder Gerüchte rund um eine Kino-Fortsetzung gibt, wurde von den Zuschauern zum beliebtesten Drama gewählt. In der gesonderten Rubrik der neuen Dramen setzte sich "Doctor Foster" unter anderem gegen "Humans" und "Poldark" durch, während der Mega-Hit "The Great British Bake Off" als beliebteste Challenge Show die Bühne verlassen konnte. Als beste Talent-Show setzte sich "Strictly Come Dancing" gegen die Castingshows "Britain's Got Talent", "The X Factor" und "The Voice" durch, während "Peter Kay's Car Share" zur beliebtesten Comedy gekürt wurde. Die britische Version des Dschungelcamps, "I'm a Celebrity ... Get Me Out Of Here" setzte sich als beliebtestes Unterhaltungsformat durch und Ant & Dec, die unter anderem durch eben jenes Dschungelcamp führen, wurden bereits zum fünfzehnten Mal in Folge als beliebteste Moderatoren ausgezeichnet. Alle Preisträger können Sie auf den Seiten der NTAs nachlesen. Aus Quotensicht hätte es zumindest linear übrigens besser laufen können: Mit nur 5,47 Millionen Zuschauer verzeichnete die Live-Show bei ITV den schwächsten Wert seit acht Jahren.

BBC Three© BBC
BBC Three hat den Fahrplan für den Neustart als reinen Online-Kanal veröffentlicht. Wenn der Jugendsender ab dem 16. Februar nur noch online existiert, dann wird BBC Three gleich zum Start die Fortsetzung von "Cuckoo" an den Start bringen. Die erste Folge der dritten Staffel wird am Abend der Umstellung gesendet, außerdem soll es einen neuen Beitrag der Reihe "Life and Death Row" geben sowie eine Folge der Stand-Up-Show "Live from the BBC". Grundsätzlich soll es online fortan zwei Bereiche geben. Unter dem Namen "The Best Of" werden die klassischen Fernsehformate gesammelt, während das als Beta-Version bereits gestartete "The Daily Drop" alle Beiträge aus Blogs, Info-Häppchen und Meldungen aus den sozialen Netzwerken bündeln soll. Neben den Details zur Umstellung im Februar hat BBC Three auch neue Formate angekündigt, wofür man unter anderem mit Jess Brittain ("Skins") verpflichtet hat. Brittain wird für BBC Three das neue Drama "Clique" rund um zwei Mädels schreiben, die bereits seit der Kindheit befreundet sind, deren Leben an der Universität aber kompliziert werden. Von Idris Elbas Produktionsfirma Green Door Pictures wird es beim neuen BBC Three außerdem mehrere Kurzfilme geben. Angekündigt sind außerdem bereits mehrere Dokumentationen.

Sky1 Ident© BSkyB
Der Bezahlsender Sky1 hat eine Fortsetzung der Serie "Yonderland" bestätigt. Noch in diesem Jahr werden die Puppen wieder zum Leben erweckt und in eine dritte Staffel geschickt. Zum Cast hinzu stößt in der dritten Staffel außerdem Stephen Fry, der die Verlängerung der Serie mit der Verkündung seiner Involvierung auch offiziell machte. Unterdessen wurden auch für Großbritannien die Rechte an der Hulu-Serie "11.22.63" vergeben. Der Deal mit Fox International Channels gilt auch für das Königreich, womit die Thrillerserie dort ebenfalls bei FOX angekündigt ist. Starten soll sie dort im Frühling. ITV hat für "Good Morning Britain" unterdessen einen ziemlich bekannten Kopf für die Berichterstattung der US-Wahlen verpflichtet. Talkshow-Veteran Jerry Springer wird für das quotenschwache Frühstücksfernsehen des Privatsenders ab dem 1. Februar über die anstehenden Wahlen berichten und die Kandidaten analysieren.

Mehr zum Thema

Grafik: DWDL.de© DWDL
Der Stellenwert der Einschaltquoten hat sich auch in Großbritannien enorm gewandelt. Längst sind die Overnight-Zahlen nicht mehr wirklich aussagekräftig, wie kürzlich erst wieder das Beispiel "Deutschland 83" zeigte. Binnen einer Woche nach der Premiere der ersten Folge hat sich die Zuschauerzahl auf 2,46 Millionen Zuschauer verdoppelt. Bei größeren Formaten sind die Zahlen noch beachtlicher: "Sherlock" sahen zeitversetzt über fünf Millionen Zuschauer, "Strictly Come Dancing" regelmäßig über drei Millionen Zuschauer und auch der "Great British Bake Off" legte im Herbst dank zeitversetzter Nutzung noch auf über fünfzehn Millionen Zuschauer zu. Ähnlich wie bei DWDL.de zu Jahresbeginn umgesetzt, haben auch die britischen Kollegen mittlerweile auf die veränderte Wahrnehmung der Overnight-Zahlen reagiert. Längst wird nur noch anlassbezogen berichtet, die Kollegen von Digital Spy haben die Berichterstattung in diesem Monat gar komplett beendet. Auch im UK-Update werden wir den Fokus daher etwas verschieben und über die Zuschauerzahlen nur noch im regulären Nachrichtenblock berichten, weil die linearen Quoten längst nicht mehr über Flop oder Erfolg entscheiden. Bei Sky geht man übrigens soweit, dass man seitens des Senders die Quoten zwar noch messen, aber künftig nicht mehr ausweisen lässt, wie Sky-Mann Gary Davey in diesen Tagen gegenüber "Broadcast" erklärte. Als Grund führte er an, dass die Overnight-Zahlen gerade einmal 30 Prozent, manchmal auch nur ein Viertel, der tatsächlichen Nutzung ausmachen. Die Overnight-Zahlen will Sky fortan nur noch intern nutzen, um die Gesamtnutzung hochrechnen zu können.