Breaking Bad© AMC
Als Walter White wurde Bryan Cranston in "Breaking Bad" international gefeiert, nun kehrt der Schauspieler wieder vor die Kamera zurück – in einer neuen Reihe bei Channel 4. Der Sender adaptiert die Werke von Science-Fiction-Autor Philip K Dick und dreht eine zehnteilige Reihe, bei der Cranston nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch ausführender Produzent an der Seite von Ronald D Moore ("Battlestar Galactica", "Outlander") sein. Jede Folge von "Electric Dreams: The World of Philip K Dick" wird dabei ein in sich abgeschlossenes Drama sein. Außerhalb des Königreichs wird Sony Pictures Television die Rechte an der Reihe vermarkten. Daneben hat Channel 4 mit "The Watchman" eine neue Serie mit Stephen Graham, bekannt aus "Boardwalk Empire", bestellt. In der Serie spielt er einen Vater von zwei Kindern, der als Betreiber von CCTV, also Überwachungskameras, seine Brötchen verdient – und Gefallen daran findet, das alles überwachende Auge zu sein. Das geht so weit, dass er, enttäuscht von der Polizei, eines Tages selbst einschreitet, als er eine Gruppe von Drogendealern beobachtet. Auch mit Netflix wird Channel 4 trotz des kürzlichen Disputs über "Black Mirror" wieder zusammenarbeiten. Für den Unterhaltungssender E4 wird gemeinsam mit Netflix die neue Serie "Crazy Face", eine Mischung aus Comedy und Horror, produziert. In der Serie, die seit dieser Woche in Bristol gedreht wird, geht es um zwei ungleiche Dämonenjäger. Geplant sind zunächst sechs Folgen.

Line of Duty© ZDF/Ed Miller / World Productions
BBC Two verliert einen weiteren Quotenhit: Gerade erst wurde bekannt, dass "Line Of Duty" nach dem Hänger in der zweiten Staffel mit dem dritten Durchlauf mit im Schnitt 5,1 Millionen Zuschauern zur erfolgreichsten Serie des Senders überhaupt wurde, da schnappt auch schon der große Bruder BBC One zu. "Line of Duty" wird angesichts des großen Erfolges, ähnlich wie in der Vergangenheit etwa bereits der "Great British Bake Off" oder "Miranda", mit der neuen Staffel ins Hauptprogramm wechseln. Im Zuge des Umzuges zum größeren BBC One wurde auch gleich eine weitere Staffel bestellt. Neben der bereits angekündigten vierten Staffel ist damit also auch bereits eine fünfte Staffel eingetütet. Doch auch BBC Two konnte in diesen Tagen eine Verlängerung verkünden. Die Crew der schottischen Sitcom "Two Doors Down" darf sich ab August wieder vor und hinter der Kamera versammeln, denn BBC Two hat sich für eine sechs Folgen umfassende zweite Staffel entschieden. Sky kann unterdessen einen neuen Quotenrekord im Unterhaltungssektor vermelden. Die erste neue Folge von "Game of Thrones" sorgte inklusive zeitversetzter Nutzung mit 4,8 Millionen Zuschauern für einen neuen Allzeitrekord gesorgt. Davon haben 2,2 Millionen Zuschauer linear geschaut, 1,6 Millionen auf eine Aufnahme oder Sky on Demand zurückgegriffen und eine weitere Million einfach die App von Sky Go oder Now TV genutzt.

Brexit – UK entscheidet© DWDL
In anderthalb Monaten entscheiden die Briten per Referendum über ihren Verbleib in der Europäischen Union ab. Neben Informations- und Diskussionssendungen setzen die Sender dabei auch auf Unterhaltungssendungen zum Thema. Channel 4 hat nun beispielsweise angekündigt, mit "Power Monkeys" an den Erfolg der zur General Election gesendeten "Ballot Monkeys" aus dem vergangenen Jahr anknüpfen zu wollen. Gedreht werden die sechs Folgen wieder erst am Tag der Ausstrahlung, um das politische Tagesgeschehen ebenfalls abbilden zu können. Außerdem können sich Fans von "Eurotrash" freuen. Die im Jahre 2007 eingestellte Late-Night-Show wird am Abend des Referendums mit einem einmaligen Special auf Channel 4 zurückkehren. Auch BBC Two setzt im Vorfeld des Brexit-Referendums auf Comedy. Jack Dee, bereits zur General Election mit seinem "HelpDesk" auf Sendung, wird mit gleich drei Ausgaben der Sendung vor dem EU-Referendum zurückkehren. Los geht es Anfang Juni.

The X Factor© ITV
Und da war es nur noch ... einer. Simon Cowell ist derzeit der einzige bestätigte Juror für die neue Staffel von "The X Factor". Auch Rita Ora hat nun nämlich ihren Abschied von der Castingshow bekannt gegeben. Ora, die vor ihrer Teilnahme an "The X Factor" noch bei "The Voice" Gesangstalente beurteilte, scheidet damit nach nur einer Staffel wieder aus. Damit geht sie den gleichen Weg wie Cheryl Fernandez-Versini und Nick Grimshaw, die beide bereits vor einigen Wochen ankündigten, im Sommer nicht mehr dabei zu sein. Auch die Moderatoren Caroline Flack und Olly Murs verabschiedeten sich nach nur einer Staffel und machten so Platz für Dermot O'Leary, der nach einer einjährigen Pause somit wieder zur Show zurückkehren darf. Denkbar ist, dass es auch in der Jury die Rückkehr früherer Gesichter gibt, spekuliert wird immer wieder über ein Comeback von Louis Walsh und Sharon Osbourne. Unklar ist derzeit übrigens auch noch die Zukunft von "Drive". Die Motorshow überzeugte aus Quotensicht nicht, Berichte, wonach die Show bereits eingestellt wurde, erteilte ITV aber eine Absage – ohne sich aber zu der Zukunft von "Drive" zu bekennen. Eine Entscheidung sei schlicht noch nicht gefallen.

BAFTA Television Awards© BAFTA
Bei der Verleihung der BAFTA Television Awards gab es am Wochenende mehrere größere Gewinner. Peter Kay wurde nicht nur als Bester Darsteller in einem Comedyformat ausgezeichnet, sondern konnte mit "Car Wash" auch gleich die Trophäe für das Beste Comedyformat einheimsen. Zwei Preise gingen auch an "This Is England '90" von Channel 4. Die Produktion wurde als Beste Miniserie ausgezeichnet und bekam eine weitere Trophäe für die Leistung von Nebendarstellerin Chanel Cresswell. Als Bester Hauptdarsteller wurde Mark Rylance für seine Performance in "Wolf Hall" ausgezeichnet. Rylance durfte sich ebenfalls doppelt freuen, denn "Wolf Hall" gewann zusätzlich auch den Titel als Bestes Drama. Als Beste Hauptdarstellerin konnte unterdessen Suranne Jones für "Doctor Foster" den Saal verlassen, als Bestes Live-Event setzte sich "Big Blue Live" unter anderem gegen "The Sound of Music Live!" und "The Vote" durch. Alle Preisträger können Sie wie immer auf den Seiten der BAFTAs einsehen. "Wolf-Hall"-Regisseur Peter Kosminsky nutzte die Dankesrede bei der Auszeichnung seiner Serie als Bestes Drama übrigens, um ein paar Sätze in Richtung Regierung abzugeben und sich gegen die Einschnitte und verschärften Regeln bei der BBC sowie eine Privatisierung von Channel 4 einzusetzen. Damit traf Kosminsky ganz offensichtlich den Nerv des prominent besetzten Publikums, das mit stehenden Ovationen reagierte.

Channel 4© Channel 4
Eine Privatisierung von Channel 4 scheint dabei mittlerweile wieder vom Tisch zu sein, berichtet der "Guardian" am Wochenende. Für zusätzliche Einnahmen soll der Sender, der sich zwar aus Werbung finanziert, aber einen öffentlich Programmauftrag hat, aber natürlich dennoch sorgen. Daher überlegt man laut "Guardian" derzeit in der Regierung, eine Minderheitsbeteiligung an Channel 4 an einen strategischen Partner wie BT zu veräußern. Außerdem wird darüber nachgedacht, dass Channel 4 künftige eine Art Dividende an das Finanzamt überweisen muss. Kulturstaatssekretär John Whittingdale zieht nun offenbar auch wieder einen Umzug des Senders in Betracht. Die bereits vor gut einem Jahr geäußerten Überlegungen, den Sender nach Birmingham oder Manchester zu verschieben, seien nun wieder aktuell, nachdem ein vollständiger Verkauf vom Tisch ist, meint der "Guardian". Welche Maßnahmen tatsächlich eingeleitet werden, ist gewiss aber noch unklar. Offenbar möchte Whittingdale erst alle Reformen bei der BBC durchsetzen, bevor eine Entscheidung zu Channel 4 getroffen wird. Vor dem Herbst wird es damit keine Gewissheit für den Sender geben. Charles Gurassa, der neue Vorstandsvorsitzende von Channel 4, hatte sich am Wochenende noch darüber beklagt, dass es nicht hilfreich sei, dass eine Entscheidung zur Zukunft seines Senders immer wieder aufgeschoben wird.