Ins Mittagsprogramm kommt Bewegung: "Punkt 12" ist in der Zielgruppe mit Marktanteilen von mehr als 20 Prozent zwar weiterhin Marktführer, doch gegenüber dem Vorjahr muss das Magazin bislang ein paar Marktanteils-Punkte einbüßen. Auch das vor allem von Älteren gesehene "Mittagsmagazin" von ARD und ZDF schwächelt - selbst auf beiden Sendern zusammen liegt der Gesamt-Marktanteil im Schnitt bei weniger als 20 Prozent, was nicht gerade ein Erfolg ist. Spannend ist allerdings auch die Entwicklung der beiden zuvor gezeigten Magazine.

Über Jahre hinweg überzeugte das "ARD-Buffet" mit starken Quoten - auch wenn das junge Publikum erwartungsgemäß kaum Gefallen an der Sendung fand. Doch zuletzt bröckelte auch das Interesse der Stammseher: Inzwischen sehen meist weniger als eine Million Menschen zu, der Marktanteil sank in den vergangenen Monaten deutlich. Beispiel gefällig? Waren im Januar 2011 im Schnitt noch 13,8 Prozent Marktanteil drin, so kam die Sendung im Januar dieses Jahres nicht mehr über 11,9 Prozent hinaus. Im April reichte es sogar nur noch für 11,3 Prozent - über zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat.

Zuschauer-Trend: ARD-Buffet vs. Drehschreibe Deutschland

ARD-Buffet vs. Drehscheibe Deutschland© DWDL

Quelle: DWDL.de-Recherche

Gewinner der Schwäche des "ARD-Buffets" ist offenbar das ZDF, das mit seinem Magazin "Drehscheibe Deutschland" in der Vergangenheit in der Regel keinen Blumentopf gewinnen konnte. Doch das hat sich geändert: Inzwischen liegen beide Sendungen desöfteren auf Augenhöhe. So kam "Drehschreibe Deutschland" im Juni im Schnitt auf 11,0 Prozent Marktanteil und lag damit nicht mal einen halben Prozentpunkt hinter der ARD-Konkurrenz. Auch im von Olympia geprägten August sieht es ähnlich aus - hier gelang es dem ZDF zudem, die Marktanteils-Verluste besser einzudämmen.

Und so sind nach 14 Jahren auf Sendung also vermutlich einige Änderungen nötig, um den Abwärtstrend des "ARD-Buffets" zu stoppen. Nach allem, was man hört, wird derzeit hinter den Kulissen auch bereits an Neuerungen gearbeitet, um das Service-Magazin wieder zurück in die Erfolgsspur zu verhelfen.

Was steht an?

Nach einem von der Fußball-EM und den Olympischen Spielen geprägten Sport-Sommer, trauen sich die Fernsehsender nun nach und nach wieder mit frischen Formaten aus der Deckung. Dieses Wochenende wird vor allem für Vox richtungsweisend sein: Die dritte "X Factor"-Staffel startet mit zwei Folgen - zunächst am Samstag bei RTL, um Vox möglichst viel Rückenwind zu bescheren. Vox setzt diesmal alles auf eine Karten, nämlich auf den Sonntag. Dort schlug sich die Castingshow mit einigen Folgen bereits im vergangenen Jahr recht ordentlich. Angesichs der momentanen Casting-Flut wird es nach der ohnehin schon schwächeren zweiten Staffel aber sicherlich nicht einfacher.

Beim ZDF hat man derzeit nicht zuletzt den Nachmittag im Blick: Dort übernimmt am Montag für zunächst einen Monat "Die Pyramide" den bisherigen Telenovela-Sendeplatz - dass die Folgen bereits bei ZDFneo liefen, dürfte angesichts von bislang weniger als 100.000 Zuschauern wohl kaum ein Problem darstellen. Bei ProSieben gibt's indes gleich mehrere Neustarts - so kehrt "Switch reloaded" am Montag nach kaum enden wollender Pause zurück. Fraglich ist allerdings, ob "Eureka" zuvor tatsächlich eine passende Vorlage bilden wird. Am Dienstag msus dann "Two and a half Men" zeigen, was in der Serie steckt: Künftig gibt's die Serie nämlich schon um 20:15 Uhr zu sehen.

Unterm Strich lastet auf Ashton Kutcher nun also mehr Verantwortung als bisher. Kein allzu leichtes Unterfangen, doch erst mal muss man sich bei ProSieben um "Two and a half Men" vermutlich keine Sorgen machen.