• Michael J. Fox© Thomas Atilla Lewis (CC BY 2.0)
    Bereits letzte Woche berichteten wir von den von mehreren Networks umworbenen Serienprojekt des großen unter den körperlich Kleineren Hollywoods, nun gab's erstaunlich rasch eine Entscheidung: Michael J. Fox macht wieder in Serie und zwar bei NBC. Der Sender konnte die anderen Networks deshalb ausstechen, weil er direkt eine Zusage für 22 Episoden gewährte, ohne überhaupt die Pilotfolge abzuwarten. Die Familiensitcom soll im Herbst 2013 an den Start gehen und ist an das Leben Fox' angelehnt: Er spielt einen an Parkinson erkrankten Familienvater, der in New York City lebt und mit den Herausforderungen des Alltags konfrontiert ist. Drehauftakt für das bislang namenlose Projekt soll noch Ende dieses Jahres sein. Für Fox ist es nach seinem Serienengagement bei ABC („Chaos City“) wieder eine Rückkehr zu NBC, wo schon „Familienbande“ beheimatet war.
  • The Office© NBC
    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So oder so ähnlich dachte man wohl bei NBC im Falle des einstigen Quotenhits, Awardgewinners und Erfolgsgaranten "The Office" und hat nach der kürzlichen Ankündigung zu einem Neuanfang ab Staffel 9 nun schon das Ende beschlossen. Eine neue Zeitrechnung war ohnehin mit dem Abgang des nie mit dem Emmy-Award für seine Paraderolle ausgezeichneten Steve Carells angebrochen, so dass es eigentlich heißen müsste: mit dem Ende der zweiten Staffel nach Carell ist Schluss für die Mockumentary in Scranton Pennsylvania, was konkret im Frühjahr 2013 der Fall sein wird. Man kann mit Recht behaupten, dass die von ihm hinterlassene Lücke einfach zu groß war, nicht gefüllt werden konnte und der Abschluss der Serie mit der siebten Staffel ratsam gewesen wäre. Ähnlich wie bei „Scrubs – Die Anfänger“ schadete die Fortsetzung ohne die die Serie prägenden Gesichter der Serie mehr, als sie dem Sender nutzte. Der Sender erklärt das Serienende damit, dass dadurch letztmalig die Möglichkeit zum Abschluss aller Handlungsbögen gegeben sei.
  • NBC Logo© NBC
    Gleichzeitig eröffnen sich mit dem absehbaren Ende des ehemaligen NBC-Flaggschiffs "The Office" auch neue Spielräume, in personeller wie inhaltlicher Hinsicht. Für die 22 Episoden in der Finalstaffel kommt der ehemalige Showrunner Greg Daniels wieder zurück ins Team. Außerdem kann man annehmen, dass sich diverse Gäste die Klinke in die Hand geben werden und wenn es der Zeitplan und der Gemütszustand eines Carells zulässt, könnten sich Freunde der langlebigeren US-Adaption des britischen Originals vielleicht sogar über einen von ihm und einen weiteren von Ricky Gervais freuen. Fest steht dagegen, dass ein anderer Charakterkopf die Serie zumindest für eine Folge, hinter der Kamera, beehren wird: Bryan Cranston, bekannt aus „Breaking Bad“ und "Malcolm Mittendrin" wird bei der Episode „Work Bus“ die Regie übernehmen. Außerdem wird es im Rahmen des Staffelfinales zusätzlich zur Präsentation des Teams hinter dem Team kommen.
  • Rainn Wilson als Dwight Schrute in The Office© NBC
    Der aktuell Verantwortliche Showrunner Paul Lieberstein kümmert sich derweil um das geplante Spin-off mit Rainn Wilson alias Dwight K. Schrute, das momentan noch unter dem Titel „The Farm“ firmiert. Dem verschrobenen Dwight wurden nun ein unbekümmerter Bruder namens Jeb, Thomas Middleditch, eine ambitionierte Schwester, Majandra Deflfino, und sein Neffe, Blake Garrett, auf der Schrute-Farm beiseite gestellt, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Spin-off-Umsetzung steigt - eine Episode wird zumindestals Backdoor-Pilot während der neunten Staffel getestet. Für den Co-Produzent Justin Spitzer geht es unterdessen auf zu neuen Ufern: Er konnte NBC eine Comedy-Serie verkaufen, die einen Freundeskreis porträtiert, der sich aufgrund von bevorstehenden Hochzeiten verändert. 
  • Jay Leno© NBC
    Aufruhr im Late Night-Genre: NBC hat der traditionsreichen "Tonight Show" mit Jay Leno einen deutlichen Sparkurs verordnet. Daraufhin musste Leno 20 Mitarbeiter entlassen. Um einen noch radikaleren Schnitt zu verhindern, verzichtet zudem Leno selbst auf mehrere Millionen Dollar. Bislang verdiente er zwischen 25 und 30 Millionen Dollar im Jahr, künftig werden es "nur noch" 20 Millionen sein. Die "Tonight Show" ist zwar noch immer Marktführer beim Gesamtpublikum, doch die Zuschauer werden älter - in der werberelevanten Zielgruppe gerät das Format daher unter Druck, was natürlich auf die Einnahmen drückt. Laut NBC-Reality-Chef Telegdy wurde zudem einst bei der Verlegung von Lenos Show in die Primetime auf 22 Uhr das Budget angehoben. Als er nach dem "Late Night-Krieg" mit Conan O'Brien wieder auf den alten 23:35 Uhr-Platz zurückkehrte, sei das Budget aber nicht entsprechend zurückgefahren worden. Jay Leno selbst kommentierte die Kürzungen in seiner Sendung mit Galgenhumor: "Welcome to 'The Tonight Show', or as Comcast calls us, 'The Expendables'" - zu deutsch "Die Entbehrlichen". Und weiter: "Wir sind aus Quotensicht stets die Nummer 1. Und falls sie über unseren Sender bescheid wissen, dann wissen sie: Das ist verpönt".
  • Jimmy Kimmel© ABC
    Wie erwähnt sind die Quoten von "Tonight Show" ebenso wie die des direkten Konkurrenten David Letterman bei CBS vor allem bei Jüngeren unter Druck. Und ab dem kommenden Jahr dürfte sich die Situation wohl noch verschärfen. Dann steigt nämlich auch ABC-Late Night-Talker Jimmy Kimmel, der ein jüngeres Publikum anspricht, in den Ring. Seine Show "Jimmy Kimmel Live" wird pünktlich zum zehnten Geburtstag ab dem 8. Januar 2013 nämlich ebenfalls auf 23:35 Uhr vorgezogen, wenn auch die Konkurrenten starten. Die "Nightline"-Nachrichten laufen dafür erst um 0:35 Uhr. Kimmel war der einzige Late Night-Talker auf den großen Networks, der im vergangenen Jahr Zuschauer hinzugewinnen konnte. Ob ihm das auch in der neuen Konkurrenz-Situation gelingt, bleibt abzuwarten. Aufgrund der späteren Sendezeit hatte er bislang absolut natürlich auch deutlich geringere Zuschauerzahlen als die beiden Konkurrenten. Der "Hollywood Reporter" rief Kimmel aber in jedem Fall schonmal zum "New King of Late Night" aus.
  • ABC Family© ABC Family
    Eine ganze Reihe an Entscheidungen hat ABC Family gefällt. Nicht mehr zur Senderfamilie gehören wird demnach künftig Andie MacDowell. Ihre Modeserie "Jane by Design" wird nach der ersten, noch einmal trotz mauer Quoten von zehn auf 18 Folgen verlängerten Staffel nicht fortgesetzt. Auch die neuen Folgen hatten keine Besserung gebracht, das Finale sahen nur 1,2 Millionen Zuschauer. "Switched at Birth" und "Baby Daddy" erhalten hingegen eine zweite Stafel, bei "Bunheads" wird die erste Staffel von zehn auf 18 Episoden verlängert, "Melissa & Joey" geht in die dritte Staffel. Auch an Nachschub an neuen Serien ist ABC Family schon dran. So lässt der Sender von "The Fosters" eine Pilotfolge produzieren. Ein gleichgeschlechtliches Pärchen zieht in der Serie, hinter der u.a. Jennifer Lopez als Produzentin steht, sowohl eigene als auch Pflegekinder auf. Außerdem lässt man mit "Socio" eine Serie über einen 16-jährigen Soziopath pilotieren, der Kontakt mit den beiden besten Freundinnen aus seiner Kindheit aufnimmt und zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall wird.
  • Perception© TNT
    Auch bei TNT ist die Entscheidung über die Zukunft einer Serie gefallen: Nach "Rizzoli & Isles", "Falling Skies" und "Dallas" gab es nun auch grünes Licht für eine weitere Staffel von "Perception". Im Mittelpunkt der Serie steht der so exzentrische wie brillante Neuropsychiatrie-Professor Daniel Pierce (Erich McCormack), der dem FBI bei komplizierten Fällen unterstützt. Allerdings leidet Pierce selbst an Schizophrenie und hat immer wieder Halluzinationen, weswegen er seiner Wahrnehmung nur bedingt trauen kann. Keine dritte Staffel bei AMC erhielt hingegen wie seit einiger Zeit bekannt die Krimiserie "The Killing". Doch noch gibt es Hoffnung: Die FOX Television Studios verhandeln demnach sowohl mit Netflix als auch DirecTV über eine Übernahme der serie. Daneben habe auch Amazon Interesse angemeldet. Amazon ist jüngst auch ins Geschäft mit eigenen Produktionen eingestiegen.
  • Chuck Lorre© watchwithkristin (CC BY-SA 2.0)
    „Two And A Half Men“ wird nach Charlie Sheen (und mittlerweile) Asthon Kutcher auch mit dem verantwortlichen Produzenten und Autoren Chuck Lorre in Verbindung gebracht. Und wer noch in Betracht zieht, dass weitere Erfolgsformate wie „The Big Bang Theory“ oder auch „Dharma & Greg“ ebenfalls aus seiner Feder stammen, der kann annehmen, dass er mittlerweile ein Schwergewicht unter den Produzenten ist und wenn Verträge jener Schwergewichte mit einem Studio auslaufen, kann sich das schon mal in die Länge ziehen. Schon im Mai 2012 ging der lang laufende Vertrag mit Warner Bros. TV zu Ende, jedoch wurde nun bekannt, dass die beiden Vertragsparteien Warner und Lorre nun kurz vor der Unterzeichnung der Papiere stehen. Die Laufzeit soll ungewöhnlich lange, und zwar vier Jahre betragen, des Weiteren soll auch die Möglichkeit abgedeckt sein, sich an die Verarbeitung von Stoffen für die große Kinoleinwand wagen zu dürfen. Forbes-Listen-Freunde müssen momentan noch in die Röhre kucken: welche Summe im Raum steht, wurde nicht öffentlich gemacht. Wo wir schon „The Big Bang Theory“ gestreift haben: Dort hat Comic-Ladenbesitzer Stuart (Kevin Sussman) nun einen Aufstieg zum Hauptdarsteller hinlegen können.
  • Malcolm McDowell© Georges Biard (CC BY-SA 3.0)
    Bei Stanley Kubricks „Clockwork Orange“ war Malcolm McDowell als Beethoven-Aficionado Alex DeLarge zu sehen, der seine Gang „Droogs“ anführte, alles „richtig Horrorshow“ fand und nach lustvollen Gewaltinszenierungen als Proband der Ludovico-Technik resozialisiert werden sollte. Nach weiteren Film- und Serienrollen, einer Entziehungskur aufgrund seiner Alkohol- und Kokainsucht in den 80er Jahren und einer kürzlich festen Rolle in der Dramedy „Franklin & Bash“, wird der ergraute Blauäugige nun für zwei Folgen das Greendale-Community-College beehren und in der vierten Staffel der NBC-Serie „Community“ Geschichte unterrichten. Ab dem 19. Oktober wird „Whitney“ freitagabends „Community“ vorausgehen und auch dort wurde nun eine weitere Personalie bekannt gegeben. Maulik Pacholy wird die Serie verlassen, zurück zu seinem alten Arbeitsplatz bei „30 Rock“ zurückkehren und wieder den Lakaien Jack Donaghys alias Alec Baldwin, mimen.
  • Foto: Photocase© Photocase/apfelholz
    HBO
    baut sein Comedy-Portfolio, das derzeit aus "Veep", "Girls", "Enlightened" und "Eastbound & Down" besteht, aus und hat "Family Tree" in Auftrag gegeben. Im Mittelpunkt steht ein arbeitsloser 30-Jähriger, der eine mysteriöse Kiste von seiner Tante erhält und daraufhin seinen Familinestammbaum zurückverfolgt. Ein neues Serienprojekt mit Mediziner-Thematik findet sich auf der Liste von ABC wieder. Greg Berlanti („Brothers & Sisters“) und Sera Gemble („Supernatural“) sind die Verantwortlichen hinter der Krankenhausserie, die Dr. Steven Saylor in den Fokus rückt. Saylor, selbst Neuro-Chirug muss nach einer schweren Gehirnverletzung das Fachgebiet wechseln und wird zum Internist an der Wirkungsstätte, die er einst leitete. CBS hat einen Comedy-Piloten von Ex-“Scrubs“-Produzent Tad Quill geordert, der sich um einen egozentrischen Feuerwehrmann dreht. Dieser, verkörpert durch David Walton, muss sich um eine Neunjährige kümmern, was ihm nicht so ganz in den Kram passt. Die Serienschöpferin von „Will & Grace“, und „The New Adventures of Old Christine“, Kari Lizer, hat ebenfalls bei CBS eine neue Idee unterbringen können. Darin soll es um einen Herren gehen, der sich unsterblich in die Frau seines Cousins verliebt.

US-Quoten-Update

  • Copper© BBC America
    Am vergangenen Sonntag zeigte BBC America mit "Copper" zum ersten Mal eine eigens für den amerikanischen BBC-Ableger produzierte Serie. BBC America zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden. Die Premiere um 22 Uhr verfolgten im Schnitt 1,1 Millionen Zuschauer, bei den weiteren Ausstrahlungen am selben Abend kamen zudem noch 700.000 weitere Zuschauer dazu. Das waren mehr als andere, nicht eigenproduzierte Serien zum Start erreichten. Zudem verzeichnete auch die Website bbcamerica.com nach eigenen Angaben Rekordzugriffe. 250.000 Unique User seien allein am Start-Sonntag gezählt worden.
  • Anger Management© FX
    Am Donnerstagabend lief in den USA die vorerst letzte Folge der Charlie Sheen-Sitcom "Anger Management". Die Quoten liegen hier leider noch nicht vor, trotzdem sieht es ganz gut aus für eine Verlängerung. Die vorletzte Folge hatte eine Woche zuvor 2,05 Millionen Zuschauer erreicht, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,9 - damit war es das mit Abstand erfolgreichste FX-Programm an diesem Abend. Von den anfangs über fünfeinhalb Millionen Zuschauern ist aber freilich nicht mehr viel zu sehen. Allerdings hat sich die Serie auch von ihrem Tiefpunkt Anfang August, als nur 1,6 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten, wieder deutlich erholt.
  • Political Animals© USA Network
    Die massiv beworbene Miniserie "Political Animals" endete bei USA Network vor 2,3 Millionen Zuschauern und näherte sich damit nach einem Durchhänger immerhin wieder den 2,6 Millionen Premieren-Zuschauern an. Zwischenzeitlich war die Zuschauerzahl bis auf 1,73 Millionen gefallen. Insgesamt bleibt eine ernüchternde Bilanz: Die hohen Erwartungen konnte "Political Animals" nicht erfüllen. Damit dürfte es bei einem einmaligen Event bleiben, als was es USA Network auch offiziell stets ausgewiesen hatte, auch wenn man davon ausgegangen war, dass bei Erfolg eine Fortsetzung möglich ist. Ernüchternd verlief auch der Auftakt der zweiten Staffel des Politthrillers "Boss" mit Kelsey Grammer. Gerade mal 317.000 Zuschauer schalteten den Staffel-Auftakt ein, das waren weniger als halb so viele wie beim Auftakt der ersten Staffel. Über das gesamte Wochenende kamen aber immerhin noch 915.000 Zuschauer zusammen  was allerdings ebenfalls unter dem Durchschnitt der ersten Staffel von 1,1 Millionen lag.