Community© Sony Pictures
Einen besseren Endspurt bei den Verhandlungen über eine sechste Staffel der von NBC verstoßenen Comedy-Serie „Community“ hätte das Produktionsstudio Sony Pictures Television wohl nicht hinlegen können. Der 30. Juni markierte so etwas wie die Ziellinie, da an diesem Tag die Darstellerverträge ausgelaufen wären. Nachdem der zwischenzeitliche Interessent Hulu kurz vor Erreichen dieser Marke seine Rolle als neuer Patron aufgekündigt hatte, wurde zwar bekannt, dass noch ein weiterer Interessent im Rennen sei, dennoch widersprach dem Vorhaben einer sechsten Staffel durch den Zeitmangel mehr als dafür sprach. Doch der erste Teil des Vorhabens #SixSeasonsAndAMovie wird nun realisiert, denn Yahoo Screen hat 13 Episoden der Serie mit treuer, aber bislang überschaubarer Fangemeinde bestellt. Abrufbar sollen diese sechste Staffel bereits ab Herbst diesen Jahres auf dem Online-Portal sein.

Kevin Spacey als Frank Underwood in House of Cards© Netflix
Eigentlich sollten mehrere Dreharbeiten für die dritte Staffel der Netflix-Serie „House of Cards“ im Sitzungssaal des UN-Sicherheitsraats stattfinden. Dass der so genannte norwegische Saal als Kulisse für Filmszenen oder Hintergrund für Fotoaufnahmen dient, wäre nichts Neues – immerhin wurde die ehemalige Botschafterin Susan Rice im Jahr 2009 dort in braun-goldenem Licht getaucht, abgelichtet. Doch im Falle von Frank Underwood wurde nun ein Veto eingelegt und zwar von den Diplomaten aus Russland und China, wie Colum Lynch, Korrespondent der Zeitschrift Foreign Policy, nun herausgefunden hat. Die Begründung: Man wolle nicht auf die Möglichkeit der ständigen Verfügbarkeit des Raumes verzichten, so Mikael Agasandyan. Aus der Ecke der Chinesen wird die Forderung laut, dass man erst das Drehbuch sehen wolle. Hintergrund könnte dabei die Rolle und Charkaterzeichnung der Chinesen in der zweiten Staffel sein. Ob und wie dieses Veto Eingang in die dritte Staffel finden wird, bleibt abzuwarten.

The Night Shift© Fox International Channels
Eine weitere Serie aus dem Hause Sony Pictures Television, die ihre Geburtsstunde bei NBC hatte, ist die Sommerserie „The Night Shift“. Mit durchschnittlich 6,7 Millionen Zuschauern und einem Rating von 1,4 in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen wurden mit Hilfe der Musik-Castingshow „America's Got Talent“ solide Werte erzielt, so dass man die Krankenhausserie, die am 27. Mai debütierte, nun in eine zweite Runde schickt. Bestellt hat der Sender nun sechs Folgen mehr, und zwar 14 Episoden über den risikofreudigen Arzt, der von einem Einsatz aus einem Krisengebiet zurückkehrt und oftmals ungewöhnliche Behandlungsmaßnahmen ergreift. Über den Schirm laufen sollen die neuen Folgen des Zweitlings dann vermutlich nächsten Sommer. Auch wenn die Ausstrahlung der achten Folge am 15. Juli das Ende der ersten Staffel markiert, müssen sich deutsche Zuschauer noch etwas gedulden. Am 2. September wird „The Night Shift“ bei Fox Premiere feiern.

Glee© Fox
Bereits im Oktober letzten Jahres verkündete Serienschöpfer Ryan Murphy, dass die sechste Staffel der Serie „Glee“ auch die letzte sein wird. In einem Interview von Matthew Morrison, der seit 2009 die Rolle des Spanischlehrers Will Schuester spielt, mit JournalNow.com kommunizierte dieser aber nun, dass bereits die 13. Episode den Schlussakkord setzen wird. Eigentlich waren mindestens 20 Folgen der Musical-Serie angedacht, allerdings korrigierte Sender Fox nun seinen ursprünglich ausgegebenen Richtwert und reduzierte die geplante Folgenzahl - vermutlich auch wegen des Rückgangs des Zuschauerinteresses. Wann die sechste Staffel auf den Bildschirm zurückkehren wird, ist bislang noch nicht bekannt. Lediglich, dass die finale Staffel nicht wie die Vorgängerstaffeln im Herbst, sondern zur Midseason ausgestrahlt werden soll. Entwarnung gibt es zudem auch in Sachen Chris Colfer (Kurt Hummel) bezüglich seines Tweets: sein Account wurde gehackt - er wird die Serie demnach nicht kurz vor Abschluss verlassen, sondern Teil der sechsten Staffel sein.

FXX Logo© FXX
Zwei Buchvorlagen – zwei neue Serien. Sowohl bei FXX, als auch bei CBS orientiert man sich an jeweils einem Buch, um den geschriebenen Stoff audiovisuell neu aufzubereiten. Bei FXX greift man dabei zum Buch „The Last Girlfriend on Earth: And Other Love Stories“ von Simon Rich. In zunächst 10 Folgen der Comedy-Serie „Man Seeking Woman“ soll Jay Baruchel in die Rolle von Josh Greenberg schlüpfen, der sich auf die Suche nach der großen Liebe macht. Nach langer Beziehungszeit von seiner Exfreundin verlassen, findet sich der naive Romantiker plötzlich im Datingzirkus wieder. Thematisch schwerer, wird es hingegen bei CBS zugehen, wo man sich mit der Serie „Zoo“ an den gleichnamigen Bestseller-Roman von James Patterson wagt. Bestellt wurden dort direkt 13 jeweils einstündige Folgen, die den Kampf der Tiere gegen den Menschen thematisieren sollen. Premiere feiern soll „Zoo“ dann im Sommer 2015.

Denis Leary© David Shankbone (CC BY 2.0)
Doch nicht nur FXX, auch FX erweitert sein Portfolio. Nachdem Denis Leary bereits mit der Serie „Rescue Me“ dort zu sehen war, konnte er nun die ab dem nächsten Jahr ausgestrahlte Comedy-Serie „Sex&Drugs&Rock&Roll“ unterbringen, in der er auch eine Hauptrolle spielen wird. Dort wird er nämlich die Rolle des Rockstars Johnny Rock bekleiden, der seine besten Zeiten mittlerweile hinter sich hat. Die Erfolge aus den 90er Jahren sind Geschichte, zumal der Musiker bedingt durch Alkohohl- und Drogenexzesse und eine Affäre mit seinem Bandkollegen Flash großen Anteil am Zerwürfnis der Band hatte. Nach 25 Jahren versucht der abgehalfterte Star der New Yorker Band „The Heathens“ nun also ein Comeback mit den alten Mitgliedern – was eher schlecht als recht gelingt. Bestellt hat FX 10 Folgen für die erste Staffel. Bei HBO konnten unterdessen acht weitere Rollen im noch immer namenlosen Piloten über den Plattenboss Richie Finestra besetzt werden. Das Projekt von Martin Scorsese und Mick Jagger erhält unter anderem Zuwachs von Micks Sohn James und vom ehemaligen „Sopranos“-Darsteller Robert Funaro, die sich zum Ensemble um Olivia Wilde, Bobby Cannavle und Ray Romano gesellen.

Cuba Gooding, Jr.© Linda D. Kozaryn
Das Projekt „American Gods“ von Bryan Fuller („Hannibal“), das auf dem gleichnamigen Bestseller von Neil Gaiman basiert, war kürzlich bei HBO gescheitert. Nun könnte dies aber an anderer Stelle realisiert werden und zwar bei Starz, denn dort wird bereits an der Erstellung eines Drehbuchs von Michael Green („Heroes“) gearbeitet. Sollte der Mix aus Fantasy, Mythologie und Gesellschaftskritik tatsächlich in Serie gehen, wäre dies nach „Hannibal“ Fullers zweites Projekt, das auf einem Buch basiert. Ganz anders ist der thematische Schwerpunkt bei einem Projekt, das Cuba Gooding Jr. als ausführender Produzent verantworten will, gelagert. In Zusammenarbeit mit 20th Centrury Fox TV und der Produktionsfirma Small Dog Picture will der bald in der Mini-Serie „The Book of Negroes“ mitwirkende Gooding Jr. eine Comedy-Serie über einen Boxclub in einer gewöhnungsbedürftigen Nachbarschaft entwickeln. Dass er dort als Darsteller in Erscheinung tritt, ist jedoch nicht geplant.

FOX© FOX
Ein Vermächtnis des gerade ausgeschiedenen Fox-Chefs Kevin Reilly ist die Abkehr von der klassischen Pilot-Season, die er seinem Network verordnet hat. Statt unzählige Piloten zu produzieren, gab es daher unter anderem mehr Direkt-Bestellungen ganzer Serien. Das lässt allerdings auch die Gefahr steigen, dass man bei der Produktion bemerkt, dass die Serie nicht so gelingt, wie man das erhofft hatte. Passiert ist das nun beim im alten Ägypten angesiedelten Drama "Hieroglyph". Die Serie hätte eigentlich Anfang 2015 mit einer 13-teiligen ersten Staffel starten sollen, nach nur einer produzierten Folge hat Fox nun allerdings den Stecker gezogen. Die weiteren Bücher hätten nicht den Anforderungen entsprochen, heißt es zur Begründung. "Hieroglyph" galt als Herzensprojekt Reillys, der damit eine Art "Game of Thrones" für Fox schaffen wollte.

Jennifer Love Hewitt Musikvideo© Lifetime
Am 01. Oktober wird „Criminal Minds“ in die zehnte Staffel bei CBS gehen, dann aber mit einem neuen Gesicht. Jennifer Love Hewitt konnte nämlich eine Hauptrolle ergattern, was für sie zugleich eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist. Fünf Staffel lang mimte sie bei CBS Melinda Gordon in „Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits“. In der Krimiserie wird sie jedoch nicht mit den Geistern Verstorbener kommunizieren, sondern in die Rolle von Kate Callahn schlüpfen und als Undercover-Agentin bei der Behavioral Analysis Unit arbeiten. Auch Hewitts Schauspielkollegin Carol Kane („Hester Street“) hat in Zukunft mehr zu tun. Sie wird in der Fox-Serie „Gotham“ die Mutter des Pinguiuns und damit Batman-Kontrahenten, spielen.

US-Quoten-Update

Under The Dome© CBS
Mit im Schnitt über elf Millionen Zuschauern war "Under the Dome" der Überraschungs-Hit aus dem vergangenen Sommer. Trotz der Platzierung in den warmen Monaten lief die Serie stärker als viele Serien in der normalen Season. In dieser Woche startete nun die zweite Staffel - die nicht ganz an den Erfolg aus dem vergangenen Jahr anknüpfen konnte. 9,41 Millionen Zuschauer sahen die erste neue Folge, das unterbot den Tiefstwert der ersten Staffel nochmal um rund 300.000 Zuschauer. Besonders in der Zielgruppe fiel das Ergebnis deutlich verhaltener aus als noch im vergangenen Jahr: Das Zielgruppen-Rating lag bei 2,1 im Vergleich zu dem 2,7-Schnitt ein Jahr zuvor. Trotzdem ist "Under the Dome" damit derzeit erneut die erfolgreichste Sommer-Serie über alle Networks hinweg. Mehr Sorgen muss CBS sich da schon um den Neustart "Reckless" machen, der bei der Premiere am Sonntag weniger als vier Millionen Zuschauer erreichte, obwohl "Big Brother" direkt davor 5,7 Millionen Zuschauer verzeichnete und bei "Unforgettable" im Anschluss die Zuschauerzahl sogar auf 6,22 Millionen kletterte. Auch der Marktanteil in der Zielgruppe fiel mit 0,6/2 Prozent (Rating/Share) für "Reckless" sehr enttäuschend aus.

FIFA WM 2014© FIFA
Zu einem neuen Rekord hat es trotz Verlängerung nicht mehr gereicht, hochzufrieden sein kann ESPN trotzdem: Die 1:2-Niederlage der US-Fußball-Nationalmannschaft gegen Belgien verfolgten im Schnitt 16,49 Millionen Zuschauer bei ESPN. Es ist damit das zweitmeistgesehene Herren-Fußballspiel in der Geschichte der USA. Den Rekord hält weiterhin das Spiel gegen Portugal, das von 18,2 Millionen Zuschauern verfolgt wurde. Über WatchESPN kamen diesmal zudem weitere rund 1,1 Millionen Zuschauer dazu - zumindest das war ein neuer Bestwert. Diesen Rekord hielt bislang das Spiel zwischen den USA und Deutschland, das nach amerikanischer Zeit bereits am Vormittag zu sehen war und daher besonders häufig von unterwegs geschaut wurde. Die klassische TV-Übertragung verzeichnete 10,7 Millionen Zuschauer. Allgemein ist das Interesse an Fußball in jedem Fall gewachsen: Die sechs meistgesehenen Herren-Fußball-Übertragungen von ESPN stammen allesamt von dieser WM. Nach dem Aus für die USA dürfte das Interesse nun aber freilich schnell abebben.

The Leftovers© HBO
Am vergangenen Sonntag schickte HBO die neue Serie von "Lost"-Mastermind Damon Lindelof auf den Bildschirm. "The Leftovers" erreichte dabei mit seiner Premiere 1,8 Millionen Zuschauer - kein überragender Wert und deutlich weniger als die 2,3 Millionen Zuschauer, die zuletzt die Premiere von "True Detective" sahen, doch für HBO war es zumindest ein solides Niveau. Üblicherweise sammeln HBO-Serie einen großen Teil der Zuschauer ohnehin erst über die diversen Wiederholungen und Plattformen ein, häufig gelingt es sogar, die Zuschauerzahlen im Lauf der Staffel zu steigern. Schon zum Start wäre für "The Leftovers" aber wohl mehr drin gewesen, wenn es bei der Produktion nicht zu Verzögerungen gekommen wäre. Eigentlich hätte "The Leftovers" nämlich nach "Game of Thrones" starten sollen, nun gab es nur "True Blood" als Lead-In. Das erreichte in dieser Woche 3,1 Millionen Zuschauer. "Game of Thrones" wäre für mehr als das Doppelte gut gewesen.