Richie Rich© Warner Bros. Pictures
Der Trend reißt nicht ab: nach wie vor haben Sender - oder in diesem Fall ein Video-On-Demand-Portal - großes Interesse daran, filmische Stoffe nochmals in Serienform zu gießen. Aus dem Schrank gezogen hat der Streamingdienst Netflix einen Film aus den 90er Jahren, der den einstigen "Kevin - Allein zu Haus"-Star Macaulay Culkin als eines der reichsten Kinder der Welt in den Mittelpunkt stellte. Der Film "Richie Rich" aus dem Jahr 1994, für den Culkin für den Negativpreis "Goldene Himbeere" nominiert wurde, basiert wiederum auf der gleichnamigen Comic-Reihe aus dem Hause Harvey Comics und ersten im TV gezeigten Cartoons aus den 80er Jahren. Da Culkin den Kinderschuhen schon längst entwachsen ist, wird die Rolle des reichen Richies in der 21 Folgen umfassenden ersten Staffel von Jake Brennan bekleidet. Der neue Richie wird durch den Verkauf von ökologisch nachhaltiger Technologie nicht nur noch reicher und zieht in seine eigene Villa, die jüngeren Zuschauer können ihn auch beim Dreh eines Films, einer Reise in die Antarktis und beim Aufeinandertreffen mit Prominenten beobachten. Abrufbar wird die Kinderserie Anfang 2015 erst mal nur in den USA, Kanada und Lateinamerika sein.

Scream© Woods Entertainment
Wählt man derzeit die Nummer 001-310-461-4299 meldet sich eine verzerrte Stimme am anderen Ende der Leitung mit den Worten: „Do you like scary TV? 'Scream' is coming to MTV – October 2015“. Bereits im April hatte MTV einen Serienpiloten mit einem der berühmtesten Masken-Mörder der 1990er Jahre bestellt. Nun hat der ehemals auf Musikvideos spezialisierte Sender eine zehnteilige Order für die „Scream“-Serie für Oktober 2015 erteilt und besagte Nummer via Twitter verbreitet. Für die Premiere hat man sich dabei das Umfeld Halloween, das Fest des Schauers und Grusels, ausgesucht. In Gang kommen wird die Handlung mit einem viralen Youtube-Video, das die Teenagerin Audrey mit ihrer problematischen Vergangenheit in Schwierigkeiten bringt. Dabei wird ein Mord natürlich nicht in der Story fehlen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch kein Erscheinen der langgesichtigen Gespenstermaske Ghostface möglich, da der Rechteinhaber aktuell nicht in die Serienpläne involviert ist. Das letzte Wort dürfte in der Sache jedoch noch nicht gesprochen sein.

Hulu.com© Hulu.com
Nachdem der Streamingdienst Hulu vor einem Monat die Serie von J.J. Abrams und Stephen King "11/22/63" über das Attentat auf John F. Kennedy direkt in Serie geschickt hat, wurde nun ein weiteres Projekt auserkoren, welches direkt und damit ohne Vorab-Erstellung eines Piloten eine Serienbestellung erhalten hat. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um eine Drama- sondern eine Comedy-Serie, die auf den Namen "Casual" hört. Hinter dem Projekt über die nicht immer astreinen Abläufe in einer Familie und speziell ein Geschwisterpaar, das sich gegenseitig im Dating-Wahnsinn unterstützt, steht Jason Reitman ("Up in the Air"), der damit zugleich seinen ersten Vorstoß im TV-Geschäft wagt. Die Produktion der zehn Folgen umfassenden ersten Staffel soll noch dieses Jahr beginnen.

Dr. House© RTL
Ebenfalls direkt in Serie schickt AMC eine Mini-Serie, die auf dem 1993 erschienenen Buch "The Night Manager" (hierzulande als "Der Nachtmanager" erschienen) von John le Carré basiert und in den Hauptrollen prominent besetzt ist: der ehemalige Diagnostik-Profi aus "Dr. House", Hugh Laurie, und Tom Hiddleston ("Thor") werden dort zu sehen sein. Drehen wird sich die gleichnamige zur Zeit des Kalten Krieges spielende Serie um den ehemaligen Soldaten Jonathan Pine, der als Nachtwächter in einem Hotel arbeitet, währenddessen aber gleichzeitig Informationen für den britischen Geheimdienst sammelt. Die für ihn geordneten Verhältnisse geraten aus der Balance, als eine andere, für ihn wichtige Informantin getötet wird und er sich auf die Suche nach deren Mörder macht.

Cedar Cove© Crown Media
Richterin Olivia Lockhart hat noch nicht ausreichend den Richterhammer geschwungen. Die in der Kleinstadt Cedar Cove angesiedelte Geschichte mit Andie MacDowell in der Hauptrolle über die geschiedene Richterin Lockhart und die privaten wie beruflichen Wirrungen wurde vom Hallmark Channel um eine weitere, dritte Staffel verlängert. Wie viele Folgen der auf der Romanreihe von Debbie Macomber basierende Serie umfassen wird, ist bislang noch nicht bekannt. Gemunkelt wird aber, dass der Drittling wieder aus mindestens zwölf Folgen bestehen wird. Wenig überraschend ist des Weiteren die Entscheidung von CBS, den neuen Herbst-Drama-Serien "Stalker", "Madam Secretary", "NCIS: New Orleans" und "Scorpion" jeweils eine volle erste Staffel zu spendieren. Die drei letzteren sind die zuschauerstärksten Neustarts dieser Season. Ebenfalls auf 22 Folgen wird "Mysteries of Laura" mit Debra Messing ("Will & Grace") bei NBC bringen. Wie auch bei den vier CBS-Serien, handelt es sich um eine Verlängerung nach 13 Folgen um branchenübliche neun Episoden.

Starz© Starz
Die Welt des professionellen Ballettanzes will die Mit-Autorin von „Breaking Bad“, Moira Walley-Beckett, in der Starz-Serie „Flesh and Bone“ inszenieren. Vor allem sollen dabei die Ambivalenzen des Berufs zwischen dem schönen Schein und der hinter den Kulissen stattfindende harte Konkurrenzkampf mit seinen zerstörerischen Komponenten in den Fokus rücken. Durchexerziert wird das dabei an der von Sarah Hey porträtierten Claire, die in der New Yorker Formation „Arabesque Photo Company“ anheuert und bis dahin ein bewegtes Leben geführt hat. Nachdem die Dreharbeiten nun abgeschlossen sind, hat sich Starz dazu entschieden, daraus keine Fortsetzungsserie zu machen, sondern eine limitierte, acht Folgen umfassende Mini-Serie. Wer jetzt denkt, dass Autoren, Darsteller und die weiteren Kreativen hinter der Kamera nochmals ran müssen, irrt. Nach Meinung der Verantwortlichen bei Starz ist mit dem Ende der ersten Staffel zugleich ein zufriedenstellender Abschluss der Serie erreicht. Es handle sich um keinen Stoff, der sich zur seriellen Aufarbeitung eigne, sondern eher um einen achtstündigen Film, so AMC.

Manhattan Love Story© ABC
Die "Manhattan Love Story" war allenfalls eine kurze Affäre, die schon ab der zweiten Verabredung keinen Spaß mehr machte. Schon zum Start war die neue ABC-Sitcom allenfalls Mittelmaß, ab Episode 2 lag sie klar unter den Erwartungen. Zuletzt schalteten nur noch 2,6 Millionen Zuschauer ein - und angesichts eines Zielgruppen-Ratings von 0,7 zog ABC nun kurzerhand die Notbremse und nahm die Sitcom mit sofortiger Wirkung aus dem Programm. Künftig sollen es nun Doppelfolgen von "Selfie" richten. Die Sitcom tut sich zwar ebenfalls schwer, war mit 3,8 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,1 aber noch deutlich erfolgreicher. "Manhattan Love Story" ist damit die erste Absetzung dieser Season. Schluss gemacht hat unterdessen auch der Kabelsender WE tv mit seiner ersten fiktionalen Eigenproduktion: "The Divide" erhält keine zweite Staffel. Trotzdem betonte der Sender noch einmal, wie stolz man auf die Serie sei. Zuletzt nur noch 280.000 Zuschauer waren aber offenbar zu wenig, um an der Serie festzuhalten.

Neil Patrick Harris© vagueonthehow/flickr (CC BY-SA 2.0)
Am 22. Februar 2015 hat Neil Patrick Harris bekanntlich bereits etwas vor. Nachdem der "How I Met Your Mother"-Darsteller bereits durch die Tony Award-Show und die Primetime Emmys geführt hat, wird er an diesem Tag Ellen DeGeneres nachfolgen und die 87. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood moderieren. Doch dies wird nicht der einzige Termin im Kalender des Schauspielers und Musical-Fans bleiben, denn NBC hat ihn nun für zunächst zehn Folgen einer neuen Variety-Show als Gastgeber engagiert. Das Format, das sich aus Comedysketchen, Musicaleinlagen, Gameshow-Elementen, Versteckte-Kamera-Einspielern und Auftritten der A-Prominenz zu einem Ganzen zusammenfügen soll, basiert auf der seit 2002 laufenden, britischen ITV-Show „Saturday Night Takeaway“. Bei NBC selbst wird das Format mit Moderator Harris jedoch unter einem anderen Namen über den Sender gehen - zudem wird der Ausstrahlungstermin einem Bericht des Magazins Vulture zufolge ohnehin auch nicht auf den Samstag fallen, was eine Namensänderung spätestens dann obligatorisch machen würde. Harris selbst urteilt über das kommende Projekt folgendermaßen: „Als ich die Show gesehen habe, konnte ich nicht aufhören zu lächeln. Und jetzt wo ich mehrere Staffeln davon gesehen habe, schmerzt mein Gesicht. Das ist ein Game-Changer.“

American Horror Story© FX
Zumindest vom Ergebnis auf dem Bildschirm her weniger witzig wird es hingegen bei einem weiteren Job zugehen, den der Schauspieler Neil Patrick Harris und sein Ehemann David Burtka nun an Land gezogen haben: die beiden werden in der FX-Serie "American Horror Story: Freak Show" einen Gastpart übernehmen. Harris wird in der zweitletzten Folge der Staffel als Geschäftsmann zu sehen sein; Burtka in der Finalfolge der Anthologie-Serie an der Seite von Jessica Langes Charakter Elsa Mars. Ein Comeback wird außerdem Lily Rabe feiern, die wieder in die Rolle von Schwester Mary Eunice aus der zweiten Staffel mit dem Untertitel "Asylum" schlüpfen wird. Einen fast wenig überraschenden Abgang kann unterdessen bei der Netflix-Serie "Orange Is the New Black" verzeichnet werden. Wenn überhaupt nur noch in Rückblenden wird Lorraine Toussaint (Yvonne "Vee" Parker) in der sich momentan in der Produktion befindenden dritten Staffel zu sehen sein, nachdem sie im Staffelfinale von einem Auto angefahren wurde. Wann die Serie über Piper Chapman und ihr Leben im Frauenknast bei Netflix weitergehen wird, ist bislang noch nicht bekannt. 

Saul Goodman aus Breaking Bad© RTL Nitro
Auch wenn Vince Gilligan und Peter Gould vor dem Schreiben des Piloten zum "Breaking Bad"-Spin-off "Better Call Saul" eher das Format einer Comedy-Serie im Blick hatten, wurde für die beiden doch ziemlich schnell klar, dass die Ausrichtung mehr in die Richtung der Mutterserie gehen wird. In einem Gespräch mit The Hollywood Reporter konkretisierte der Protagonist der Serie, Bob Odenkirk, nun die Ausrichtung der im nächsten Jahr bei AMC laufenden Serie über den windigen Anwalt Saul Goodman und reduzierte das Projekt auf ein ganz spezielles Größenverhältnis: 85 Prozent Drama und 15 Prozent Comedy - so lautet die Formel, die für einen weiterführenden Erfolg, der von der Serie um den krebskranken Walter White und seinem Aufstieg zum Drogenbaron ausgeht, verantwortlich sein soll.

Game of Thrones© RTL II
"Game of Thrones" hat erst mit der vergangenen, vierten Staffel den Erfolg von den "Sopranos" getoppt und ist die meist gesehene Serie in der sendereigenen Geschichte von HBO. Zudem kann sie zahlreiche Nominierungen bei relevanten Preisverleihungen auf der Haben-Seite verbuchen, weswegen die Sender-Verantwortlichen generell ein großes Interesse daran haben dürften, die Darsteller zufrieden zu stellen, so dass sich an dem Ensemble und den Rahmenbedingungen wenig ändert. Nach langen Verhandlungen konnten die Schauspieler nun Gagenerhöhungen erwirken, wobei die A-Riege unter den Schauspielern (zum Beispiel Peter Dinklage und Kit Harington) Berichten von Deadline Hollywood zufolge circa 300.000 Dollar pro Folge erhält. Der Schauspiel-Reigen der HBO-Fantasy-Serie wird nämlich in drei Kategorien unterschieden und auch die beiden anderen Gehaltsstufen der B- und C-Gruppen wurden angehoben. Da eine Hand bekanntlich die andere wäscht, haben sich die Mitwirkenden im Spiel um den Thron dazu verpflichtet, in einer möglichen siebten Staffel mitzuwirken. Diese wird sehr wahrscheinlich und Branchenberichten zufolge die letzte sein. Bestellt hat der Sender momentan lediglich Staffel fünf und sechs. Ein Zeichen in Richtung siebte Staffel ist durch die Darsteller-Optionen auf jeden Fall gemacht, auch wenn wohl nicht alle die kommenden Folgen bei "Game of Thrones" überleben dürften.

US-Quoten-Update

Grimm© Vox
Einen recht soliden Einstand legte "Constantine" am Freitagabend bei NBC hin. 4,6 Millionen Zuschauer sahen auf dem 22 Uhr-Sendeplatz zu, in der Zielgruppe lag die Serie mit 1,4/5 Prozent immerhin knapp vor dem CBS-Konkurrenten "Blue Bloods", der beim Gesamtpublikum aber mit 11,4 Millionen Zuschauern ungleich stärker war. "Grimm" meldete sich direkt davor ebenfalls mit 1,4/5 Prozent (Rating/Share) in der Zielgruppe auf dem Bildschirm zurück und blieb damit hinter den Staffelauftakt-Quoten des vergangenen Jahres zurück. Auch hier hatte NBC aber im direkten Vergleich mit "Hawaii Five-0" von CBS die Nase vorn. Die Krimiserie tat sich mit 1,1/4 Prozent in der Zielgruppe erneut schwer.

2 Broke Girls© CBS
Weil der Donnerstag zunächst durch Football blockiert war, CBS aber nicht auf seinen größten Quotenhit "The Big Bang Theory" verzichten wollte, lief die Sitcom in den letzten Wochen ausnahmsweise montags. "2 Broke Girls" startete daher erst jetzt in die neue Staffel. 8,43 Millionen Zuschauer schalteten den verspäteten Staffel-Auftakt ein, rund 450.000 weniger als zum beim Start der vorherigen Staffel. Auch in der Zielgruppe lief es mit 2,4/7 Prozent etwas schlechter, wenngleich CBS mit diesem Quotenniveau trotzdem zufrieden sein kann. Mehr Sorgen bereiten da schon "The Millers", die ebenfalls vom Donnerstag auf den Montagabend ausquartiert wurden und dort auch noch bis Anfang nächsten Jahres verbleiben sollen. Ohne "The Big Bang Theory" als Lead-In sind die Quoten aber nur noch ein Schatten des vergangenen Jahres. Mit 6,94 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) ist der erfolgreichste Sitcom-Neustart der vergangenen Saison nun im Mittelmaß angekommen. Der Erfolg damals war zu großen Teilen nur von "The Big Bang Theory" geborgt.

Resurrection Logo© ABC
Apropos Erfolge der vergangenen Saison, die das Quotenniveau nicht halten können: Bei ABC gerät "Resurrection" zunehmend unter die Räder. Im Frühjahr war die Serie noch mit 14 Millionen Zuschauern gestartet, beim Staffelfinale waren noch über acht Millionen Zuschauer dabei. Doch der Abwärtstrend aus Staffel 1 setzte sich in Staffel 2 fort, in dieser Woche wurde mit 4,36 Millionen Zuschauern ein neuer Tiefstwert aufgestellt. Mit 1,2/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) ist die Serie inzwischen eine herbe Enttäuschung. Auch "Revenge" kommt im Anschluss auf keinen grünen Zweig mehr und musste sich diesmal mit 1,1/3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen geschlagen geben. Beide Serien landeten damit auch bei den jüngeren Zuschauern hinter "Madam Secretary" und "The Good Wife", die ihre Stärke sonst eher beim Gesamtpublikum haben.

Boardwalk Empire© HBO
Am Sonntag ging bei HBO die Serie "Boardwalk Empire" zu Ende, die zwar beständig ordentliche Quoten holte, es aber trotzdem nie zum großen Publikumsliebling schaffte. Das Serienfinale sahen 2,3 Millionen Zuschauer bei der Premiere um 21 Uhr - das waren immerhin sieben Prozent mehr als beim Finale der vorherigen Staffel. Zählt man die Zuschauer der Wiederholungen am gleichen Abend dazu, kommt man auf rund drei Millionen Zuschauer. Zur Erinnerung: Die erste Folge der Serie hatten 2010 noch 4,8 Millionen Zuschauer verfolgt.