Kevin Reilly FOX© Mipcom
Kevin Reilly, der im Sommer nach sieben Jahren an der Spitze von Fox dem Network den Rücken kehrte, hat nun bei Turner angeheuert und wurde dort Senderchef von TNT und TBS. Zugleich trägt er bei Turner Broadcasting den Titel Chief Creative Officer (CCO), ein neu geschaffener Posten. Als solcher wird er auch das neue Turner Entertainment Programming Council leiten, in dem Programmverantwortliche von TNT, TBS, Adult Swim und truTV gemeinsam platformübergreifende Projekte entwickeln sollen. "Die Schaffung des CCO-Postens ist zentral für mein Modell eines aggressiveren Mitmischens im Krieg um Inhalte", so David Levy, President von Turner Broadcasting. "Kevin wird das neu gebildete Council bei der Identifizierung und Sicherung der besten Programme, die auf dem Markt zu haben sind, anführen." Kevin Reilly fügt hinzu: "Es gibt in diesen Tagen so viel theoretisches Blabla über aufstrebende neue Platformen, dass man darin ertrinken kann." Nach den letzten sechs Monaten sehe er sich aber in einer alten Erkenntnis bestärkt: "Der beste Platz um Premium-TV-Inhalte zu kreieren, verteilen und konsumieren, ist Kabel-TV". Bei seinem Ex-Sender Fox, der auch in dieser Saison mit weiter mit einigen Problemen zu kämpfen hat, dürfte man's nicht gern hören...

Bad Judge© NBC
ABC hat "Scandal", CBS "The Big Bang Theory" am Donnerstagabend. Und wie sieht es bei NBC aus? Dort schickte man nach dem Reality-Format "The Biggest Loser" die beiden neuen Comedy-Serien "Bad Judge" und "A to Z" ab neun Uhr ins Rennen. Gestartet waren die Serien zwar noch halbwegs, dann ging es aber schnell bergab. Zuletzt sahen bei "A to Z" nur noch 2,5 Millionen Zuschauer zu - zu wenig aus Sicht von NBC. Immerhin: Von beiden Serien werden alle 13 zunächst bestellten Episoden noch produziert, sieben Folgen sind nun also noch übrig und liegen zur Ausstrahlung bereit. Danach ist aber endgültig Schluss. Anders sieht es bei der Sitcom "Marry Me" aus: Hier hat NBC die Episodenbestellung aufgestockt - allerdings nicht um die branchenüblichen neun, sondern um fünf Episoden. Die Sitcom hat es dienstags nach "The Voice" deutlich leichter und macht ihre Sache daher viel besser - doch angesichts des Lead-Ins hätte man wohl auch hier mehr erwartet. In dieser Woche wurden mit 4,5 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,3 neue Tiefstwerte erreicht. "Marry Me" lag damit in der Zielgruppe noch hinter "New Girl" von Fox, im Anschluss verlor auch "About a boy" gegen "The Mindy Project" - kein gutes Zeichen.

Royal Pains© RTL
Ebenfalls ein Ende setzt Lifetime der Hexen-Serie "Witches of East End". Zwischen 0,88 Millionen und 1,5 Millionen Zuschauer waren dem Sender für eine Fortsetzung wohl zu wenig, so dass die letzte Folge der zweiten Staffel zugleich das Serienfinale markierte. Bitter für die Fans: etliche Handlungsbögen sind nun unvollendet und werden nicht mehr abgeschlossen. Deutlich bessere Nachrichten gibt's für Macher und Zuschauer von "Royal Pains": USA Network hat nun nicht nur eine, sondern gleich zwei weitere Staffeln bestellt - die allerdings deutlich kürzer ausfallen als in der Vergangenheit und nur noch jeweils acht Folgen umfassen werden. Die zweite Staffel hatte noch allein aus 18 Episoden bestanden, zuletzt die Staffeln zumindest noch je 13 Folgen lang. Trotz der verkürzten Staffel-Länge kann in Staffel 8 die 100. Folge der Serie gefeiert werden - für eine Kabelserie ein beachtlicher Meilenstein. Und auch für "Chasing Life" geht's weiter: ABC Family hat grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben.

Sharon Stone© Siebbi (CC BY 2.0)
Wenn das "Vermächtnis der Tempelritter" auf "Die Bourne Identität" trifft kommt laut Angaben von TNT eine Serie namens "Agent X" heraus. So beschreibt der Sender nämlich jenes Projekt, von dem nun 10 Folgen bestellt wurden. In der Rolle der ersten US-amerikanischen Vizepräsidentin namens Natalie Maccabee, die als schlau, schön und gelassen beschrieben wird, wird wie bereits im Piloten Sharon Stone zu sehen sein. Dirigieren wird sie in der zunächst zehnteiligen Serie vor allem den Geheimagenten John Case (Jeff Hephner), der dort ins Spiel kommt, wo die Luft für die CIA oder das FBI zu dünn wird. Oberstes Ziel ist es, die Sicherheit im Innern zu wahren, oder die eigenen Landsleute im Ausland zu schützen. Die Drama-Serie befindet sich bereits seit September 2013 in Arbeit, mit der Ausstrahlung will man nun Mitte nächsten Jahres beginnen. Des Weiteren hat TNT einen Piloten von Drehbuchautor John Scott Shepard über einen Detective bestellt, der im Nordwesten der USA eine Mordserie aufklären muss. Der Titel "Breed" (Rasse, Spezies) deutet dabei schon auf einen weiteren Fakt hin: allem Anschein nach handelt es sich bei den Tätern um monströse Wesen und damit eigene Spezies.

Netflix© Netflix
Netflix ist weiterhin sehr umtriebig, wenn es um neue Eigenproduktionen geht. Nun hat der Streaming-Dienst die Rechte an der an der Kinderbuchreihe "A Series of Unfortunate Events" erworben, das hierzulande als "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" erschienen ist. Verfilmt wurden die ersten drei Bände der Reihe 2004 unter dem Titel "Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse" mit Jim Carrey, Meryl Streep und Jude Law in den Hauptrollen - produziert damals von Paramount, das nun gemeinsam mit Netflix auch für die TV-Umsetzung verantwortlich zeichnen wird. Die Reihe handelt von drei Geschwistern, die ihre Eltern durch einen Brand verloren haben. Sie versuchen das Geheimnis um den Tod ihrer Eltern zu lösen, bekommen es aber mit Irrungen, Wirrungen und auch noch einem bösen Onkel zu tun. "Auf der Suche nach fantastischem Material, das sowohl Eltern als auch Kinder anspricht, ist die erste Anlaufstelle seit Generationen von Lesern 'A Series of Unfortunate Events'. Wir sind stolz darauf, nun mit der Arbeit an einer Serie für ein globales Publikum, das bereits die Bücher liebt, zu beginnen", so Cindy Holland, bei Netflix für Eigenproduktionen zuständig.

FOX© FOX
Bei den Zwischenwahlen diese Woche musste der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, eine Niederlage einstecken und die nächsten zwei Jahre die Tatsache hinnehmen, dass die Republikaner in beiden Kammern des Kongress' eine Mehrheit haben. In diese politisch stürmische Zeit platzt nun ein Projekt, das bei Fox entwickelt wird. "Potus" heißt die potentielle Drama-Serie und erzählt die Geschichte eines amerikanischen Präsidenten, der von den Mechanismen der Politik so frustriert ist, so dass er fortan nach seinen eigenen Regeln spielt. Dabei wird der wichtigste Mann im Staate als ein Oberhaupt beschrieben, das eigentlich gute Absichten hat, diese allerdings durch die Verfügbarkeit von Macht verschwimmen. Hinter dem Projekt mit dem Akronym President of the United States (Potus) stehen die Macher von "Homeland" und "24". Apropos "Homeland". Bei Showtime arbeitet man derzeit an einem Projekt, das sich wie die Serie mit Claire Danes in die Kategorie "Politdrama" einordnen lässt. Schauplatz: Das Weiße Haus. Titel: "Anthem". Erzählt wird die Geschichte an einem Wahltag mit dem Resultat zweier verfeindeter politischer Lager. Und irgendwie ähnelt das wiederum der derzeitigen Situation mehr denn je. Passenderweise stammt die Geschichte dazu auch noch von einem ehemaligen Redenschreiber Obamas, Jon Lovett ("1600 Penn").

FOX© FOX
Zwei weitere Projekte befinden sich derzeit in der Entwicklungsphase bei Fox. Bei einem der beiden wird das Universum von Peter Pan, der Junge, der nicht erwachsen werden wollte, als Thema aufgegriffen. Im Zentrum wird jedoch nicht Peter Pan selbst stehen, sondern die "verlorenen Jungs" der fiktiven Insel Nimmerland. Diese werden jedoch in einer moderneren Version in die geplante Serie "League Of Pan" integriert - 15 Jahre nach Verlassen von Nimmerland. Da ein Mörder sein Unwesen treibt und die Mitglieder der ehemaligen Jungstruppe in Gefahr sind, versuchen sie diesen gemeinsam dingfest zu machen, was sie natürlich auch wieder mit ihrer Vergangenheit in Kontakt bringt. Bei der zweiten möglichen Serie handelt es sich um eine Drama-Serie mit Martial-Arts-Färbung und Comedy-Elementen. Ein Brüderpaar, bestehend aus einem Ex-Marine-Soldat, der Shaolin-Meister ist und einem angeberischen Polizist aus Chicago, gründen dabei in ihrer Heimatstadt eine gemeinsame Einheit. Das Problem: die Brüder sind eigentlich zerstritten.

Scandal© ABC
"Shame on ABC for putting a peep show next to a playground". Mit diesem Statement brachte Tim Winter, Vorsitzender des Parents Television Council (PTA), seine Empörung zum Ausdruck, die auf Folgendem basiert: Am 30. Oktober programmierte der Sender das jährliche Halloween-Special der Peanuts, "It's the Great Pumpkin, Charlie Brown", direkt vor eine Folge von "Scandal", die mit einer Sexszene beginnt. Laut Winters Aussage vergingen keine 26 Sekunden von der für Kinder geeigneten "Peanuts"-Spezialfolge bis zur vom Geschlechtsakt träumenden Olivia Pope in der für Kinder nicht geeigneten Drama-Serie "Scandal". Die Programmierung sei unverantwortlich, weswegen ABC den Familien eine Entschuldigung schulde, so der Vorsitzende des PTA. ABC selbst hat sich zu diesem 'Skandal' noch nicht geäußert.

US-Quoten-Update

Mom© Warner Brothers Entertainment Inc
Nachdem die Football-Zeit am Donnerstag nun vorbei ist, hat CBS sein reguläres Programm gestartet - allerdings zunächst mit durchwachsenem Ergebnis. Natürlich lief "The Big Bang Theory" mit 16,25 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 4,1 noch immer sehr gut - allerdings gingen im Vergleich zum Übergangs-Sendeplatz am Montag viele junge Zuschauer verloren. Ein Jahr zuvor lagen die Zielgruppen-Ratings zudem donnerstags noch über der 5er-Marke - ein Abwärtstrend auf höchstem Niveau also. Im Anschluss startete dann "Mom" in die zweite Staffel. Nachdem es in der Vor-Saison montags noch mäßig lief, brachte das Lead-In durch "TBBT" den erhofften Aufschwung. Die Zuschauerzahl schnellte auf über elf Millionen nach oben - Staffel 1 hatten im Schnitt 7,6 Millionen Zuschauer verfolgt. Auch das Zielgruppen-Rating war mit 2,5 deutlich besser als das, was die Serie zuvor montags erreicht hatte. "Mom" erreichte in etwa das Niveau, das im vergangenen Jahr "The Millers" auf diesem Sendeplatz einfahren konnten. Die wurden inzwischen vorübergehend auf den Montag ausquartiert - und CBS muss erkennen: Selbst besitzt die Serie nur eine sehr begrenzte Zugkraft. Mit 6,8 Millionen Zuschauern und 1,6/5 Prozent setzte es in dieser Woche das nächste Allzeit-Tief.

Elementary© CBS
Doch zurück zum Donnerstag: Den Start in die letzte Staffel von "Two and a half Men" ließen sich um 21 Uhr 10,3 Millionen Zuschauer nicht entgehen, auch hier konnte sich der Zielgruppen-Marktanteil mit 2,4/7 Prozent (Rating/Share) mehr als sehen lassen, auch wenn die Quoten des Staffelauftakts 2013 nicht ganz erreicht wurden. Eine herbe Enttäuschung waren danach allerdings "The McCarthys". Die Serie machte aus dem Vorlauf viel zu wenig: 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe sind ein allenfalls mittelmäßiger Wert, der nicht für ein langes Überleben der Serie spricht, auch wenn letztlich knapp über acht Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten. Und nach 22 Uhr setzte sich die schwache Performance von CBS fort: Die dritte Staffel von "Elementary" meldete sich mit einem neuen Allzeit-Tief von 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe zurück. 7,57 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge. Gegen "How to get away with Murder" hatte "Elementary" nicht den Hauch einer Chance, in der Zielgruppe hatte ABC mehr als doppelt so viele Zuschauer.

Constantine© NBC
Wo wir bei Enttäuschungen sind: Bei NBC fiel die DC-Comic-Serie "Constantine" nach einem ohnehin nur verhaltenen Start in Woche 2 brutal ab und verlor über ein Drittel seiner Zuschauer. Nur noch wenig mehr als drei Millionen schalteten an Halloween ein, mit 0,9/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ist die Serie absetzungsgefährdet, falls es ohne Halloween nicht wieder nach oben gehen sollte. Zuvor ließ allerdings auch schon "Grimm" Federn: Mit einem Zielgruppen-Rating von 1,1 lag die Serie noch einmal auf Höhe ihres im vergangenen Frühjahr markierten Allzeit-Tiefs. Viereinhalb Millionen Zuschauer sahen hier insgesamt zu.

Gotham© FOX
Dass neue Serien nach einem starken Start über die folgenden Wochen hinweg Zuschauer verlieren, ist nichts ungewöhnliches - die Frage ist nur, wann sie diesen Trend nach Wegfall des Neugierfaktors stoppen können. Gelungen scheint das nun vorerst "Gotham". Nachdem von anfänglich über acht Millionen Zuschauern Ende Oktober schon weniger als sechs Millionen übrig waren, ging es in dieser Woche erstmals wieder bergauf. Mit 6,6 Millionen Zuschauern insgesamt und 2,4/7 Prozent in der Zielgruppe bleibt "Gotham" für Fox ein voller Erfolg - allerdings derzeit auch der einzige unter dessen Neustarts. "Sleepy Hollow" - einziger erfolgreicher Neustart der Vorsaison - half das nichts. Dort setzte es im Anschluss mit 4,5 Millionen Zuschauern und 1,5/4 Prozent in der Zielgruppe den nächsten Tiefstwert. Da Neustarts wie "Red Band Society" und "Gracepoint" kläglich versagen, muss man sich um die Zukunft der Serie einstweilen aber keinerlei Sorgen machen.