Scorpion© CBS
Als Trio haben sie Ende September 2014 begonnen und als Trio gehen sie in eine weitere Runde. Die drei CBS-Serien "NCIS: New Orleans", "Madam Secretary" und "Scorpion" wurden um jeweils eine weitere Staffel verlängert. Das grüne Licht für eine jeweils zweite Staffel für die Season 2015-2016 dürfte aber nicht weiter verwunderlich sein, immerhin handelt es sich bei den drei Drama-Serien um die drei beim Gesamtpublikum erfolgreichsten Neustarts der Network-Saison. An erster Stelle mit im Schnitt rund 16 Millionen Zuschauern (Live+SD) steht dabei "NCIS: New Orleans" - wobei der Erfolg zu großen Teilen schlicht daran liegt, dass die Serie direkt im Anschluss an "NCIS" läuft, die noch immer zuschauerreichste Serie im US-Fernsehen. Schon schwerere Ausgangsbedingungen hatten "Madam Secretary" und "Scorpion", die sich mit im Schnitt 12,6 bzw. 11,1 Millionen Zuschauern (je Live+SD) aber ebenfalls beim Gesamtpublikum sehr wacker schlagen. Insbesondere "Madam Secretary" hat aber Probleme, ein jüngeres Publikum anzusprechen - was CBS nicht davon abgehalten hat, trotzdem grünes Licht für eine zweite Staffel zu geben.

Arrow© The CW
"Acht" heißt die Glückszahl im Falle von The CW. Das Network hat im Herbst eine hervorragende Performance hingelegt und seine Quoten - entgegen dem allgemeinen Trend - deutlich gesteigert. Insofern erscheint es fast nur folgerichtig, dass Senderchef Mark Pedowitz gab während einer Veranstaltung im Rahmen der Television Critics Association Press Tour in Pasadena zu Protokoll gab, dass man in einem Aufwasch alle fiktionalen Serien verlängert hat, die im Herbst 2014 das Programm füllten. Neben der Serie "Arrow", das in eine vierte Staffel geht, gab es somit ein Go für die Serie "The Vampire Diaries" (Staffel 7), wobei die Serie in der siebten Staffel auf Darsteller Steven R. McQueen, der Elena Gilberts Bruder Jeremy, mimte verzichten muss.

The Flash© The CW
Außerdem hat The CW "Reign" (Staffel 2), das Urgestein "Supernatural" (Staffel 11), "The 100" (Staffel 3), "The Originals" (Staffel 3), "Arrow"-Ableger "The Flash" (Staffel 2) und "Jane the Virgin" (Staffel 2) verlängert. Die Zugeständnisse kamen passenderweise einen Tag bevor Hauptdarstellerin Gina Rodriguez den Golden Globe für die beste Leistung in einer Comedyserie ("Jane the Virgin") mit nach Hause nehmen durfte. Doch damit nicht genug: Pedowitz verkündete zusätzlich zu den Serienverlängerungen, dass das "Arrow"-Universum noch um ein weiteres Spin-off erweitert werden soll. Derzeit befindet sich das Network in einem frühen Entwicklungsstadium eines Ablegers namens "Atom". Bei der Figur "The Atom" handelt es sich um einen Wissenschaftler, der seinen Körper auf mikroskopische Größe schrumpfen kann.

Shameless© Showtime
Auch bei Showtime wurde bestellt. Am 11. Januar kehrte die Dramedy "Shameless" mit William H. Macy (Frank Gallagher) und Emmy Rossum (Fiona Gallagher) in den Rollen der wirklichen und gefühlten Oberhäupter der Familie Gallagher mit gewohnt guten Quoten zum Auftakt der fünften Staffel aus der Pause zurück. Einen Tag später nutzte auch David Nevins die Television Critics Association Pressetour als Plattform, um gute Nachrichten in Richtung "Shameless" zu senden. Die Serie, die letztes Jahr im Schnitt 5,7 Millionen Zuschauer wöchentlich über alle Plattformen erreichte, erhält eine sechste Staffel, die zwölf Folgen lang sein wird. Besonders glücklich im wahrsten Sinne des Wortes dürften auch die Beteiligten bei der Showtime-Serie "Happyish" sein, weil auch diese eine Serienbestellung erhielt. Steve Coogan, der den verstorbenen Schauspieler Philip Seymour Hoffman in der Hauptrolle ersetzte und in der überarbeiteten Pilot-Version zu sehen war, wird seine Premiere am 26. April um 21:30 Uhr feiern - im Umfeld der siebten und finalen Staffel von "Nurse Jackie". Vorgeführt werden in der Comedyserie vor allem die Anstrengungen eines 44-Jährigen mit seinem neuen, 25-jährigen Chef klar zu kommen, der das Unternehmen umkrempeln und verjüngen will.

The Fosters© ABC Family
Am kommenden Montag setzt ABC Family erst einmal die zweite Staffel seiner Serie "The Fosters" fort, schon jetzt steht aber fest: Auch darüber hinaus ist noch lange nicht Schluss für die Serie über ein lesbisches Paar und dessen leibliche und adoptierte Kinder. Der Sender hat frühzeitig grünes Licht für eine dritte Staffel gegeben, deren erste Hälfte dann voraussichtlich wieder im Sommer zu sehen sein wird. Noch früher dran mit einer Entscheidung über eine Verlängerung ist der Sender E! aus dem Hause NBC Universal: Erst Mitte März steht dort die Serienpremiere von "The Royals" auf dem Programm, schon jetzt hat man aber entschieden, dass es in jedem Fall eine zweite Staffel geben wird. Liz Hurley wird in die Rolle der Königin Helena schlüpfen. Gezeigt werden soll nämlich eine britische Königsfamilie und ihr Spagat zwischen privatem und öffentlichem Leben. Dass "Red Band Society" hingegen keine Zukunft haben wird, macht die jüngste Entscheidung von Fox deutlich: Die verbliebenen drei Folgen der ersten Staffel werden nun am - im US-Fernsehen völlig unbedeutenden - Samstagabend verbrannt.

Minority Report© 20th Century Fox
Der Trend hält an: Ideen zu neuen Serien besorgt man sich derzeit gerne beim Blick ins Filmarchiv. Dort ist Steven Spielberg schon im vergangenen Jahr auf seinen "Minority Report" gestoßen und hat seitdem ein Konzept entwickelt. Zugeschlagen, sich die Rechte gesichert und die Produktion einer Pilotfolge in Auftrag gegeben hat nun Fox. Die Serie soll zehn Jahre nach den Ereignisse im Film spielen, zehn Jahre also nach dem "Precrime"-Programm. Die hellseherischen Fähigkeiten von drei sogenannten Precogs wurden damals dafür genutzt, um vermeintliche Mörder noch vor Ausführung der Tat dingfest zu machen. In der Serie scheitert einer der drei Precogs, die nach Einstellung des Programms frei gelassen wurden, daran, ein "normales" Leben zu führen und wird weiter von Zukunftsvisionen geplagt. Er trifft auf eine Ermittlerin, die weniger mit der Zukunft als ihrer Vergangenheit Probleme hat, und ihm dabei helfen kann, wieder eine Verwendung für seine Fähigkeiten zu finden. Wenn man sich nicht auf alte Filme stützt, dann greift die TV-Branche mit Vorliebe auch auf Bücher zurück. So etwa im Fall von "Mr. Mercedes" von Stephen King. Für die Serien-Adaption soll David E. Kelley sorgen, der sich vor allem mit Anwaltsserien wie "Boston Legal", "The Practice" oder "Ally McBeal" einen Namen gemacht hat. Im Mittelpunkt steht ein Mörder, der erstmals in Erscheinung tritt, indem er mit einem Mercedes in eine Menschenmenge rast.

Netflix© Netflix
Netflix wagt sich an eine ganz besondere Aufgabe heran. Man nehme einen 15 Jahre alten Film und erstelle daraus ein Prequel. Bis dahin erscheint das Vorhaben nicht weiter fordernd. Wenn man dann allerdings die ebenfalls gealterten Darsteller in ihre alten Rollen integriert und durch das Label "Prequel" zeitlich in der Handlung zurückgehen will, dürfte dies zumindest für die Abteilung "Maske" kein leichtes Unterfangen werden. Es handelt sich dabei um den Film "Wet Hot American Summer", der weder in den USA noch in Deutschland ein großer Erfolg war, jedoch von einem Nischenpublikum als "Kultfilm" geschätzt wird. Der Film zeigte mit einer großen Portion Satire den letzten Tag in einem fiktiven, jüdischen Sommercamp und die Herausforderungen mit dem jeweils anderen Geschlecht. In den acht bestellten Folgen soll neben Bradley Cooper ("Guardians of the Galaxy") oder Elizabeth Banks ("The Hunger Games") auch Amy Poehler ("Parks and Recreation") zu sehen sein. Via Twitter hat auch Ricky Gervais ein Comeback bei Netflix angekündigt. Am 3. April kommt es zu einem einstündigen Special seiner Serie "Derek", das in Großbritannien bereits letzten Monat ausgestrahlt wurde.

USA Network© USA Network
Apropos Satire. Mit dieser Zutat gewürzt sein soll auch die von USA Network nun bestellte Comedy-Serie "Donny!". Zunächst wurden sechs Episoden geordert, die laut Sender-Chefetage stilistisch Larry Davids HBO-Serie "Curb Your Enthusiasm" nahe kommen sollen. Drehen wird sich die Serie um Werbeagentur-Chef und TV-Persönlichkeit Donny Deutsch, der in "Donny!", ähnlich wie Larry David, eine mehr oder weniger fiktionalisierte Version von sich selbst spielen wird. Der Fokus der halbstündigen Comedy-Serie liegt dabei auf der amerikanischen Medienwelt von heute, ihrem Glanz und ihren Abgründen. Deutsch moderiert darin, ähnlich wie im wahren Leben, eine tägliche Talkshow, die auf den Namen "Donny!" hört. Dabei ist Deutschs TV-Persönlichkeit, die er im Lichte des Scheinwerfers entwirft, nicht zu vergleichen mit seinem Leben und Alltag als alleinstehender Vater in der Serie. Die satirische Comedy-Serie soll noch Ende dieses Jahres Premiere bei USA Network feiern. Den Rotstift hat der Sender hingegen bei der Comedy-Serie "Benched" angesetzt, der US-Gerichtscomedy mit Eliza Coupe in der Rolle der ehrgeizigen Anwältin Nina Whitley. Nach 12 Episoden und mäßigem Zuschauerinteresse ist damit Schluss.

Stephen Colbert© Comedy Central
Wenn David Letterman am 20. Mai eine Ära beendet und als Gastgeber der "Late Show" abtritt, dann wird es keine nahtlose Übergabe an seinen Nachfolger Stephen Colbert geben, der die letzte Ausgabe des "Colbert Reports" bereits Ende vergangenen Jahres moderiert hatte. Stattdessen meldet sich Colbert erst nach einer Sommerpause am 8. September als neuer Moderator der "Late Show" zurück - mit der Gefahr, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt schon viele Zuschauer eine andere Late-Night-Heimat gesucht haben könnten. Die Pause ermöglicht aber unter anderem Arbeiten am Studio - Colbert wird wie Letterman nämlich aus dem Ed Sullivan Theatre in New York City senden. Colbert kommentiert die recht lange Zeit bis zum Start so: "I have nine months to make a show, just like a baby. So first, I should find out how you make a baby." Die Zeit zwischen Letterman-Abschied und Colbert-Antritt wird CBS übrigens mit Wiederholungen von Primetime-Formaten füllen.

US-Quoten-Update

Parks & Recreation© NBC
Sowohl "Parks & Recreation" als auch "Glee" hatten in der vergangenen Saison mit großen Quotenproblemen zu kämpfen - in beiden Fällen entschied man sich aber gegen ein sofortiges Ende und gab noch eine letzte Staffel in Auftrag, um die Geschichten zum Ende zu bringen. In den vergangenen Tagen traten beide nun zur Abschiedstour an. NBC erlöste "Parks & Recreation" vom unseligen Comedy-Donnerstag und schickte es nun dienstags auf Sendung. Dort schalteten zum Auftakt 3,75 Millionen Zuschauer ein - und damit mehr als bei jeder Folge der vergangenen Staffel. Die zweite Folge verlor dann allerdings prompt wieder eine halbe Million Zuschauer. Mit einem Zielgruppen-Rating von 1,5 holte "Parks & Recreation" alles in allem grundsolide Werte - und war in jedem Fall viel erfolgreicher als die im Herbst neu gestartete Sitcom "Marry me", die im Anschluss mit nur 2,2 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,7 jenseits von Gut und Böse lag. Für "About a boy" sah es zwar minimal besser aus, doch auch diese Serie dürfte keine Zukunft haben.

Glee© Fox
Fox verlegte "Glee" unterdessen für die finalen Folgen auf den Freitagabend, also einen Abend, an dem es die Networks insbesondere bei jüngeren Zuschauern noch etwas schwerer haben. Die Folge: Mit einem Zielgruppen-Rating von 0,7 meldete sich die Serie nahe ihres Allzeit-Tiefs, das ausgerechnet im Finale der vorhergehenden Staffel erzielt worden war, zurück. 2,34 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu. Bei Fox dürfte man angesichts dessen heilfroh sein, wenn "Glee" endgültig Geschichte sein wird. Zur gleichen Zeit gab es dafür gute Nachrichten für ABC: "Last Man Standing" (8,6 Mio. Zuschauer insgesamt, Zielgruppen-Rating von 1,6) und "Cristela" (6,6 Mio. Zuschauer, Zielgruppen-Rating von 1,3) meldeten sich mit Staffel-Bestwerten aus der Winterpause zurück.

Empire© FOX
Weniger erfreulich entwickelten sich die beiden ABC-Neustarts aus der Woche zuvor. Das schräge Ritter-Musical "Galavant" stürzte von 7,4 auf 4,1 Millionen Zuschauer ab und lag mit 1,3/3 Prozent Marktanteil (Rating/Share) in der Zielgruppe schon deutlich unter dem Senderschnitt. Nicht ganz so heftig, aber doch spürbar abwärts ging's für die Marvel-Serie "Agent Carter". Dort blieben von 6,9 in Woche 2 nur noch 5,1 Millionen Zuschauer übrig. Mit 1,5/4 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) war auch sie allenfalls noch tiefes Mittelmaß. Dass es kein unumstößliches Naturgesetz ist, dass neue Serien ohne den Neugierbonus in Woche 2 abfallen, bewies unterdessen "Empire". Die neue HipHop-Serie legte nach dem fulminanten Start sogar noch eine Schippe drauf und steigerte sich von einem Zielgruppen-Rating von 3,8 auf 4,0. 10,3 Millionen Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet. Das ist um so erfreulicher, weil "American Idol" im Vorlauf bereits den Sinkflug eingeleitet hat.