House of Cards© HBO
"Ich werde ein Vermächtnis hinterlassen" - mit diesen Worten von Frank Underwood hat Netflix via Twitter verkündet, dass "House of Cards" noch nicht zu Ende erzählt ist. Auch wenn die dritte Staffel auf weniger euphorische Reaktionen gestoßen ist als die ersten beiden, wird es somit in 2016 eine vierte Staffel geben. Weitere Details dazu hat Netflix noch nicht öffentlich gemacht - dafür aber eine ganze Reihe anderer Entscheidungen. So gibt es auch für das Familiendrama "Bloodline" eine zweite Staffel. Die Geschichte rund um die Rayburns wird somit weiter erzählt werden. Nachdem im Finale der ersten Staffel bereits erkennbar der Grundstein für eine Fortsetzung gelegt wird, kommt das wenig überraschend.

Saul Goodman aus Breaking Bad© RTL Nitro
Ausgebaut wird das Angebot an Eigenproduktionen zudem mit einer neuen Sketch-Comedy, für die man Bob Odenkirk ("Better Call Saul") und David Cross ("Arrested Development") wieder zusammenbringt. Die beiden haben schon mehrfach bewiesen, dass sie zusammen etwas sehr witziges produzieren können, etwa bei "Mr. Show with Bob and David" in den 90ern bei HBO. Das neue Format, von dem zunächst vier Folgen sowie ein Making Of produziert werden, hört nun kurz auf den Namen "With Bob and David". Die beiden beschreiben es so: "Nachdem Bob und David unehrenhaft bei den Navy Seals entlassen wurden, dienen sie ihrem Land wieder auf die Weise, die sie am besten beherrschen: Indem sie Sketch-Comedy machen". Die neuen Folgen würde mit völlig neuen Figuren, neuen Szenen und vor allem ganz neuen Perrücken aufwarten. Odenkirk und Cross sind nicht nur selbst zu sehen, sie schreiben auch die Sketche und produzieren die Sendung.

Full House© Warner
Außerdem hat Netflix noch die neue Mystery-Serie "Montauk" angekündigt, die als "Liebesbrief an die Klassiker der 80er" beschrieben wird. Die acht Folgen lange erste Staffel handelt vom Verschwinden eines Jungen im Jahr 1980 in Montauk auf Long Island. Die Serie wird auch übernatürliche Elemente enthalten. Zu sehen geben wird es das Ganze im Jahr 2016. Und noch etwas könnte 2016 seine Premiere bei Netflix feiern - oder besser gesagt: Wiederauferstehung: Die Sitcom "Full House". 20 Jahre nach der Einstellung der Serie sollen die einstigen Stars der Serie Candace Cameron Bure (D.J.) und Andrea Barber (Kimmy) in Hauptrollen zurückkehren, Bob Saget (Danny), John Stamos (Jesse) und Dave Coulier (Joey) zumindest Gastauftritte absolvieren. Offiziell äußern wollten sich dazu bislang aber weder Netflix noch Warner als Produktionsstudio. Das neue "Full House" würde aber eine Fortsetzung der einstigen Serie werden. Ein Trend, der derzeit von "Akte X" bis "Twin Peaks" allgemein zu beobachten ist...

Coach© NBC
Apropos: Können Sie sich noch an die Sitcom "Mit Herz und Scherz" erinnern? So hieß die Serie "Coach" über den Coach der Football-Mannschaft einer Universität hierzulande bei der Ausstrahlung auf RTL Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre. Die letzten beiden der insgesamt bislang neun produzierten Staffeln schafften es gar nicht nach Deutschland. Dafür versuchte sich RTL mal an einer deutschen Adaption unter dem Titel "Is' was Trainer?", fand die aber so schlecht, dass man sie gar nicht erst zeigte. Erst drei Jahre später lief sie dann doch noch - beim ZDF. Warum das hier alles steht? Weil NBC nun knapp 18 Jahre nach der Ausstrahlung der bislang letzten Folge "TV Line" zufolge etwas überraschend eine 13-teilige Fortsetzung in Auftrag gegeben hat. Die Hauptrolle soll wieder Craig T. Nelson spielen, kreativer Kopf hinter der Serie ist noch immer Barry Kemp, ebenfalls wie einst schon in den 90ern. Auch in der Serie werden 18 Jahre vergangen sein - und Hayden Fox (Craig Nelson) kehrt aus dem Ruhestand zurück, um selbst diesmal Assistent seines erwachsenen Sohnes zu werden, der mittlerweile das Football-Team einer Uni trainiert.

Trevor Noah© Comedy Central
Comedy Central ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Jon Stewart in der "Daily Show" fündig geworden - und die Entscheidung ist eine Überraschung: Die Wahl fiel auf den aus Südafrika stammenden, 31-jährigen Comedian Trevor Noah. Er gehört zwar schon jetzt zum Ensemble der Sendung - allerdings erst seit kurzer Zeit. Ende 2014 trat er erstmals als einer der "Korrespondenten" in Erscheinung, seitdem brachte er es auf ganze drei Auftritte. Er ist der Sohn einer südafrikanischen Mutter und eines europäischen Vaters. In seiner ursprünglichen südafrikanischen Heimat hat er bereits diverse Sendungen moderiert, darunter auch eine eigene Late Night mit dem Titel "Tonight with Trevor Noah". Jon Stewart sagt: "Ich freue mich sehr für die Show und für Trevor. Er ist unglaublich lustig und talentiert und wir haben sehr gern mit ihm zusammen gearbeitet… tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken zurück zu kommen als ein freier Mitarbeiter – nur um Teil der Show zu sein..." Comedy-Central-Chef Michele Ganeless lobte ihn als "riesiges Talent", der eine  aufschlussreiche und einzigartige Sicht auf die Dinge besitze und - noch wichtiger - ungeheuer lustig sei.

Comedy Central USA© Comedy Central
Kurz nach der Bekanntgabe der Entscheidung hagelte es allerdings erstmal Kritik. So wurden alte Tweets von Trevor Noah ausgegraben, in denen man antisemitische, rassistische und sexistische Tendenzen erkennen wollte. 2010 etwa twittterte er "Südafrikaner wissen genauso gut wie man recycelt, wie Israelis wissen, wie man sich friedlich verhält". 2012 etwa twitterte er "Messi kriegt den Ball und die Spieler versuchen ihn zu foulen. Aber Messi ist nicht leicht flachzulegen, genau wie jüdische Mädchen". 2009 schrieb er "Hätte fast ein jüdisches Kind überfahren. Es hat zwar nicht geschaut, bevor es über die Straße ging, aber ich hätte mich in meinem deutschen Auto trotzdem schlecht gefühlt". Comedy Central sprang Noah zur Seite: "Wie viele andere Comedians geht Trevor Noah an Grenzen. Er ist provokativ und verschont niemanden, auch sich selbst nicht. Über ihn und seinen Humor auf Basis einer Hand voll Sprüchen zu urteilen, ist unfair. Trevor ist ein talentierter Comedian mit einer glanzvollen Zukunft bei Comedy Central".

King of Queens© RTL Nitro
Kevin James, der einst als "King of Queens" die Herzen von Millionen Sitcom-Zuschauern eroberte, nimmt Anlauf für ein TV-Comeback - mal wieder. Er hat einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Sony Pictures geschlossen, die einst auch schon "King of Queens" produzierten. Als Teil dieses Deals soll Kevin James auch eine neue Sitcom mit ihm selbst als Hauptdarsteller entwickeln. Ob die es wirklich auf den Bildschirm schafft, steht damit allerdings noch nicht fest - vor zwei Jahren hatte Kevin James einen ähnlichen Deal schon mit Lionsgate. Der Plan damals: Die Entwicklung einer Sitcom nach dem 10/90-Schema, wie es auch bei Charlie Sheens "Anger Management" umgesetzt wurde. Zunächst sollten also zehn Folgen gedreht werden. Bei Erreichen einer vorab festgelegten Quotenhürde würden dann direkt 90 weitere in Auftrag gegeben. Nachdem man u.a. bei "Anger Management" eher ernüchternde Erfahrungen gemacht hat, ist die Lust auf solche Projekte auf Senderseite aber offenbar inzwischen äußerst gering.

House of Lies© AXN
Unterdessen wurden in den letzten Tagen noch weitere Serien verlängert. So hat sich Showtime entschieden, die Serie "House of Lies" mit Don Cheadle für eine fünfte Staffel zurück zu bringen, die allerdings mit 10 Folgen um zwei Episoden kürzer ausfällt als man das gewohnt ist. Zu sehen gibt's die neuen Folgen im kommenden Jahr. Eine fünfte Staffel erhält auch die Sitcom "New Girl" bei Fox. Nachdem es kürzlich bereits Berichte gab, dass die Produktion sogar bereits begonne hat, kommt die offizielle Bestätigung nun kaum überraschend. Die Serie musste zwar gerade einen neuen Quoten-Tiefstwert hinnehmen und ist allgemein nicht gerade ein großer Hit - doch gehört noch zum stabilsten, was Fox in diesem Bereich zu bieten hat. Kommende Staffel wird man nun die Marke von 100 Episoden überschreiten. Weiter geht's auch für "The Americans" bei Fx. Während für diese Saison noch vier Folgen ausstehen, steht nun bereits fest, dass es im kommenden Jahr mit 13 weiteren Episoden in Staffel 4 weiter gehen wird.

ABC Family© ABC Family
Noch in diesem Jahr will IFC seine neueste Sitcom "Benders" auf den Bildschirm bringen. Die Serie, die ursprünglich unter dem Titel "Uncle Chubby's" entwickelt wurde, handelt von Freunden, die die Leidenschaft für eine Amateur-Hockey-Liga verbindet. So begrenzt ihre Fähigkeiten sind, so groß ist ihre Leidenschaft dafür - vor allem wenn man gemeinsam ein Bier trinken kann. IFC hat acht halbstündige Folgen in Auftrag gegeben. Auch ABC Family hat eine neue Serie in Auftrag gegeben: "Shadowhunters" basiert dabei auf der Bestseller-Reihe "The Mortal Instruments" - hierzulande als "Chroniken der Unterwelt" bekannt. Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Clary Fray, die an ihrem Geburtstag herausfindet, dass sie nicht die ist, für die sie sich gehalten hat, sondern einer langen Tradition der Schattenjäger entstammt - Mensch-Engel-Hybriden, die Dämonen jagen.

US-Quoten-Update

Weird Loners© Fox
Es sind derzeit aus Quotensicht keine schönen Tage für die US-Networks. Reihenweise fahren Sendungen derzeit neue Tiefs ein. In den letzten Tagen waren das etwa "The Blacklist", "Scandal", "Grimm", "Once upon a Time", "The Following", "Agents of S.H.I.E.L.D." oder "The Mysteries of Laura", um nur einige zu nennen - kein gutes Umfeld also für einen Neustart. Und tatsächlich: Die neue Fox-Sitcom "Weird Loners" legte einen wahrhaft miserablen Einstand bei Fox hin: Am Dienstag ab 21:30 Uhr schalteten gerade mal 1,89 Millionen Zuschauer ein. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 0,7/2 Prozent (Rating/Share). Die Serie dürfte damit umgehend wieder Geschichte sein. Direkt davor stellte auch "New Girl" ein neues Allzeit-Tief auf. Mit 2,32 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe sah es aber zumindest noch besser aus als für "Weird Loners".

Hart of Dixie© Warner Bros.
Am vergangenen Freitag verabschiedete sich bei The CW "Hart of Dixie" nach einer kurzen vierten Staffel endgültig von den Zuschauern. Sollte The CW nochmal auf einen Aufschwung zum Abschied gehofft haben, sah man sich allerdings getäuscht: Mit 0,4/2 Prozent blieb die Serie bis zuletzt auf dem mageren Niveau der letzten Wochen. Allerdings hatte es im Frühjahr vergangenen Jahres zeitweise sogar noch schlechter ausgesehen. Und immerhin: Mit 1,33 Millionen Zuschauern wurde beim Gesamtpublikum die höchste Reichweite seit über zwei Jahren eingefahren - aber eben wie erwähnt auf einem recht überschaubaren Niveau.