Sons of Anarchy© FX
Letzten Dezember wurde "Sons of Anarchy" bei FX nach sieben Staffeln zu Ende erzählt. 6,4 Millionen griffen an dem Tag zur Fernbedienung, 9,3 Millionen verfolgten das Ende laut Nielsen bei der Messung Live+3. Nachdem die siebte Staffel der Drama-Serie über den fiktiven Motorradclub SAMCRO derzeit als erfolgreichste Staffel in der Geschichte von FX gilt, überraschten Gerüchte über ein mögliches Spin-off in dem Serienuniversum der Motorrad-Gang nicht weiter. Showrunner Kurt Sutter, der aktuell an dem Mittelalter-Drama "The Bastard Executioner" für FX arbeitet, verriet nun den Schwerpunkt des Vorhabens. Drehen soll sich der in einem frühen Entwicklungsstadium befindliche Ableger um die mexikanisch stämmigen Kollegen der SAMCRO, die Mayans aus Oakland, die mit Drogenhandel und Prostitution ihr Geld verdienen.

American Dad Volume 4 Szenenfoto© TCFHE
TBS scheint nicht genug zu bekommen vom Stan-Smith-Clan. Nachdem "American Dad" neun Staffeln lang bei Fox beheimatet war, fand im Oktober 2014 der Umzug zum zu Turner gehörenden Sender TBS statt. Bereits einen Monat später gab es grünes Licht für eine 22 Folgen umfassende elfte Staffel der animierten Serie über den nicht ganz so fähigen CIA-Agenten von Seth MacFarlane. Doch damit nicht genug: Der Sender gab nun nach weniger als einem Jahr eine weitere Order aus – dieses Mal für zwei Staffeln. Staffel zwölf und dreizehn werden je 22 Folgen stark und wie gehabt wird es die Folgen als Wiederholung beim Schwestersender Adult Swim zu sehen geben. Damit ist der Fortbestand von "American Dad" bei TBS bis mindestens 2018 gesichert. Von zweistelligen Staffelzahlen kann die Serie "Difficult People" bei Hulu vorerst nur träumen. Aber immerhin ist ein erster kleiner Schritt in diese Richtung getan. Der Streamingdienst schickt die Serie, bei der Amy Poehler als ausführende Produzentin beteiligt ist, in eine zweite Staffel. Zehn neue Folgen über die nicht ganz so einfachen Menschen werden dabei für den Zweitling produziert.

Shonda Rhimes© ABC
Zwei Shondaland-Produktionen – zwei Mal ABC – aber keine zwei Drama-Serien. Das Produktionsstudio Shondaland von Shonda Rhimes und Betsy Beers, das für Drama-Produktionen wie "Grey's Anatomy", "Scandal" oder "How To Get Away With Murder" verantwortlich ist, versucht es nun wieder mit einem Comedy-Projekt, das auf den Namen "Splitsville" hört. Der aus den Federn von Emily Halpern und Sarah Haskins ("Trophy Wife") stammende Pilot dreht sich um eine Gruppe von Singles in einer Vorstadt. Deren Leben befindet sich in einer Sackgasse, so dass sie sich entschließen, alle ihre Kräfte für die Erziehung ihrer Kinder zu bündeln und sich die Aufgabe zu teilen. In einem Kloster in den Bronx soll die zweite Produktion spielen. Die sich in der Entwicklung befindende Drama-Serie der Autorin Alison Schapker ("Fringe", "Brothers and Sisters") fokussiert eine Gruppe katholischer Nonnen. Deren Leben für und mit Christus wird durch die Ankunft neuer Nonnen auf die Probe gestellt. Lang und gut gehütete Geheimnisse drohen dadurch, ans Tageslicht zu kommen.

Amazon Instant Video© Amazon
Erst im April wurde bekannt, dass sich das Produktionsstudio Paramount an eine Serienadaption des Films "Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall" macht. Der Film mit Tim Allen, Sigourney Weaver und Tony Shaloub parodierte Ende der 1990er Jahre das Sci-Fi-Genre und nahm sich dabei vor allem das Star-Trek-Universum zur Brust. Im Fokus des Kino-Films standen die Ex-Darsteller der fiktiven, gleichnamigen Sci-Fi-Serie "Galaxy Quest". Diese befinden sich plötzlich und tatsächlich im Weltraum und müssen sich mit Alien-Themen rumschlagen. Gelandet ist die Serienadaption nun bei Amazon. Unklar ist bislang, wer vom Original-Cast mit im Boot sitzen wird. Klar ist jedoch, dass der für die Film-Regie verantwortliche Dean Parisot dabei ist – ebenso wie Produzent Mark Johnson und Melissa Bernstein.

CBS© CBS
Einen neuen Blick auf den Klassiker "Die Abenteuer des Huckleburry Finn" von Mark Twain will CBS werfen. Dort wurde ein Pilot in den Warenkorb gelegt, der Tom Sawyer und Huck Finn als Erwachsene in einem modernen Amerika verortet. Der Blick zurück auf Klassen- und Rassenunterschiede soll das Fundament sein, auf dem "Sawyer & Huck" gründet. Konkret drehen soll es sich um einen Mordfall in St. Louis, der die beiden mittlerweile getrennten Freunde beruflich wie privat im Kampf gegen Unrecht vereint. Eines sehr viel neueren Bestsellers von J.R. Ward nimmt sich NBC an. Dort hat man das Projekt "The Bourbon Kings" erworben, das auf dem gleichnamigen Roman basieren soll, womit sich nach Fox bereits ein zweites Projekt dem Thema der Bourbon-Industrie in Kentucky widmet wird. Im Fokus steht dabei Familie Bradford und ihr Aufstieg in der Branche mit dem Hochprozentigen. Die Adaption wiederum stammt von "Empire"-Co-Produzent David Rambo.

ABC© ABC
Direkt zwei Comedy-Serien haben Kenny Schwarz und Rick Wiener ("American Dad", "Modern Family") bei ABC in der Entwicklung. Eines der noch namenlosen Projekte handelt von einer Frau, die an Krebs erkrankt ist. Als Konsequenz stellt sie ihr Leben auf den Kopf und bricht alle Brücken zu ihrem alten Leben ab, um die noch älteren Brücken zu ihrer Familie wiederaufzubauen. Sie entschließt sich zu ihrer Schwester, mit der sie zerstritten ist, und deren Kinder zu ziehen. Die zweite Serie fokussiert ein geschiedenes, homosexuelles Pärchen, das sich der gemeinsamen Erziehung der Töchter im Teenager-Alter widmen muss. Beide sind dabei wieder in einer festen Beziehung mit neuen Partnern, was diverse Unterschiede und Schwierigkeiten zu Tage fördert. Das Thema "gleichgeschlechtliche Liebe" ist auch bei NBC im Projekt "Oh Mama" auf der Tagesordnung. Ein verlobtes Pärchen muss an der eigenen Beziehung arbeiten, weil deren Mütter eine Affäre haben – und zwar miteinander. Bei Fox will man unterdessen in die Zeit der 1970er Jahr zurückreisen. Die Produzenten von "The Blacklist" arbeiten an einer Comedy-Serie über eine Vater-Sohn-Beziehung am Arbeitsplatz.

Katherine Heigl in Greys Anatomy© Touchstone Television
Dem Hype, Produktionen von der großen Leinwand auf den kleinen Bildschirm zu bringen, gibt man sich bei Fox derzeit mit dem Projekt "Urban Cowboy" hin. Der Stoff des Films der in den 1980er Jahren mit John Travolta und Debra Winger in den Hauptrollen in den Kinos lief und von Liebe und Leiden am Rande des Rodeos und von Erdölraffinierien in Texas handelte, soll in ein modernes Seriengewand gepackt werden. Besetzt wurde dafür nun die Rolle des Barbesitzers Gilley. Der "Immer-wieder-Jim"-Darsteller Jim Belushi wird hinter der Theke einer Spelunke Drinks ausschenken und den Gegenpart zu Alfonso Herrera einnehmen. Von der Neubesetzung des Piloten "Doubt" bei CBS konnte hingegen Katherine Heigl ("Grey's Anatomy") profitieren. Der Pilot, der mit ihr eine zweite Chance auf Bestellung durch CBS erhält, dreht sich um die erfolgreiche und kluge Strafverteidigerin Sadie Ellis. Diese verliebt sich in einen ihrer Klienten. Das Problem: dieser könnte für eine brutale Tat verantwortlich sein. Und auch Greg Poehler hatte nach dem Ende von „Welcome to Sweden“ auf der Besetzungscouch Platz genommen und erhielt positives Feedback. Dieser wird in der zunächst zehn Folgen umfassenden ersten Staffel von "You Me Her" - einer Beziehungscomedy - bei DirecTV zu sehen sein.

Symbolbild© DWDL
Für Erschütterung sorgte in dieser Woche eine grausame Tat in Virginia: Während einer Live-Schalte während des Frühstücksfernsehens des Senders WDBJ7 erschoss ein Ex-Mitarbeiter des Senders vor laufender Kamera sowohl die Reporterin Alison Parker als auch den Kameramann Adam Ward. Während der Live-Schalte sind plötzlich Schüsse, dann Schreie der Reporterin zu hören, ehe die Kamera zu Boden fällt und die Übertragung abbricht. Die beiden wurden nur 24 bzw. 27 Jahre alt. Auch die interviewte Frau wurde von den Schüssen getroffen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Das Attentat war nicht nur live im Fernsehen zu sehen, der Täter filmte den Anschlag selbst und stellte ihn über seine Social-Media-Accoutns ins Netz. Das Motiv ist unklar - in wirren Worten in einem 23-seitigen Fax, das der Täter an ABC schickte, beklagt er sich unter anderem über Diskriminierung und rassistische Kommentare über ihn. Der Täter richtete nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei die Waffe gegen sich selbst und ist wenig später seinen Verletzungen erlegen.

US-Quoten-Update

Fear the Walking Dead© AMC/Amazon
"The Walking Dead" erreicht im US-Fernsehen am Premieren-Tag teils über 17 Millionen Zuschauern und ist in der werberelevanten Zielgruppe sogar die erfolgreichste US-Serie überhaupt. Entsprechend hoch waren also die Erwartungen an das Spinoff "Fear the Walking Dead", das am vergangenen Sonntag an den Start ging. An die Quoten der Mutterserie reichten sie zwar nicht heran - doch für Rekorde reichte es trotzdem allemal. 10,1 Millionen Zuschauer sahen die 90-minütige Pilotfolge am Premierentag bei AMC, darunter 6,3 Millionen 18- bis 49-Jährige. Noch nie ist eine Serie im US-Kabelfernsehen so gut gestartet. Das ebenfalls bei AMC beheimatete "Better Call Saul" wurde mit großem Abstand auf Rang 2 verdrängt. Damals hatten 6,9 Millionen Zuschauer die Premiere gesehen. Dass zwei so junge Serien die ersten beiden Plätze belegen, ist um so bemerkenswerter, als die zeitversetzte und On-Demand-Nutzung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Beide Serien profitierten als Spin-Offs aber natürlich auch extrem vom Erfolg der Mutterserie.

Power© AXN
Und wo wir gerade bei Rekorden sind: Bei Starz freut man sich über das Staffel-2-Finale der 50-Cent-Serie "Power". 2,4 Millionen Zuschauer sahen die Folge innerhalb der ersten drei Tage nach Ausstrahlung (1,54 Millionen am Premierentag) - ein Zuwachs um über 50 Prozent im Vergleich zum Finale der ersten Staffel. Damit hat "Power" einen neuen Rekord in der 21-jährigen Geschichte des Pay-TV-Senders aufgestellt. Bezieht man alle Plattformen und Wiederholungen mit ein, dann erreichte jede "Power"-Folge im Schnitt übrigens sogar 6,5 Millionen Zuschauer. Ernüchternd verlief hingegen der Start der in den 60ern beheimateten Cop-Serie "Public Morals" bei TNT. 2,14 Millionen Zuschauer sahen hier die Premiere, obwohl "Rizzoli & Isles" davor noch fast 4,6 Millionen Zuschauer zählte. Damit blieb die Serie hinter den Erwartungen zurück.

HBO Logo© HBO
Freuen darf man sich unterdessen bei HBO über die Comedyserie "Ballers". Sie hatte es zum Abschied mit "Fear the Walking Dead" als direkter Konkurrenz zwar schwer und lief mit 1,43 Millionen Zuschauern schwächer als zuletzt - trotzdem war es alles in allem noch immer die erfolgreichste Comedy-Premierenstaffel für HBO seit immerhin sechs Jahren. Bei HBO ist der Anteil zeitversetzter und VoD-Nutzung bekanntlich besonders hoch. Rechnet man all das mit ein, erreichte "Ballers" im Schnitt nach HBO-Angaben 8,8 Millionen Zuschauer pro Episode. Mit Sitcom-Erfolgen wartet in diesem Sommer auch NBC auf. Nachdem "Mr. Robinson" kürzlich bereits Erfolge feierte, startete mit "The Carmichael Show" eine weitere Sommer-Comedy sogar noch besser. 4,8 Millionen Zuschauer sahen die Premiere, in der Zielgruppe reichte es für 1,1/4 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Gemessen daran, dass sich die Sender in diesem Genre extrem schwer tun, neue Erfolge zu schaffen, ist das schon aller Ehren wert.