Neuigkeiten aus der US-Fernseh-Branche

Nicki MInaj© FOX
Dass das Leben ab und an die interessanteren Geschichten schreiben kann, daran hat man sich wohl bei ABC Family erinnert. Bezugspunkt für eine ins Auge gefasste Serie soll dort das Leben der Rapperin, Sängerin und Schauspielerin Nicki Minaj sein. Mit an Bord ist der Superstar selbst. Minaj wird nicht nur den Posten der ausführenden Produzentin besetzen, sondern auch selbst in der Serie auftauchen. Die jeweils halbstündigen Folgen des Comedy-Projekts fokussieren die Zeit ihres Erwachsenwerdens in Queens nach der Immigration aus Trinidad, ihrer ursprünglichen Heimat. Neben dem Blick auf familiäre Turbulenzen gibt es auch den auf ihre persönliche und musikalische Entwicklung. Gedreht wird die Geschichte eines Aufstiegs zum Superstar bereits diesen Winter in Minajs Heimatort Queens.

Netflix© Netflix
Autobiographisch soll es auch bei Netflix zugehen. Dort wurde nun eine Comedy-Serie in den Warenkorb gelegt, die auf den Namen "Real Rob" hört. Der Sieger der Goldenen Himbeere aus dem Jahr 2006, Rob Schneider, konnte beim Streamingdienst mit dem roten Schriftzug einen Abnehmer für acht Folgen finden. Herausgekommen ist dabei ein Mix aus geschriebenen Comedy-Elementen und Stand-Up-Auftritten mit dem Ziel einen übertriebenen aber gleichzeitig ehrlichen Einblick in das Leben des angeblich "wirklichen Robs" zu geben. Abrufbar ist die Serie über die Karriere-Hochs und -Tiefs des Schauspielers ab dem 1. Dezember. Deutsche Netflix-Abonnenten bleiben allerdings außen vor.

Beowulf© ITV
Am 5. Oktober wird "Beowulf: Return to the Shieldlands" bei der MIPCOM in Cannes vor ausgewähltem Publikum Premiere feiern. Noch vor dem Beginn der Messe an der Côte d'Azur hat nun Esquire Network zugeschlagen und sich die Serie der ITV Studios exklusiv für die Vereinigten Staaten gesichert. Dort wird die serielle Aufarbeitung des Klassikers angelsächsischer Literatur dann Anfang nächsten Jahres zu sehen sein. Beschrieben werden die dreizehn Folgen der ersten Staffel als ambitioniertes Action-Abenteuer. Nicht zu kurz kommen wird dann die Welt des Mythischen inklusive ihrer Helden- und Fantasy-Figuren.

Mistresses© ABC
Der Sommer ist vorbei und damit auch die Sommerserie "Mistresses". Weitergehen wird es jedoch für die amerikanische Version des gleichnamigen britischen Originals auch darüber hinaus. Bestellt hat ABC nun nämlich eine vierte Staffel der Serie über die vier Freundinnen, für die Verrat und Betrug keine Fremdwörter sind. Obwohl die Serie mit der dritten Staffel vom Platz montags nach "The Bachelorette" auf den Dienstag umziehen musste, erwies sie sich für den Sender aus Quotensicht als recht beständig. Einen Wechsel wird es jedoch wieder in Sachen "Besetzung" geben. Jennifer Esposito, die wiederum Alyssa Milano ersetzte, sagt bereits nach einer Staffel wieder Tschüss. Keine vierte Staffel erhalten wird hingegen die Action-Drama-Serie "Graceland" bei USA Network. Dort wurde nach drei Staffeln und einem massiven Quotenrückgang von Staffel zwei zu Staffel drei der Stecker gezogen.

Fear the Walking Dead© AMC/Amazon
Im AMC'schen Zombieuniversum hat man sich mal wieder etwas Neues ausgedacht. Nachdem "The Walking Dead" ja bereits mit "Fear the Walking Dead" ein Spin-Off bekam, wird nun nochmals nachgelegt und dem Ableger eine Webserie spendiert. "Fear the Walking Dead: Flight 462" spielt, wie der Name bereits vermuten lässt, in einem Flugzeug und zwar zeitlich gesehen während des Ausbruchs der Zombieapokalypse auf der Erde. Das Problem: der Flugzeuginnenraum suggeriert zwar Sicherheit vor den Geschehnissen auf dem Boden, allerdings befindet sich ein Infizierter mit an Bord. Zudem werden die Treibstoffvorräte knapp, weswegen eine Landung unausweichlich scheint. Die Geschichte soll in 16 Folgen erzählt werden, die jeweils nicht länger als eine Minute sind. Ihr Debüt wird die Webserie am 4. Oktober auf AMC.com feiern. Um die Aufmerksamkeit noch ein Stück weit mehr zu steigern, bleibt es jedoch nicht bei einer Ausstrahlung im Web. Auch im TV wird es die Episoden zu sehen geben. Die erste Folge wird am 11. Oktober zwischen zwei Werbeclips der Premierenfolge von Staffel sechs der Mutterserie "The Walking Dead" über den Schirm laufen. Um noch mehr Verknüpfungspunkte zu schaffen, wird zudem eine Figur aus der Webserie in die zweite Staffel von "Fear the Walking Dead" integriert.

HBO Logo© HBO
AMC hat "The Walking Dead" und ab 2016 "Preacher". ABC hat "Agents of S.H.I.E.L.D." und "Agent Carter", The CW hat "Arrow" und "The Flash" und CBS demnächst "Supergirl". Und HBO? Wie das Magazin "Collider" berichtet, wird dort über eine Serie nachgedacht, die sich an die Graphic Novel "Watchmen" von Alan Moore anlehnt. Mit am Entwicklungstisch sitzt dabei Regisseur Zack Snyder, der den Stoff vor sechs Jahren im Kinofilm "Watchmen - Die Wächter" auf die große Leinwand brachte. Damit könnte dann auch der Pay-TV-Sender verstärkt ins Geschäft mit Comicadaptionen einsteigen und dem Trend der anderen Sender folgen. HBO wiederum bestätigte das frühe Stadium der Gespräche - gab allerdings auch bekannt, dass es bislang keine zusätzlichen Informationen über den Inhalt der etwaigen Serie oder Verträge die Entwicklung betreffend gibt.

Game of Thrones© HBO
"Es wird einen Film geben, ich werde aber nichts damit zu tun haben. Ich habe zu viel zu tun". Diese Aussage des Autors R.R. Martin gegenüber der britischen Boulevardzeitung "Daily Star" sprach eine deutliche Sprache in Bezug auf die HBO-Serie "Game of Thrones" und die Arbeit an einem Film. Eigentlich. Denn der Kreativkopf hinter der Serie bezog nun Stellung und verkündete: "Es ist alles komplett falsch. Niemand arbeitet derzeit an irgendeinem Film" und empfahl den Fans nichts zu glauben, was es darüber zu lesen gibt. Sein Assistent äußerte sich zudem auf Anfrage der "Huffington Post" und erklärte, dass es sich bei den Aussagen R.R. Martins bezüglich eines Films nicht um wörtliche Zitate handeln würde. "GoT"-Fans, die sich nach einem Film sehnen, müssen nun also erst einmal eine wenig positive Schlagzeile hinnehmen. Ähnlich dürfte es auch Ex-"The Voice"-Coach Adam Levine ("Maroon 5") ergehen. Dieser musste eine Hiobsbotschaft von NBC entgegen nehmen: das Projekt "The 1970s" wird derzeit nicht weiterentwickelt und muss eine Zwangspause einlegen. Die Musical-Mini-Serie sei angeblich zu teuer, weswegen NBC offen für neue Ideen hinsichtlich eines anderen Musik-Projekt sei. Außerdem suchen die Produzenten bereits nach einer alternativen Heimat.

500 Questions© ABC
Im Frühjahr hatte ABC eine erste Staffel der Quizshow "500 Questions" als großes einwöchiges Event gezeigt. Die Quoten waren nicht überragend, für ein non-fiktionales Format aber in jedem Fall ordentlich - und vor allem: Stabil über die Staffel hinweg. Angesichts dessen hat ABC nun auch beschlossen, das Format im kommenden Jahr mit einer zweiten Staffel fortzusetzen. In der Show, die RTL auch nach Deutschland holen wird, treten einige der klügsten Köpfe gegeneinander an. Insgesamt 500 Fragen gilt es zu beantworten, ohne dass Antwortmöglichkeiten vorgegeben wären. Falsch zu antworten ist kein Problem, es darf nur nicht drei Mal in Folge geschehen. Ansonsten scheidet man aus und der Herausforderer kommt an die Reihe. Actionreicher soll's bei "Hunted" zugehen. CBS importiert das britische Format, in dem Kandidaten auf die Flucht gehen und dafür sorgen müssen, dass sie von einem Spezialisten-Team aus Ermittlern und Surensuchern nicht aufgespürt werden. Das Format feierte kürzlich beim britischen Channel 4 Premiere.

MTV Logo© MTV
Stephen Friedman, der seit 2011 als President die Geschicke von MTV lenkte und insgesamt 18 Jahre für Viacom tätig war, verlängert seinen Vertrag nicht und scheidet aus dem Unternehmen aus. Er wolle sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Einen Nachfolger hat MTV aber auch bereits parat: Sean Atkins, der sich bislang bei Discovery Communications um die Digitalstrategie gekümmert hat und auch diverse Eigenproduktionen verantwortete, wird MTV künftig leiten. Ihm zur Seite stehen Mina Lefevre für die fiktionalen Formate und Lauren Dolgen für Reality-Formate und Formatentwicklung. "Sean ist klug, kreativ, leidenschaftlich und elektrisiert von den grundlegenden Veränderungen, die es in unserer Branche gibt. Die Stärke von MTV liegt darin, sich immer wieder neu zu erfinden. Seans zukunftsorientierter und vielseitiger Führungsstil stellt sich, dass sich unsere Marke und unser Unternehmen weiter entwickeln kann", so Doug Herzog, President der Viacom Music and Entertainment Group.