MacGyver© ABC
Nostalgiker aufgepasst: ein weiterer Serien-Charakter aus den 1980er Jahren ist kurz vor der Wiederauferstehung. Dieses Mal wurde im Archiv bei "MacGyver" Halt gemacht: CBS hat Interesse daran, den Action-Helden mit Improvisationstalent auf den Bildschirm zurückholen. Nachdem erst vor zwei Wochen Pläne über ein Comeback des "A-Teams" bekannt wurden und kurz zuvor die Neuauflage von "Hart aber Herzlich" Gesprächsthema war, steht diese Woche nun also "MacGyver" im medialen Zentrum. In der Serie bei CBS soll dabei die Frühphase des Geheimagenten Angus MacGyver betrachet werden und der Frage nachgegangen werden, wie er zu all seinen Tricks und Kniffen gelangt ist, die ihm das eine oder andere Mal das Leben retten. Weitere Details sind bislang nicht bekannt, auch die Frage wann und wie viele Folgen es geben könnte, bleibt zunächst offen.

Miss Marple© BBC One
Bei CBS setzt man auf Spürnasen. Neben „Elementary“ über Sherlock Holmes und einen weiblichen Dr. Watson, könnten demnächst zwei weitere Serien ins Portfolio dazu stoßen, die sich um das Thema Detektive, oder besser gesagt Detektvinnen drehen. In der Entwicklung befindet sich derzeit eine Serie über Agatha Christies ikonische Figur Miss Marple. Darin soll die Hutliebhaberin jedoch deutlich verjüngt werden. Drehen soll sich die Serie um eine junge Frau in einer kleinen Stadt in Kalifornien, die den Buchladen ihrer Oma geerbet hat und als Privatdetektiven, die Mysterien der Kleinstadt zu ergründen versucht.


CBS© CBS
Die Observations-Fähigkeiten kommen beim zweiten Projekt weniger aus privatem Interesse, sondern aufgrund beruflicher Notwendigkeit zum Einsatz. Auch dort soll eine aus der Literatur bekannte Figur in Szene gesetzt werden und zwar Nancy Drew. 1930 von Edward Stratemeyer erschaffen, wurde sie überwiegend als Heranwachsende zwischen 16 und 18 Jahren porträtiert - so jedoch nicht in dem sich in der Entwicklung befindlichen CBS-Projekt: dort soll Nancy Drew in ihren Dreißigern sein und beim NYPD mit ihrer verblüffenden, investigativen Gabe bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. Hinzu kommen die Herausforderungen des Alltags einer postmodernen Welt.

Damage Control© Ernie Colón - Marvel Comics
Überarbeitet und unterbezahlt - das trifft auf den Reinigungstrupp zu, der hinter den Superhelden und Superschurken des Marvel-Universums aufräumt. Diesem will sich nun ABC im Rahmen einer Serie annehmen, die auf den Namen "Damage Control" hört. Bestellt wurde ein Drehbuch für einen halbstündigen Comedy-Piloten zum gleichnamigen Marvel-Comic, der zur Marvel'schen Drama-Riege "Marvels Agents of S.H.I.E.L.D." und "Agent Carter" hinzu stößt. Beispielsweise gehört es zu den Aufgaben der Gruppe, herrenlose Laser-Pistolen zu ihren Besitzern zurückzubringen oder nach alternativen Hochzeitslocations für Paare zu suchen, wenn die romantischen Plätze unerwarterweise zerstört wurden.

Zoo© CBS
Während bei der Sommer-Serie "Extant" mit Halle Berry derzeit noch über eine Verlängerung um eine dritte Stafel gegrübelt wird, gab es für eine andere Sommer-Serie, "Zoo", nun grünes Licht für eine zweite Staffel. Förderlich war für die Serie über den Angriff von Tieren gegen den Menschen dabei vermutlich auch, dass die Serie in-house produziert wird und im Rahmen eines lukrativen Deals vorab an Netflix verkauft werden konnte. Ebenfalls verlängert hat AMC seine in den 80er Jahren spielende Drama-Serie "Halt and Catch Fire" über die Computer-Visionäre Joe MacMillan, Gordon Clark und Cameron Howe. Nach der Premierenstaffel gab es inhaltliche Änderungen, ihren Zuschauerkreis konnte die Serie allerdings trotzdem nicht merklich erweitern. Für Staffel drei wird es hinter den Kulissen Neuerungen geben: statt Jonathan Lisco fungieren Chris Rogers und Chris Cantwell als Showrunner-Duo. Auch wenn in Sachen Quoten noch Luft nach oben besteht, stehen auf der anderen Seite jedoch positive Kritiken. Dies war der Bestellung der zehn neuen Folgen sicherlich dienlich.

Chasing Life© ABC Family
Ebenfalls zehn Folgen spendiert der Sender FX seiner Serie "Tyrant" über Familie Al-Fayeed im Nahen Osten. Im Gegensatz zu "Bastard Executioner", bei dem der Status aktuell noch auf "ungewiss" steht, wird das Politik-Drama im nächsten Jahr zurückkehren. Die Zukunft für direkt zwei Jahre ist unterdessen bei der animierten Comedy-Serie "Bob's Burgers" gesichert. Fox schickt die Serie über Familie Belcher und das mäßig laufende Burger-Restaurant in eine siebte und achte Runde. Da die Produktion animierter Serien deutlich aufwendiger ist als Produktionen mit real agierenden Personen, werden hier häufig gleich zwei Staffeln am Stück bestellt. Nicht weitergehen wird es hingegen für die Serie "Chasing Life" bei ABC Family. Der Umgang der ambitionierten Journalistin April mit der Diagnose Krebs bei gleichzeitigem Alltagsstress geht nicht weiter, womit das Finale der zweiten Staffel Ende September zugleich das Serienfinale markiert.

Deutschland 83© UFA Fiction
Am 26. November wird die Serie "Deutschland 83" bei RTL ihre Premiere feiern. Lange zuvor wurde sie jedoch beim amerikanischen Spartensender SundanceTV ausgestrahlt - mit sehr soliden Quoten und begleitet von großem Kritikerlob. Im Rahmen der am Mittwoch zu Ende gegangenen TV-Messe MIPCOM konnte FremantleMedia International nun in Hulu einen weiteren US-Abnehmer finden, so dass sich der Kreis der amerikanischen Zuschauer noch erweitern wird. Überhaupt darf die deutsche Serie als Exportschlager gelten: an insgesamt 20 Sender und VoD-Services konnte die Serie mittlerweile verkauft werden. Neben Hulu darunter beispielsweise auch an Sky Italia, Stan (Australien), Hotvision (Israel) oder RTL Klub (Ungarn). Apropos Hulu: der VoD-Dienst hat auch seine Vereinbarung mit Viacom ausgedehnt. Mehre kommende und vergangene Staffeln von MTV-, Nickelodeon- und Comedy-Central-Serien werden exklusiv bei Hulu zum Abruf bereit stehen. Mit dabei sind beispielsweise unter anderem "Inside Amy Schumer" oder "Finding Carter".

Freeform© Disney/ABC
ABC Family - das war für einen Sender, der sich ausdrücklich an ein jüngeres Publikum wendet bislang kein besonders "cooler" Name. Daher hat man sich bei Disney/ABC nun zu einem Rebranding entschlossen - und zwar zu einem wirklich radikalen. Ab Januar kommenden Jahres hört der Sender nämlich auf den Namen "Freeform", man streicht also auch den ABC-Zusatz vollständig. Senderchef Aschheim erklärte, dass der Sender von jenen, die nicht bereits zu den treuen Zuschauern von ABC Family gehörten, den Sender vor allem mit dem Attribut "familienfreundlich" assoziieren, ansonsten aber mit kaum etwas. Da man aber mehr Zuschauer ansprechen wolle, müsse man diese "Wahrnehmungslücke" angehen. Der alte Name sei dabei nur hinderlich. ABC Family hatte erst vor wenigen Monaten als neue Zielgruppe die "Becomers" anstatt der "Millennials" ausgerufen und meint damit die 14- bis 34-Jährigen. Gesucht seien also Leute zwischen erstem Kuss und erstem Baby, die also gerade dabei sind, ihren festen Platz in der Gesellschaft zu finden.

US-Quoten-Update

Quantico© ABC Studios
Die bislang vielversprechendsten Neustarts der neuen Season bei den US-Networks sind "Blindspot", "Quantico" und "Limitless". "Blindspot" verlor zwar auch in der dritten Woche leicht an Zuspruch, bleibt mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 2,4/8 Prozent aber trotzdem ein sehr großer Erfolg, zumal die Serie auch in der zeitversetzten Nutzung sehr gut funktioniert. Sie hat in ihrem Timeslot derzeit so viele junge Zuschauer wie "Castle" und "NCIS: Los Angeles" zusammen. "Quantico" überzeugt am späten Sonntagabend damit, in Woche 2 nahezu alle Zuschauer vor dem Fernseher gehalten zu haben - der übliche Rückgang nach dem Wegfall des Neugierbonus' blieb aus. Mit rund sieben Millionen Zuschauern und 1,9/6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ist "Quantico" zudem deutlich erfolgreicher als das Vorprogramm. Auch "Limitless" überzeugt bislang mit recht stabilen Quoten auf einem sehr ordentlichen Niveau. 9,6 Millionen Zuschauer sahen in Woche 3 zu, 1,7/6 Prozent waren es in der Zielgruppe.

Dr. Ken© ABC
Einen erfolgreichen Einstand hingegelegt hat unterdessen auch die Sitcom "Dr. Ken" am Freitagabend. Sie war zum Auftakt erfolgreicher als "Last Man Standing" direkt davor und erzielte mit 6,7 Millionen Zuschauern und 1,5/6 Prozent in der Zielgruppe für einen Freitag gute Quoten - hier liegen allerdings noch keine Daten dazu vor, wie sich die Serie in Woche 2 geschlagen hat. Nach starkem Start den Boden noch nicht gefunden haben "Die Muppets". Derzeit geht's noch weiter abwärts in Richtung Mittelmaß. In Woche 3 waren von den zunächst neun Millionen Zuschauern noch 4,9 Millionen übrig, das Zielgruppen-Rating ist von 2,9 inzwischen auf 1,7 gefallen.

Minority Report© Fox
Heißester Absetzungskandidat unter den neu gestarteten Serien ist unterdessen "Minority Report". Mit 2,1 Millionen Zuschauern und 0,7/2 Prozent in der Zielgruppe bei Folge 3 erscheint die Serie schon jetzt kaum noch tragbar, auch wenn durch die zeitversetzte Nutzung natürlich noch ein paar Zuschauer dazu kamen. Eine Enttäuschung ist auch "Blood & Oil" bei ABC am Sonntagabend. 5,3 Millionen Zuschauer und 1,3/3 Prozent in der Zielgruppe sind zu wenig. Und auch wenn man bei Fox noch tapfer zu "Scream Queens" hält und auch hier auf die zeitversetzte Nutzung verweist: Mit weniger als drei Millionen Zuschauern und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe am Tag der Ausstrahlung bleibt die Serie hinter den Erwartungen zurück. Direkt davor verlor zudem "The Grinder" in Woche 2 ein Drittel seiner Zuschauer. Ernüchternd läuft auch die NBC-Serie "The Player". 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe waren in Woche 2 das magere Ergebnis.

CSI: Cyber© RTL
Unterdessen gab's in den letzten Tagen auch etliche Rückkehrer. Zur Enttäuschung geriet dabei das Comeback von "CSI: Cyber", das nun als letztes Überbleibsel die "CSI"-Fahne hochhalten muss. 6,8 Millionen Zuschauer und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe waren aber neue Tiefstwerte zum Einstand am Sonntagabend. Zuvor hatten freilich auch "Madame Secretary" und "The Good Wife" die gewohnten Probleme beim jungen Publikum, erfreuten sich aber zumindest beim Gesamtpublikum deutlich größeren Zuspruchs. Mit einem Allzeit-Tief meldete sich bei Fox am Donnerstagabend auch "Sleepy Hollow" zurück. Der Sendeplatz-Wechsel hat der Serie gar nicht gut getan, nur noch 3,5 Millionen Zuschauer und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe waren das ernüchternde Ergebnis. "The Blacklist" hat sich zur gleichen Zeit zumindest stabilisiert, auch "Bones" meldet sich auf solidem Niveau zurück. Bei The CW kamen "The Flash", "iZombie", "Supernatural" und "Arrow" mit unspektakulären, aber gewohnt guten Quoten in die neue Saison.

American Horror Story: Hotel© FX
Bei FX meldete sich "American Horror Story" mit der fünften Staffel "Hotel" zurück, erstmals ohne Jessica Lange, dafür mit Lady Gaga. Die Quoten bleiben beeindruckend: 5,8 Millionen Zuschauer sahen die Premiere am selben Tag, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,0. An diesem Tag hatte nur der Fox-Megahit "Empire" mehr junge Zuschauer, ansonsten wurden auch alle Sendungen der Networks deutlich geschlagen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Zuschauerzahlen minimal zurück, hier bleibt aber die zeitversetzte Nutzung noch abzuwarten. FX selbst veröffentlicht und kommentiert inzwischen ohnehin nur noch Quoten, die die ersten drei Tage zeitversetzter Nutzung enthalten. Zufrieden sein kann man auch bei Showtime mit dem Comeback von "Homeland" und "The Affair". "Homeland" kam bei der Premieren-Ausstrahlung auf 1,7 Millionen Zuschauer, minimal mehr als im Vorjahr. "The Affair" hat nach dem Sendeplatzwechsel 815.000 Zuschauer erreicht, fast zwei Drittel mehr als im vergangenen Jahr. Beide Serien erreichen aber den größten Teil ihrer Zuschauer ohnehin nicht bei der Erstausstrahlung, sondern sammeln sie über zeitversetzte Nutzung und On-Demand-Angebote ein. So kam "Homeland" beispielsweise im vergangenen Jahr im Schnitt auf über sechs Millionen Zuschauer pro Folge.