Nachdem die "Tagesschau" bereits am Freitagabend mit mehr als zehn Millionen Zuschauer die Informationsquelle Nummer eins nach dem Erdbeben in Japan war, konnte die ARD-Nachrichtensendung einen Tag später noch einmal deutlich zulegen. Diesmal informierten sich sogar über zwölf Millionen Zuschauer.

12,06 Millionen schalteten ab 20:15 Uhr ein, rechnet man die Ausstrahlungen in den Dritten, sowie bei 3sat und Phoenix noch zu den Zuschauerzahlen im Ersten dazu. Damit lag der Marktanteil bei starken 38,5 Prozent. Das waren drei Mal so viele wie eine Stunde zuvor die "heute"-Sendung im ZDF sahen - selbst wenn man dort noch die rund 130.000 3sat-Zuschauer hinzuzählt.

Alleine im Ersten brachte es die "Tagesschau" am Samstag übrigens mit 8,74 Millionen Zuschauer und 27,9 Prozent Marktanteil auf den besten Wert seit der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr, wobei die "Sportschau" im Vorfeld mit mehr als sechs Millionen Zuschauern bereits ein glänzendes Umfeld lieferte. In jedem Fall waren es die besten Werte, die die Nachrichtensendung seit vielen Monaten einfuhr. Der anschließende "Brennpunkt" hielt schließlich noch 5,61 Millionen Zuschauer im Ersten. Ein "ZDFspezial" war um 19:25 Uhr zudem bereits auf 4,23 Millionen Zuschauer gekommen.

Die privaten Sender konnten dagegen nicht mithalten: So erreiche "RTL aktuell" im Schnitt 3,39 Millionen Zuschauer, die "Sat.1 Nachrichten" gingen in direkter Konkurrenz zur "Tagesschau" mit nur 1,17 Millionen Zuschauern sowie 3,8 Prozent Marktanteil völlig unter und fuhren damit die schwächsten Quoten des Jahres ein. Gefragt waren dagegen die privaten Nachrichtensender - allen voran n-tv, das mit einem Marktanteil von 3,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen weit über den gewohnten Werten lag. N24 lag mit 3,8 Prozent nur knapp dahinter, beim Gesamtpublikum führte n-tv mit 3,2 Prozent gegenüber 2,7 Prozent etwas deutlicher.

Vor allem in den Vormittagsstunden war die Berichterstattung gefragt - zwischen 7 und 12 Uhr informierte sich fast jeder zehnte Zuschauer bei n-tv. Die höchsten Marktanteile erzielte der Sender dabei in der Stunde zwischen 9 und 10 Uhr: HIer lag der Marktanteil insgesamt bei 10,7 Prozent, in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen sogar bei starken 11,4 Prozent. Zum Vergleich: An gewöhnlichen Tagen erzielen die Nachrichtensender Marktanteile von etwas mehr als einem Prozent - daran wird also deutlich, wie stark das Interesse der Zuschauer am Erdbeben in Japan und dessen Folgen ist.

Die Nachrichtensender werden von den Zuschauern damit also gezielt gesucht und überholten besonders am Vormittag sogar die Privatsender der zweiten Generation. N24 erzielte beispielsweise bis zu zwölf Prozent Marktanteil mit seiner Sonderberichterstattung und kam auch in den Nachmittagsstunden noch auf rund fünf Prozent. Einzig am Abend, als sich die meisten Zuschauer informiert hatten, lief es sowohl für n-tv als auch für N24 erwartungsgemäß etwas schlechter. Die Entscheidung, das komplette Programm für die Berichterstattung freizuräumen, erwies sich jedoch in jedem Fall als richtige Entscheidung - und auch am Sonntag dürfte sich am hohen Informationsbedürfnis des Publikums aller Voraussicht nach nur wenig ändern.