Polittalks sind schon allgemein nicht gerade ein Genre, das bei den jüngeren Zuschauern hoch im Kurs steht - und bei Sat.1 erwartet nach allem, was der Sender in den letzten Jahren mit seinem Info-Bereich angestellt hat, derartiges ohnehin kaum jemand mehr. Dennoch versucht Sat.1 es immer wieder. Da gab es mal eine Neuauflage von "Talk im Turm", den Versuch einen "Talk der Woche" zu etablieren oder mit Christiansen und Aust in "Ihre Wahl - Die Sat.1-Arena" von der anstehenden Wahl zu profitieren - doch der Erfolg blieb jedes Mal völlig aus. Nun darf Claus Strunz mit "Eins gegen Eins" sein Glück versuchen.

Und tatsächlich geriet die erste Sendung trotz der etwas seltsam anmutenden Themenwahl durchaus munter. Ob das allerdings reicht, um mittelfristig vielleicht keine Topquoten, aber zumindest solide Werte zu erzielen? Zumindest muss Sat.1 noch eine ganze Menge mehr Zuschauer zum Einschalten bewegen als das in der ersten Woche gelang. Am Montag floppte die erste Ausgabe jedenfalls mit Ansage.

 

 

So sahen ab 23:30 Uhr gerade mal 520.000 Zuschauer zu, das reichte beim Gesamtpublikum nur für einen Marktanteil von 4,6 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe sah es nur wenig besser aus: 310.000 der Zuschauer waren noch zwischen 14 und 49 Jahren alt, der Marktanteil lag bei 5,9 Prozent. Immerhin: In dieser Altersgruppe lag "Eins gegen Eins" damit schon einmal gleichauf mit "Beckmann", der im Ersten bei den 14- bis 49-Jährigen auch nicht über 5,9 Prozent Marktanteil hinaus kam. Insgesamt hatte er allerdings drei Mal so viele Zuschauer und erreichte 12,4 Prozent Marktanteil.

Auch sonst zeigte sich der von Andreas Bartl neu ausgerufene "Info-Montag" von Sat.1 in einer sehr schwachen Verfassung. "Planetopia" lief um 22:15 Uhr noch deutlich schlechter als in der vergangenen Woche und musste sich mit 6,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und insgesamt 1,3 Millionen Zuschauern zufrieden geben - obwohl die Magazin-Konkurrenz "Extra" diesmal gar nicht auf die üblichen Audience Flow-Themen setzte, sondern das Special "Angst vor den neuen Nachbarn - Ein Jahr danach! Was wurde aus den Opfern und Tätern von Bad Godesberg?" zeigte und damit nur 14,7 Prozent Marktanteil erzielte.Auch die "Spiegel TV-Reportage" blieb danach bei enttäuschenden 5,7 Prozent Marktanteil hängen.

Zudem konnten bei Sat.1 auch die Serien davor das Niveau der vergangenen Woche nicht halten. Insbesondere für "Danni Lowinski" ging es spürbar nach unten. 3,05 Millionen Zuschauer schalteten diesmal ein, das waren über 700.000 weniger als eine Woche zuvor. Mit 13,6 Prozent lag der Marktanteil zwar noch immer auf einem guten Niveau, allerdings wurde erst ein Mal in der Geschichte der Serie ein noch niedrigerer Wert gemessen. Besser hielt sich um 20:15 Uhr "Der letzte Bulle" mit 15,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt gab es aber auch hier einen deutlichen Zuschauerrückgang um fast 600.000 auf 3,51 Millionen zu verzeichnen.