Eine Woche hat sieben Tage - und fünf Talkmaster. Zumindest im Ersten. In der vergangenen Woche ist sie nun also gestartet, die Talkshow-Offensive der ARD. Was wurde darüber nicht alles im Vorfeld geschrieben und gesprochen? Jetzt steht die Bewährungsprobe an - mit all ihren Problemen: Finden sich genug Themen, genügend Gäste? Gelingt es den Gastgebern, sich ausreichend voneinander zu unterscheiden? Und vor allem: Lassen sich die Zuschauer für all das begeistern oder schaltet das Publikum am Ende genervt ab?

Um die neue Talkshow mit Günther Jauch, die am kommenden Sonntag starten wird, muss man sich wohl kaum sorgen. Alleine schon der "Tatort" im Vorprogramm und natürlich der Name des Gastgebers werden dafür sorgen, dass sich Woche für Woche starke Quoten erzielen lassen - inhaltlich muss sich Jauch freilich erst noch beweisen. Zuletzt sprach Jauch von einer "übernatürlichen Erwartungshaltung" und von einer "Evolution", auf die sich die Zuschauer einstellen können. Klingt nach Tiefstapeln vor dem Start, der von der Journaille höchstwahrscheinlich genüsslich seziert werden wird.

Kollege Frank Plasberg wird es indes nicht einfach haben. "Über das Wochenende die Sendung fertig zu recherchieren - und das in einer gewissen Konkurrenz zu Jauch, das ist schon eine Aufgabe", sagte Plasberg vor dem Wechsel auf den Montagabend im "Spiegel Online"-Interview. Die Sendung sei zudem in der ARD immer "ein Kellerkind" gewesen. Dass es "Hart aber fair" auf dem neuen Sendeplatz nun auf Anhieb nicht mit einem harten politischen Thema, ja nicht mal mit einem Politiker in der Runde, versuchte, überraschte dabei durchaus. Eine Kampfansage an Günther Jauch sieht gewiss anders aus.

Und die Quote? Ein Marktanteil von 9,6 Prozent bei insgesamt 2,89 Millionen Zuschauern war das Ergebnis der ersten Folge. Sicher: Die Vorlage mit einer Naturdoku ist nicht optimal und ein paar Zuschauer mehr als bei den bisher dort ausgestrahlten Dokus und Magazinen waren drin, doch im Vergleich zu den bisher am Mittwoch ausgestrahlten Folgen verlor Plasberg Zuschauer - und das, obwohl er nun sogar früher auf Sendung ist. Dort sahen bis zur Sommerpause im Schnitt noch mehr als drei Millionen zu, der Marktanteil lag bei knapp 13 Prozent. Es dürfte also ein langer Atem nötig sein, um sich im neuen Umfeld behaupten zu können.

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