Als "Big Brother" im Mai mit mehr als zwölf Prozent Marktanteil in die elfte Runde startete, schien noch alles in Butter zu sein, doch insbesondere die Entwicklung der Quoten in den vergangenen Monaten dürfte den Verantwortlichen bei RTL II und Endemol alles andere als gefallen haben. Immer wieder lagen die Tageszusammenfassungen und Entscheidungsshows unterhalb des Senderschnitts - von der Euphorie, die "Big Brother" einst im Land auslöste, war jedenfalls nichts mehr zu spüren.

Entsprechend überschaubar fiel daher auch das Interesse am Final-Abend aus: Die auf 20:15 Uhr geschobene letzte Tageszusammenfassung erreichte nur 1,02 Millionen Zuschauer und einen schwachen Marktanteil von 5,4 Prozent in der Zielgruppe. Das Finale selbst machte seine Sache schließlich allerdings ein wenig besser: 1,14 Millionen Zuschauer reichten nicht zuletzt dank Überlänge für einen Marktanteil von 5,7 Prozent beim Gesamtpublikum, in der Zielgruppe lag die Show bei immerhin 8,3 Prozent. Aber: Nie erreichte ein Finale von "Big Brother" weniger Zuschauer als diesmal.

 

Im Schnitt verzeichnete "Big Brother" in den vergangenen Monaten nur etwas mehr als sieben Prozent Marktanteil und damit die schwächsten Zahlen seit der sechsten Staffel. Das dürfte auch die fast schon obligatorische Diskussion über die Zukunft der Realityshow wieder in Gang bringen. Das Problem: Noch immer ist es nicht gelungen, eine wirkliche Alternative für den Vorabend zu finden. Die neue Scripted-Doku "Berlin - Tag & Nacht" scheint zu Beginn jedenfalls nicht gerade den Geschmack, geschweige denn das Interesse des Publikums geweckt zu haben.

Die Premiere verfolgten am Montag um 19:00 Uhr nur 450.000 Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei sehr überschaubaren 4,1 Prozent. Auch die zuvor gezeigten "X-Diaries" taten sich mit 4,8 Prozent bei insgesamt nur 400.000 Zuschauern schwer. Nach dem Ende von "Big Brother" muss sich RTL II somit wohl um weitere Sorgenkinder im Programm kümmern.