Rund zwei Jahre nach dem Start der kostenpflichtigen und angesichts diverser Komfort-Beschränkungen umstrittener HDTV-Satelliten-Plattform HD+ zog das Astra-Tochterunternehmen am Donnerstag Bilanz - und zeigte sich zufrieden. Demnach schauen derzeit rund 1,87 Millionen Haushalte hochauflösendes Fernsehen via HD+ - der größte Teil davon befindet sich allerdings noch in der einjährigen Gratisphase.

Von den 482.113 Kunden, deren Gratisphase zwischen dem 1. November 2010 und dem 31. Oktober 2011 ausgelaufen ist, waren 305.481 bereit, die 50 Euro teure Jahresgebühr zu zahlen. Daraus ergibt sich eine Umwandlungsquote von bislang rund 63 Prozent. Da in den kommenden zwölf Monaten bei weiteren 1,56 Millionen Haushalten das Ende der Gratisphase ansteht, geht man bei der HD Plus GmbH davon aus, im kommenden Jahr die Zahl von einer Million zahlender HD+-Kunden zu überschreiten.

HD Plus-Chef Wilfried Urner spricht von "deutlich über den Erwartungen" liegenden zahlen. "Eine Umwandlungsquote von fast zwei Dritteln beim Wechsel aus einer kostenfreien Testphase in eine Bezahlphase ist im gesamten Medienbereich einmalig. (...) Der stabile Zuspruch zeigt, dass es nur einen geringen Early-Adopter-Effekt gegeben hat. HD+ hat damit den Lakmus-Test als Massenprodukt endgültig bestanden."

Für die Zukunft gibt man sich entsprechend optimistisch. Für anhaltendes Wachstum soll zum einen die Analog-Abschaltung und damit die erzwungene Digitalisierung von rund zweieinhalb Millionen Haushalten beitragen. Zudem setzt man auf steigende HD+-Werbung der Sender und vor allem die Partnerschaften mit Sky und Entertain Sat. Dort wird HD+ bei Satellitenkunden automatisch für das Testjahr freigeschaltet. Weitere Impulse erhofft man sich vom Hybrid-TV-Angebot "HD+ SmartTV", das neben programmbegleitenden Anwendungen der TV-Sender und Video-on-Demand auch den Zugang zu klassischen Internetinhalten über das Fernsehen ermöglicht.