Im Januar bekommt Harald Schmidt seinen lange geforderten dritten Sendeplatz und damit die Chance, seine Late Night womöglich doch wieder als abendliches Ritual zu etablieren. Doch diese Chance muss er dringend nutzen, wenn er die Geduld von Sat.1 nicht überstrapazieren will - denn die Quoten, die er mit der "Harald Schmidt Show" derzeit holt, sind eigentlich indiskutabel.

Am Dienstag fiel die Sendung auf den zweitschwächsten Wert seit dem Neustart bei Sat.1 Mitte September zurück. Gerade mal 300.000 werberelevante Zuschauer wollten die Ausgabe, in der unter anderem Helge Schneider zu Gast war, sehen. Das reichte in der werberelevanten Zielgruppe nur für einen Marktanteil von 5,1 Prozent. Der vielgeschmähte Oliver Pocher hatte während seiner gesamten Zeit bei Sat.1 nie so wenige junge Zuschauer wie Schmidt diesmal. Auch beim Gesamtpublikum läuft es für die "Harald Schmidt Show" nicht gut: Insgesamt hatten am Dienstag 680.000 Zuschauer eingeschaltet, der Marktanteil lag auch hier bei nur 5,1 Prozent.

Der Vorlauf kann nicht wirklich als Ausrede herhalten: Zwar erwischte auch "Akte 20.11" keinen besonders starken Tag, holte mit 10,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe aber dennoch fast doppelt so hohe Werte wie Schmidt im Anschluss. Insgesamt hatten 2,06 Millionen Zuschauer eingeschaltet, was 9,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. "Akte 20.11" war damit das stärkste Sat.1-Format des Abends: Der Film "Wie küsst man einen Millionär?" war zum Auftakt des Abends nicht über 9,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus gekommen.