Im Rückblick erscheinen die Dinge häufig etwas anders, als sie tatsächlich waren. Mit der Angabe, dass die erste Staffel 2003 "bis zu 5,23 Millionen Zuschauer" erreichte, müht man sich bei RTL, das Format als großen Erfolg hinzustellen - verschweigt dabei allerdings, dass selbst das Finale im Schnitt die 5-Millionen-Marke nicht knacken konnte. Anfangs hatten gar nur rund drei Millionen zugesehen. Der Marktanteil steigerte sich im Lauf der Staffel auf über 20 Prozent, doch die Hälfte der Sendungen lag auf einem schwachen Niveau. Der Nachfolger "Die Bachelorette" versagte ein Jahr später gar völlig.

Insofern sollte man sich in Köln nun auch nicht wundern, dass die Neuauflage von "Der Bachelor" am Mittwoch einen eher verhaltenen Start hinlegte. 3,7 Millionen Zuschauer sahen die Doppelfolge am Mittwochabend, mehr als 10,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren damit nicht drin. In der werberelevanten Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 16,7 Prozent erzielt - für RTL-Verhältnisse allenfalls unteres Mittelmaß.

Es war wohl einfach nicht die beste Idee, "Der Bachelor" bereits in dieser Woche und auf sich allein gestellt starten zu lassen. Und dann kostete das Interview mit dem Bundespräsidenten sicher noch einmal zusätzlich ein paar Zuschauer. Ab der kommenden Woche dürften die Quoten dann aber ohnehin stimmen: Mit "DSDS" als Vorlauf kann wenig schief gehen - und in den darauffolgenden Wochen im Sandwich zwischen "DSDS" und dem Dschungelcamp sogar noch weniger.

In dieser Woche lief im Anschluss aber noch "Stern TV" - und das tat sich etwas schwerer als gewohnt. 1,42 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten diesmal nur für 15,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt sahen 2,89 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag beim Gesamtpublikum bei 13,6 Prozent.