Sat.1-Chef Joachim Kosack schaut nach eigener Aussage nicht jeden Morgen auf die Quote der "Harald Schmidt Show". Und wenn er sich nicht den Tag vermiesen will, dann sollte er heute ganz besonders darauf verzichten: Der Late Night-Altmeister rutscht nämlich trotz drittem Sendeplatz immer tiefer in die Krise. Am Mittwochabend sahen nur noch 420.000 Zuschauer zu, zum ersten Mal wurde damit die Marke von einer halben Million zum ersten Mal unterschritten - und das gleich deutlich. Von rund einer Million Zuschauern, die man im Vorfeld als Schmidt-Stammpublikum ausgemacht hatte, ist man damit himmelweit entfernt. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei nur 3,1 Prozent.

In der werberelevanten Zielgruppe sieht es auch nicht besser aus: Mit 0,22 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern fiel die "Harald Schmidt Show" am Mittwoch auf völlig indiskutable 3,6 Prozent Marktanteil zurück. Pochers Tiefstwert lag einst übrigens bei 4,7 Prozent. Die miesen Werte vom Mittwoch kommen dabei durchaus überraschend, hatte sich Schmidt am Dienstag doch noch mit 5,2 Prozent Marktanteil zumindest stabil halten können, obwohl dort anders als am Mittwoch das RTL-Dschungelcamp in direkter Konkurrenz lief.

Schwer gemacht hat es Schmidt natürlich auch der schwache Vorlauf: Der Film "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders", der Sat.1 bei der Erstausstrahlung 2009 noch über 28 Prozent Marktanteil beschert hatte, blieb diesmal bei miesen 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Nur 1,51 Millionen Zuschauer sahen diesmal zu. Der Vorabend macht das triste Bild, das Sat.1 am Mittwoch mal wieder abgab, perfekt: "K11" blieb mit 7,5 und 8,5 Prozent Marktanteil für die beiden Folgen zwischen 19 und 20 Uhr einmal mehr weit hinter dem Vox-"Dinner" und "Berlin - Tag & Nacht" von RTL II zurück, "Anna und die Liebe" erging es zuvor mit 7,5 Prozent Marktanteil nicht besser. Auch das "Sat.1-Magazin" blieb mit 9,1 Prozent Marktanteil um 18 Uhr schon im einstelligen Bereich. Die Folge: Ein miserabler Tagesmarktanteil für Sat.1 von nur 8,7 Prozent in der Zielgruppe.