Ja, es ist schwierig, Sehgewohnheiten am Vorabend zu ändern. Ja, es braucht Zeit, bis ein neues Format sich eingespielt hat. Doch all diese immer wieder gern vorgebrachten Ausreden können das nur als desaströs zu beschreibende Quoten-Niveau, das "Gottschalk Live" bislang am Vorabend erreicht, auch nur ansatzweise erklären. Ob die ab der kommenden Woche angestrebten Erneuerungen angesichts dessen wirklich mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein können?

Der Quotenaufschwung, den "Gottschalk Live" bräuchte, müsste jedenfalls schon gewaltige Ausmaße haben. Am Dienstag fiel die Zuschauerzahl nämlich zum zweiten Mal sogar unter die Marke von einer Million Zuschauern. 0,99 Millionen Zuschauer schalteten diesmal ein. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei traurigen 3,8 Prozent. Noch schlechter sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus, die am durch Werbung finanzierten Vorabend für Das Erste ebenfalls wichtig sind: Der Marktanteil belief sich hier auf 1,8 Prozent.

Die "Heiter bis tödlich"-Serien sind zwar ebenfalls kein Erfolg, stellen im Vergleich zu "Gottschalk Live" aber fraglos das deutlich kleinere Übel dar. "Morden im Norden" hatte am Dienstag 1,37 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei 6,3 Prozent. "Verbotene Liebe" kam zuvor mit 1,46 Millionen Zuschauern auf 8,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.