Neue Hiobsbotschaft für die seit Jahren stark unter Druck stehende und trotz zahlreicher Spar-Runden noch immer defizitäre "Frankfurter Rundschau": Die neuen Zahlen der agma weisen für die "FR" erneut eine deutlich um rund 11 Prozent gesunkene Reichweite aus. Damit kommt das Blatt auf im Schnitt nur noch 330.000 Leser. Nachdem auch die IVW kürzlich weiter sinkende Verkaufszahlen konstatierte, dürften es die MA-Daten nicht leichter machen, aus den roten Zahlen zu kommen.

Ähnlich stark im Minus ist auch die "Financial Times Deutschland", deren Reichweite um über 11 Prozent auf 310.000 Leser absackte. Doch nicht nur die "FTD" ist unter Druck, mit dem "Handelsblatt" erging es auch der zweiten Wirtschaftszeitung nicht beonders gut. Mit einem Minus von rund sechs Prozent sah es aber immerhin nicht ganz so schlecht aus wie bei der Konkurrenz. Die Reichweite liegt mit 480.000 zudem noch ungleich höher, der Vorsprung auf die "FTD" wurde noch ausgebaut.

Doch es gibt auch gute Nachrichten aus dem Zeitungs-Bereich. Die "Süddeutsche Zeitung" konnte ihre Reichweite deutlich um rund fünf Prozent auf nun 1,48 Millionen Leser steigern. "Die Welt" legte um 2,4 Prozent auf 860.000 Leser zu. Auch auch die "Bild"-Zeitung erreichte trotz rapide sinkender Verkaufszahlen angeblich immer mehr Leser. 12,3 Millionen sollen es laut Zeitungs-MA zuletzt gewesen sein, noch einmal 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Reichweite überregionaler Zeitungen

  Leser in Mio.
ma 2012
Leser in Mio.
ma 2011
Veränderung
in Prozent
Bild
12,30
12,13
+ 1,4 %
Süddeutsche Zeitung
1,48
1,41
 + 5,0 %
Frankfurter Allgemeine
0,94
0,96
- 2,1 %
Die Welt
0,86
0,84
+ 2,4 %
Handelsblatt
0,48
0,51
- 5,9 %
taz
0,38
0,39
- 2,6 %
Frankfurter Rundschau
0,33
0,37
- 10,8 %
Financial Times Deutschland
0,31
0,35
- 11,4 %

Bei den Regional-Titeln dominieren die Verluste. Gegen diesen Trend stemmen konnte sich im Norden die "sh:z", deren Reichweite um satte 15 Prozent anzog. Zweistellig im Plus lagen auch "Lausitzer Rundschau", "B.Z." und Nordkurier". Besonders heftig fielen die Verluste für "Braunschweiger Zeitung", "Neue Presse", "Mitteldeutsche Zeitung", "Westdeutsche Zeitung" und auch das "Hamburger Abendblatt" aus, die allesamt zwischen 14 und 17 Prozent an Reichweite einbüßten.