Dass sich Castingshows zunehmend schwer tun, mussten in diesem Jahr gleich mehrere Sender feststellen. "Deutschland sucht den Superstar" erreichte zu Jahresbeginn bei RTL weniger als Zuschauer als zuletzt, derzeit hat "Das Supertalent" mit Problemen zu kämpfen - und mit "Popstars" hat sich im Sommer ein langjähriges Format erst mal auf unbestimmte Zeit verabschiedet. "X Factor" droht nun ein ähnliches Schicksal. Aus Sicht der Quoten war die nun zu Ende gegangene dritte Staffel nämlich eine Enttäuschung. Reichte es anfangs immerhin zwischenzeitlich noch für zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe, so begann spätestens mit dem Start der Juryhaus-Phase der Niedergang.

Und auch die Liveshows taten sich schwer: Erst in der vergangenen Woche markierte "X Factor" mit nur noch 5,3 Prozent Marktanteil einen neuen Tiefstwert. So gesehen kann man bei Vox nun zumindest ein wenig aufatmen: Davon konnte sich die Castingshow beim Finale am Sonntag klar erholen. Mit 1,11 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern wurde ein Marktanteil von 8,0 Prozent erzielt. Ein versöhnlicher Abschied und doch eigentlich zu wenig für ein Format dieser Größe. Insgesamt kehrten im Vergleich zur Vorwoche noch einmal mehr als 400.000 Zuschauer zurück: 1,66 Millionen bedeuteten solide 5,0 Prozent Marktanteil. Nicht mehr und nicht weniger.

Marktanteils-Trend: X Factor
X Factor

Zum Vergleich: Das Finale der ersten Staffel hatte vor zwei Jahren noch knapp drei Millionen Zuschauer erreichte und auch 2011 waren zum Schluss noch ein paar Zuschauer mehr dabei als diesmal - vom zweistelligen Marktanteil, den die Show, damals noch am Dienstagabend erzielte, ganz zu schweigen. Bitter: In diesem Jahr gelang es "X Factor" nicht ein einziges Mal, die Marke von zwei Millionen Zuschauern zu überspringen. Derweil hielt "Prominent", das am Sonntag kurioserweise auf einen Bericht zu "X Factor" verzichtete, am späten Abend noch 1,33 Millionen Zuschauer bei Vox. Der Marktanteil kletterte in der Zielgruppe auf sehr gute 11,0 Prozent.