Am Ende konnte es Sat.1 gar nicht schnell genug gehen: Obwohl die Produktion noch bis Juni laufen soll, nahm der Sender seine langjährige Talkshow "Britt" bereits am Donnerstag aus dem Programm. Aus Sicht der Quoten ist die Entscheidung verständlich, denn zuletzt waren die Zuschauerzahlen rasant gesunken. Zum Abschied lief es zudem noch einmal richtig schlecht: Gerade mal noch 190.000 Zuschauer konnten sich um 13:00 Uhr für "Britt" begeistern. Mehr als ein Marktanteil von 6,2 Prozent war damit für den Talk nicht drin - die Sendung war damit das schwächste Glied am Nachmittag.

Langzeittrend: Britt
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Da dürfte es auch wenig geholfen haben, dass "Britt" zumindest beim Gesamtpublikum durchaus noch erfolgreich war. Hier reichte es am Donnerstag zu 1,07 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 12,3 Prozent. Allerdings war eine Wiederholung der längst eingestellten Gerichtsshow "Richter Alexander Hold" zuvor sogar noch gefragter. Sie kam zur Mittagszeit mit 1,33 Millionen Zuschauern auf sehr gute 16,3 Prozent - insofern ist es nur konsequent, dass alte Folgen der Gerichtsshow ab der kommenden Woche vorübergehend auch den Sendeplatz um 13:00 Uhr übernehmen.

Allzu große Sprünge sollte Sat.1 jedoch nicht erwarten, denn beim jungen Publikum war Hold am Donnerstag ebenfalls nur einstellig unterwegs. Mehr als ein Marktanteil von 9,3 Prozent war nicht drin. Doch im Vergleich zu den übrigen Formaten des Nachmittags muss das schon als voller Erfolg gewertet werden. So enttäuschten zwei Folgen von "Pures Leben" mit nur 6,7 und 7,5 Prozent, auch "Familien-Fälle" kam auf maximal 9,2 Prozent. Erst "Schicksale" steigerte sich um 17:30 Uhr auf ordentliche 11,0 Prozent und half auch "Niedrig & Kuhnt" auf die Beine. Erstmals seit der Rückkehr holten die Ermittler einen zweistelligen Marktanteil. Zumindest um 18:00 Uhr waren 10,3 Prozent drin, eine weitere Folge kam dann allerdings nicht über 8,7 Prozent hinaus.

Deutlich erfolgreicher ist derzeit übrigens nach wie vor Vox am Nachmittag unterwegs. So verzeichnete "Verklag mich doch" um 13:00 Uhr bereits gute 11,3 Prozent Marktanteil, eine Stunde später steigerte sich die Scripted Reality sogar auf tolle 15,1 Prozent - das war doppelt so viel wie Sat.1 zu diesem Zeitpunkt erreichte. Und auch RTL konnte man damit hinter sich lassen: Dort kam "Mitten im Leben" zur selben Zeit nämlich nur auf magere 13,0 Prozent. Insgesamt erreichte "Verklag mich doch" übrigens 1,04 Millionen Zuschauer und damit 190.000 Zuschauer mehr als RTL. Ein beachtlicher Erfolg, von dem auch "Shopping Queen" profitierte. Hier blieben noch 760.000 Zuschauer dran, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei sehr guten 11,2 Prozent.