Die Fans haben die Bundesliga in den vergangenen Wochen offenbar sehnlichst vermisst. Anders ist es kaum zu erklären, dass die Bundesliga so stark wie lange nicht in die neue Saison startete: 7,39 Millionen Zuschauer verfolgten am Freitag das Auftaktspiel zwischen dem Triple-Sieger Bayern München und Borussia Mönchengladbach im Ersten. Müßig zu erwähnen, dass das locker für den Tagessieg reichte. Der Marktanteil lag bei stolzen 27,4 Prozent. Zum Vergleich: Als Dortmund im vergangenen Jahr gegen Bremen spielte, sahen nur etwas mehr als sechs Millionen Fans zu - und auch der Spitzenwert von 2011, als 6,82 Millionen Zuschauer beim Auftakt dabei waren, konnte diesmal locker überboten werden.

Siegreich war die Live-Übertragung des 3:1-Sieges der Bayern am Freitag darüber hinaus auch beim jungen Publikum, wo 2,13 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer starken 23,3 Prozent Marktanteil entsprachen. Das waren fast fünf Prozentpunkte mehr als beim Saison-Auftakt im vorigen Jahr. Noch dazu gelang es auch Sky, seine Zuschauerzahlen zu steigern: Hier kamen noch einmal 570.000 Fans und ein Marktanteil von 2,1 Prozent hinzu - insgesamt sahen also sogar knapp acht Millionen Zuschauer das Spiel zwischen Bayern und Gladbach. Von den zahlreichen Fans, die die Partie in Bars und Kneipen verfolgten, ganz zu schweigen. In der Zielgruppe verzeichnete Sky übrigens sogar starke 3,5 Prozent Marktanteil.

Die meisten Zuschauer schalteten nach dem Abpfiff allerdings ab, sodass für "Mein Stadion" im Anschluss im Schnitt nur noch 110.000 Zuschauer und ein Marktanteil von 1,2 Prozent beim jungen Publikum drin waren. Einen deutlichen Rückgang musste auch der "Sportschau-Club" im Ersten hinnehmen, der ab 22:52 Uhr mit 1,94 Millionen Zuschauern nicht über 10,1 Prozent Marktanteil hinauskam, sich beim jungen Publikum aber mit einem Marktanteil von 8,4 Prozent dennoch klar über dem Senderschnitt bewegte. Die neue "Sportschau vor acht", die erstmals einen Ausblick auf den Spieltag gewährte, versagte zudem mit 860.000 Zuschauern und 4,4 Prozent Marktanteil auf ganzer Linie. Das Format bildete damit den Tiefpunkt am ohnehin schon schwachen ARD-Vorabend.