Das Serien-Problem von RTL ist seit geraumer Zeit bekannt. Dass die gerade erst gestarteten Donnerstags-Serien eben jenes Problem dauerhaft lösen können, erscheint inzwischen aber fraglicher denn je. Nachdem der Start noch durchaus gut verlief, mussten die Produktion in der dritten Woche nun kräftig Federn lassen - und das, obwohl die Konkurrenz nicht mal besonders stark war. So erreichte "Doc meets Dorf", das sich in den vergangenen Wochen mit Marktanteilen von 17,1 und 16,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen noch am besten schlug, diesmal nur noch 1,26 Millionen junge Zuschauer und einen Marktanteil von 13,5 Prozent. Insgesamt waren 2,06 Millionen Zuschauer dabei und damit über 600.000 weniger als noch vor einer Woche.

"Christine. Perfekt war gestern" mit Diana Amft in der Hauptrolle brachte es danach sogar nur noch auf 1,98 Millionen Zuschauer und magere 12,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Sitcom büßte damit abermals mehr als einen Prozentpunkt ein. Meistgesehene RTL-Serie des Abends war übrigens die Sitcom "Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5", die mit 2,08 Millionen Zuschauern aber ebenfalls nicht gerade zum Überflieger mutierte. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei ähnlich schwachen 12,7 Prozent. Gestartet war die Serie vor zwei Wochen noch mit mehr als 15 Prozent. Besonders bitter: Bei den 14- bis 59-Jährigen, die RTL inzwischen im Blick hat, bewegten sich die drei neuen Serien in dieser Woche mit Marktanteilen zwischen 10,9 und 12,1 Prozent sogar durchweg unter dem aktuellen Schnitt des Senders, der in diesem Jahr bislang bei 14,1 Prozent liegt.

Sat.1 konnte derweil von der RTL-Schwäche profitieren und lag zunächst mit "Criminal Minds" deutlich vor "Doc meets Dorf". 1,47 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauern und ein toller Marktanteil von 15,8 Prozent in der Zielgruppe reichten für die klare Marktführerschaft um 20:15 Uhr. 2,99 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei, ehe die Doppelfolge von "Crossing Lines" danach noch 2,64 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher hielt und beim jungen Publikum auf gute 12,4 Prozent Marktanteil kam. In der erweiterten Zielgruppe standen sogar 14,1 Prozent auf dem Konto von Sat.1. Man kann also weiter vollauf zufrieden sein mit seinem Krimi-Neustart.

RTL kam dagegen auch nach seinen Eigenproduktionen auf keinen grünen Zweig. "Dr. House" lockte um 22:15 Uhr nur noch 1,37 Millionen Zuschauer vor den Fernseher und erzielte äußerst maue 11,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine weitere Folge steigerte sich zu später Stunde immerhin auf 13,7 Prozent, sorgte damit aber keineswegs für den eigentlich dringend nötigen Aufschwung. Die Tagesmarktführerschaft hielt RTL am Donnerstag aber trotz der offensichtlichen Serien-Schwäche inne: Mit im Schnitt 14,1 Prozent Marktanteil lagen die Kölner klar vor den Kollegen von Sat.1, die mit 11,2 Prozent einen ihrer besseren Tage erwischten. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Sat.1 aber sogar auf 12,4 Prozent, während sich RTL mit 13,2 Prozent begnügen musste.