Für seine neue Castingshow "Fashion Hero" hat sich ProSieben nicht nur für Claudia Schiffer entschieden, sondern auch für einen ungewöhnlichen Sendeplatz. Doch anders als die US-Serie "Under the Dome", die dem Sender in den vergangenen Wochen starke Quoten bescherte, lief es für das neue Mode-Format am Mittwochabend zum Start überhaupt nicht gut. Mit nur 910.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren erzielte "Fashion Hero" nicht mal einen zweistelligen Marktanteil in der Zielgruppe. 8,5 Prozent waren das dürftige Ergebnis des Premieren-Abends. Insgesamt schalteten lediglich 1,21 Millionen Zuschauer ein, die einem Marktanteil von 4,2 Prozent entsprachen.

Unter dem völlig enttäuschenden Vorlauf hatte danach dann auch die neue Sitcom "Friends with Benefits" zu leiden, die mit den ersten beiden Folgen nicht über Marktanteile von 6,6 und 7,5 bei den 14- bis 49-Jährigen hinauskam. "TV total" beendete den Abend schließlich mit ebenso miesen 7,4 Prozent. Während ProSieben also ernüchternde Quoten am Mittwochabend hinnehmen musste, räumte RTL mit einem ebenfalls neuen Format zur besten Sendezeit ab: Die neue Comedy "Mario Barth deckt auf", in der der Comedian gemeinsam mit anderen Promis die unsinnige Verschwendung von Steuergeldern aufzudecken versucht, bescherte dem zuletzt gebeutelten Kölner Sender mit 2,38 Millionen jungen Zuschauern sowie 21,8 Prozent Marktanteil den ungefährdeten Tagessieg.

Auch in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen, auf die man bei RTL inzwischen blickt, setzte sich Barth mit der zunächst einmaligen Ausgabe seiner Show an die Spitze. Hier kam das Format auf sehr gute 19,2 Prozent Marktanteil. Insgesamt schalteten 4,10 Millionen Zuschauer ein - einzig die ARD-Komödie "Wer hat Angst vorm weißen Mann?" war mit über fünf Millionen Zuschauern noch gefragter. Mario Barth beflügelte zudem die "Stern TV"-Quoten: 2,84 Millionen Zuschauer sahen das Magazin mit Steffen Hallaschka, das mit Marktanteilen von 21,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 19,9 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen so stark lief wie seit Ende Januar nicht mehr. Auch die Gesamt-Reichweite fiel mit 2,84 Millionen Zuschauern höher aus als zuletzt.

Der Erfolg zeigte sich übrigens auch im Tagesvergleich, wo sich RTL mit einem Marktanteil von 17,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe ohne Gefahr behauptete - solch hohe Tagesmarktanteile sind für den Marktführer zuletzt die Ausnahme gewesen. ProSieben musste sich dagegen mit 11,3 Prozent begnügen. Dass es nicht weniger war, verdankt der Sender einzig und alleine der starken Comedy-Schiene, die nachmittags erneut für teils mehr als 20 Prozent gut war. Sat.1 hatte dagegen nichts zu melden und mutierte am Mittwoch mit gerade mal 8,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zur grauen Maus.