Ist noch Platz für eine weitere Musik-Castingshow im deutschen Fernsehen? Diese Frage wird man sich vor dem Start von "Rising Star" am kommenden Donnerstag vor allem in Köln bei RTL mit höchster Anspannung stellen. Am Montag lief im Rahmen von "Extra" nun schon einmal eine kleine Generalprobe - und die dürfte die Nerven nur bedingt beruhigen. Zwar funktionierte die App, was nach den Erfahrungen mit dem "Quizduell" im Ersten bekanntlich nicht selbstverständlich ist. Doch aus Quotensicht lief es ernüchternd.

"Extra" hatte am Montagabend im Schnitt nämlich nur 1,2 Millionen Zuschauer, das waren rund 800.000 weniger als in der vergangenen Woche und sogar fast 1,5 Millionen weniger als zwei Wochen zuvor. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag mit 8,1 Prozent auf einem sehr überschaubaren Niveau. Zum Teil ist das natürlich auf die Konkurrenz durch "Promi Big Brother" zurückzuführen, das zur gleichen Zeit bei Sat.1 stolze 19,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte, zum Teil auch darauf, dass der klassische "Extra"-Zuschauer nicht unbedingt eine Castingshow erwartet. Doch allzu große Neugier, einen ersten Blick auf "Rising Star" zu erhaschen, herrschte am Montag zumindest nicht.

Auch der Rest des Montagabends verlief für RTL enttäuschend. "Verfolgt - Stalkern auf der Spur" schalteten um 20:15 Uhr gerade mal noch 1,83 Millionen Zuschauer ein, ein neuer Tiefstwert. Der Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war mit nur 9,0 Prozent zum ersten Mal einstellig. "Versicherungsdetektive - Der Wahrheit auf der Spur" schlug sich im Anschluss etwas besser, 11,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bedeuteten aber ebenfalls ein Allzeit-Tief. Insgesamt hatten 2,15 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

Die schwache Performance lässt den Marktführer-Thron erneut wanken. Dass RTL im Juni erstmals seit 22 Jahren nicht mehr der meistgesehene Sender bei den 14- bis 49-Jährigen war, ließ sich einfach mit der Fußball-WM erklären. Doch im August ist nun der Vorsprung von RTL auf ProSieben bei den 14- bis 49-Jährigen auf nur noch 0,4 Prozentpunkte zusammengeschrumpft. Das könnte man "Schlagdistanz" nennen. So nah waren sich die beiden Sender jedenfalls noch nie.