Nach dem schrecklichen Attentat auf die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten, hielten am Freitag zwei gleichzeitige Geiselnahmen Frankreich, aber auch den Rest der Welt in Atem. Am späten Nachmittag überschlugen sich schließlich Ereignisse. Wie groß das Interesse daran war, lässt sich an den inzwischen vorliegenden Einschaltquoten ablesen. So verzeichnete N24 ab kurz vor 17 Uhr im Schnitt 520.000 Zuschauer, die einem Marktanteil von 3,0 Prozent entsprachen. Damit lag der Sender zu diesem Zeitpunkt beispielsweise vor kabel eins. Bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich der Marktanteil sogar auf starke 4,9 Prozent. Normal sind für N24 dagegen Werte um 1,3 Prozent.

Aber auch n-tv lockte die Zuschauer mit seiner stundenlangen Live-Berichterstattung an und erreichte etwa mit seiner Sondersendung ab 16 Uhr durchschnittlich 3,7 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum. Insgesamt werden für die Zeit zwischen 16 und 18 Uhr im Schnitt 520.000 Zuschauer ausgewiesen. In der Spitze verzeichnete n-tv eigenen Angaben zufolge bis zu 840.000 Zuschauer. Aber auch nach dem Ende beider Geiselnahmen blieben die meisten noch dran, sodass der Nachrichtensender ab 18 Uhr noch 490.000 Zuschauer und einen beachtlichen Marktanteil von 2,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zählte.

Die meisten Zuschauer verzeichnete am späten Nachmittag allerdings das ZDF, wo sich 3,01 Millionen Zuschauer bei "Hallo Deutschland" über die Ereignisse in Frankreich informierten und den Marktanteil auf 17,3 Prozent trieben. Ein anschließendes "heute spezial" brachte es mit 3,58 Millionen Zuschauern sogar auf 18,7 Prozent Marktanteil. Das Erste hatte zur selben Zeit mit "Brisant" das Nachsehen und kam auf 2,46 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 13,8 Prozent. Um 16 Uhr honorierten zudem bereits 1,66 Millionen Zuschauer die einstündige Extra-Ausgabe der "Tagesschau", die gegen eine Wiederholung von "SOKO Kitzbühel" im ZDF jedoch nicht ankam. Diese war mit 2,86 Millionen Zuschauern ungewöhnlich erfolgreich, profitierte allerdings auch von den im Vorfeld ausgestrahlten Wintersport-Übertragungen.

Die meisten Zuschauer informierten sich aber auch am Freitag wieder in der Hauptausgabe der "Tagesschau", die es zusammengerechnet auf 9,99 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 33,0 Prozent brachte. Alleine im Ersten schalteten 5,33 Millionen Zuschauer ein. Das waren allerdings sogar ein paar weniger als eine Stunde zuvor die "heute"-Sendung im ZDF sahen. "RTL aktuell" brachte es zuvor auf 3,77 Millionen Zuschauer. Überhaupt keine Chance hatten die "Sat.1 Nachrichten", die es parallel zur "Tagesschau" nur auf 1,35 Millionen Zuschauer und einen überschaubaren Marktanteil von 4,5 Prozent brachten.