Das Erste ist mit dem Dokudrama "Meine Tochter Anne Frank" über das jüdische Mädchen, das vor 70 Jahren im KZ Bergen-Belsen ermordert wurde, auf allenfalls mäßiges Zuschauerinteresse gestoßen. Nur 3,06 Millionen Zuschauer verfolgten am Mittwoch ab 20:30 Uhr den Film. Mehr als ein Marktanteil von 9,6 Prozent war für den Sender damit nicht drin. Gegenüber dem zuvor ausgestrahlten "Brennpunkt" über die anhaltende Krise in der Ukraine kamen dem Ersten damit fast eineinhalb Millionen Zuschauer abhanden. Viele von ihnen wechselten womöglich zum ZDF, wo die Champions League mit dem Achtelfinal-Hinspiel zwischen Schalke und Real Madrid ins neue Jahr startete.

Der Tagessieg war der Live-Übertragung aus Gelsenkirchen nicht zu nehmen, auch wenn die bisherige Saison-Bestmarke von mehr als acht Millionen Zuschauer nicht fiel. Im Schnitt verfolgten 7,16 Millionen Zuschauer die 0:2-Niederlage der Königsblauen, der Marktanteil belief sich auf starke 23,4 Prozent. Hinzu kamen noch einmal 550.000 Fans, die sich bei Sky für eines der beiden Einzelspiele oder die Konferenz entschieden. Das waren allerdings nur etwa halb so viele wie am Abend zuvor das Bayern-Spiel im Pay-TV sahen - im Gegensatz zu den Schalkern wurde das allerdings auch nicht im ZDF gezeigt.

Der Tagessieg war dem ZDF unterdessen auch beim jungen Publikum nicht zu nehmen. Dort brachte es die Champions League am Mittwochabend auf 2,32 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer und einen sehr guten Marktanteil von 19,9 Prozent. Auch der weiterhin etwas schwächelnde RTL-"Bachelor" konnte mit diesen Werten nicht mithalten, vom Ersten ganz zu schweigen. Dort brachte es "Meine Tochter Anne Frank" zur besten Sendezeit auf lediglich 6,9 Prozent Marktanteil. Doch auch sonst verlief der Abend des Ersten aus Quotensicht reichlich unspektakulär - einstellige Marktanteile dominierten hier ebenso wie am Vorabend, wo das "Quizduell" am Mittwoch sogar weniger als sechs Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum verzeichnete.

Kein Wunder also, dass der Sender am Mittwoch mit gerade mal 9,2 Prozent beim Gesamtpublikum nur drittstärkste Kraft war. Als Marktführer ging das ZDF vom Platz, das auch nach Abpfiff noch zu überzeugen wusste. So brachte es die Zusammenfassung des Spiels zwischen Basel und Porto noch auf 4,49 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 20,4 Prozent und auch die "ZDFzoom"-Doku erwies sich am späten Abend mit 1,92 Millionen Zuschauern und 13,2 Prozent Marktanteil als Erfolg. "Markus Lanz" sorgte schließlich für einen erfolgreichen Abschluss des Tages und hielt bis weit nach Mitternacht noch 1,32 Millionen Zuschauer im ZDF.