"Focus", "Stern" und "Spiegel" können wieder zulegen

Drei der vier größten Auflagenverlierer des 1. Quartals kommen aus Springers "Bild"-Familie - was zu einem guten Teil allerdings freilich an den absolut vergleichsweise noch immer hohen Auflagen liegt. Trotzdem ist der Abwärtstrend weiter gewaltig. Bei "Bild" sackte die Auflage um 8,9 Prozent ab, bei "Bild am Sonntag" um 9,3 Prozent. Bei Springer verweist man wie immer darauf, dass im gleichen Zug die Reichweite Online weiter gewaltig wächst - trotzdem bleibt festzuhalten, dass es im gedruckten Bereich massiv bergab geht.

Bei "Computer Bild" sackte die "harte Auflage" sogar um 18,3 Prozent ab, bei "Computer Bild Spiele" um 36,1 Prozent. Das Tech-Segment hat's natürlich allgemein nicht leicht - doch auch diese Verluste sind höher als im Marktdurchschnitt. Geradezu in Scharen laufen die Käufer zudem Springers "Welt" davon. Die "harte Auflage" sackte hier um besorgniserregende 13,9 Prozent ab. Die verkaufte Auflage liegt hier bei nur noch knapp über 200.000. Blickt man nur auf die harten Kategorien, sind es sogar nur 115.261 voll zahlende Käufer. Gemessen daran ist es schon ein erheblicher Erfolg, dass "Die Welt" inzwischen fast 64.000 zahlende Nutzer für digitale Angebote zählt.

Apropos überregionale Tageszeitungen: Tiefrote Zahlen gibt's dort auch anderswo. Die Auflage der "FAZ" sank offiziell um 12,4 Prozent, in den harten Kategorien immerhin noch um 7,3 Prozent. Die "SZ"-Auflage ging um 6,3 Prozent zurück, in den harten Kategorien um 5,3 Prozent. Ganz leicht zulegen konnte nur das "Handelsblatt" mit einem Plus von 0,3 Prozent (Harte Auflage: -0,6 Prozent). Bei den Sonntags- und Wochenzeitungen hielt sich diesmal die "WamS" stabil, ein Problem hat aber die "FAS". Hier sackte die Auflage um fast zehn Prozent ab. Auch wenn die harte Auflage sich mit -6,8 Prozent nicht ganz so dramatisch nach unten entwickelte: Hier muss dringend eine Trendwende her.

Eine Trendwende ist auch das, was Nicole Zepter bei "Neon" und "Nido" hinbekommen muss. Oliver Stolle hinterlässt ihr die beiden einst so erfolgreichen Magazine nämlich nicht gerade im besten Zustand, wenn man nach der Auflagenentwicklung geht. Die "Neon"-Auflage liegt über 13 Prozent unter dem Voirjahreswert bei knapp 155.000 Exemplaren, bei "Nido" ist die Entwicklung noch dramatischer: Um 18 Prozent brach die Auflage offiziell ein, in den harten Auflagenkategorien kam im Vergleich zum Vorjahr aber sogar fast jeder vierte Leser abhanden.

Die größten Verlierer

Bevor es um die größten Gewinner geht, sei noch kurz die "Bravo" erwähnt, die nach dem wirklich atemberaubenden Sturzflug der letzten Jahre im 1. Quartal ein kleines Aulagenplus von 2,2 Prozent meldet (3,1 Prozent in den harten Kategorien). Gesorgt hat dafür die Umstellung von wöchentlicher auf 14-tägliche Erscheinungsweise.

Die größten Gewinner

Die Entwicklung der Einzeltitel, sortiert nach Segmenten...

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