Beim WDR Fernsehen kann man mit Blick auf die Quoten gewissermaßen dankbar sein für die abgesagten Rosenmontagszüge in Mainz und Düsseldorf: Weil die Live-Übertragungen im Ersten kurzfristig ausfallen mussten, war das Dritte zunächst der einzige Sender, der Bilder vom Straßenkarneval im Programm hatte. Diese Tatsache führte fast zu einer Verdopplung der Zuschauerzahlen gegenüber dem Vorjahr: Konnte der WDR damals mit seinen Übertragungen aus Köln und Düsseldorf im Schnitt 760.000 Jecken vor den Fernseher locken, so sahen diesmal sogar 1,37 Millionen Zuschauer die Bilder vom närrischen Treiben in Köln.

Der Marktanteil lag bundesweit bei herausragenden 13,8 Prozent. Zum Vergleich: Normal sind für das WDR Fernsehen Werte von etwas mehr als zwei Prozent. Entsprechend hoch fiel der Tagesmarktanteil aus: Mit starken 5,5 Prozent landete der Sender bundesweit auf dem fünften Rang - und damit noch vor ProSieben und Vox. Noch dazu erwies sich die Übertragung des Rosenmontagszugs auch beim jungen Publikum als voller Erfolg: Mit im Schnitt 340.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kam die fast sechsstündige Sendung hier auf einen stolzen Marktanteil von 10,3 Prozent. 2015 hatte sich der WDR noch mit 5,9 Prozent begnügen müssen, was aber ebenfalls bereits ein durchaus beachtlicher Wert gewesen ist.

Besonders gut kam der Kölner Rosenmontagszug erwartungsgemäß im Westen an: Daher überrascht es nicht, dass der WDR in seinem Sendegebiet mit einem Marktanteil von 32,7 Prozent einen wahrlich sensationellen Erfolg feiern konnte. Im weiteren Verlauf des Nachmittags wechselten die Jecken vor dem Fernseher allerdings den Sender: Nachdem die Übertragung im WDR beendet war, verzeichnete der Zug im Ersten ab 15:10 Uhr noch einmal 2,43 Millionen Zuschauer und damit ähnlich viele wie ein Jahr zuvor. Der Marktanteil belief sich auf 15,7 Prozent und fiel auch beim jungen Publikum mit 9,5 Prozent überzeugend aus.

Am Abend war dann auch auf die traditionelle Sitzung "Karneval in Köln" Verlass, die - ähnlich wie die übrigen Karnevalsshows - in diesem Jahr aus Quotensicht zulegen konnte. Mit 4,83 Millionen Zuschauern verzeichnete die Sendung die höchste Reichweite seit fünf Jahren und musste sich nur dem RTL-Quiz "Wer wird Millionär?" geschlagen geben. Eine gute Nachricht kommt zudem vom Vorabend, wo "Gefragt - gejagt" mit 3,12 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 13,7 Prozent neue Rekorde aufstellte. Ein Bestwert kann man zudem beim ZDF feiern: Dort verzeichnete "Bares für Rares" am Nachmittag mit 2,35 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite seit dem Start.