Nach der Demütigung vom Sonntagabend, als Sat.1 mit der ersten Halbzeit seines ersten EM-Spiels weniger Zuschauer erreichte als Sat.1 Gold zur gleichen Zeit, darf man heute in Unterföhring erstmal aufatmen: Am Montagabend sah es deutlich besser aus. Während im Ersten - wie am Vortag im ZDF - wieder nur ein torloses Unentschieden zu sehen war, hatte Sat.1 dank eines 3:0-Sieges aber auch immerhin den Überraschungs-Gruppensieger Wales im Programm. Und der lockte 2,6 Millionen Zuschauer zu Sat.1, am Vortag waren es im Schnitt weniger als 1,2 Millionen gewesen.

Der Marktanteil lag während der ersten Halbzeit bereits bei immerhin 10,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und steigerte sich während der zweiten 45 Minuten noch auf 12,0 Prozent. Beim Gesamtpublikum blieben die Marktanteile hingegen mit zunächst 8,0 und dann 9,5 Prozent einstellig. Mit dem Ersten mithalten konnte Sat.1 damit freilich trotzdem nicht, was aber im Vorfeld dank des Wahlrechts der Öffentlich-Rechtlichen auch nicht zu erwarten war. Doch das Parallel-Spiel hat bei der ARD trotzdem Spuren hinterlassen, weil sich die Fußball-Fans aufteilten: Mit 10,09 Millionen Zuschauern war es das bislang reichweitenschwächste 21-Uhr-Spiel bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Während Sat.1 also zumindest mit Blick auf die eigentliche Fußball-Übertragung aufatmen konnte, lief die Vor- und Nachberichterstattung erneut ziemlich mau. Ab 19:30 Uhr waren zunächst im Schnitt nur 1,14 Millionen Zuschauer mit dabei, mehr als 5,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen waren damit nicht zu holen. Auch nach dem Schlusspfiff tat sich Sat.1 schwer: Die Highlights der Partien sahen sich nur 730.000 Zuschauer an - hier hat Sat.1 freilich den Nachteil, dass man mit Werbung die Zuschauer geradezu zur öffentlich-rechtlichen Konkurrenz treibt. Der Marktanteil sank daher ab 22:50 Uhr auf 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Im Ersten sahen sich hingegen ab 23 Uhr rund sieben Millionen Zuschauer nochmal die Zusammenfassung des Russland-Wales-Spiels an. 35,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 39,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren das Ergebnis.

Völlig enttäuschend lief dann einmal mehr der abschließende EM-Talk bei Sat.1, der ab 23:41 Uhr vor nur 400.000 Zuschauern stattfand. 4,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen waren zwar ein etwas besserer Wert als am Sonntagabend, doch weit von einem zufriedenstellenden Niveau entfernt. "Beckmanns Sportschule" fand im Ersten hingegen 2,27 Millionen Zuschauer, rund eine viertel Million mehr als am Montag der vergangenen Woche. Mit Marktanteilen von 19,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 21,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen darf man beim Ersten zufrieden sein.