Media Control hat die Reichweite des EM-Finals zwischen Frankreich und Portugal noch einmal deutlich nach oben korrigiert - und zwar um über eine Million Zuschauer. Anstelle der zunächst genannten 17,68 Millionen Zuschauer ist nun von 18,80 Millionen Fans die Rede, die die Partie am Sonntagabend im Ersten sahen. Grund ist eine Korrektur des vom Sender übermittelten Sendeprotokolls. Ursprünglich wurde die Zeit zwischen 21:00 Uhr und 00:03 Uhr ausgewiesen, was freilich schon sehr deutlich nach dem Abpfiff gewesen ist.

Die neue Durchschnitts-Reichweite gilt nun bis 23:33 Uhr, sodass die Zahl deutlich aussagekräftiger ist. Positive Auswirkungen auf die Marktanteile hat die korrigierte Zahl übrigens nicht. Im Gegenteil: Beim Gesamtpublikum fiel der Marktanteil sogar nun knapp unter die Marke von 60 Prozent und wird mit 59,7 Prozent angegeben, bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte die Live-Übertragung aus Paris noch etwas stärkere 61,5 Prozent Marktanteil, was ebenfalls leicht unter dem ursprünglichen Wert liegt. Die wahre Reichweite dürfte jedoch streng genommen sogar noch höher ausfallen, weil etwa die Zuschauerzahlen in Bars und Kneipen fehlen.

Trotz der deutlichen Korrektur war das Finale übrigens weiterhin nicht das reichweitenstärkste EM-Spiel ohne deutsche Beteiligung. Hier liegt der Rekord wie gehabt beim 5:2-Erfolg der Franzosen über Island im Viertelfinale, den einige Tage zuvor im ZDF sogar 18,93 Millionen Zuschauer gesehen hatten. Zudem blieb das Endspiel hinter der Final-Reichweite der EM 2012 zurück: Als sich damals Spanien und Italien gegenüberstanden, waren im Schnitt über 20 Millionen Zuschauer dabei. Zufrieden können ARD und ZDF mit den Quoten der diesjährigen Fußball-EM aber natürlich trotzdem sein.

Gejubelt wird unterdessen auch bei Zattoo, wo man sich über rund 1,8 Millionen Zuschauer freut, die die EM-Spiele auf den Applikationen des Anbieters gesehen haben, davon über 800.000 Zuschauer in Deutschland. Verglichen mit der WM 2014 wurden während der EM 2016 demnach fast doppelt so viele Stunden über Zattoo ferngesehen. Immer beliebter werde die Nutzung von Zattoo auf dem großen TV-Bildschirm: Die monatliche Nutzung der Zattoo-Apps für Connected TVs habe sich seit der WM 2014 verzehnfacht. Damit entfiel während der EM immerhin ein Viertel der Sehdauer von Zattoo auf internetverbundene TV-Gerät.