N24 & n-tv holen höchste Marktanteile seit 2011

Der Juli war aus Quotensicht nicht nur geprägt durch die Endphase der Fußball-Europameisterschaft, sondern auch durch eine angespannte Nachrichtenlage. Ob Terror in Nizza, blutige Taten in Deutschland wie den Münchner Amkolauf oder der gescheiterte Putschversuch in der Türkei: All das sorgte dafür, dass vom berühmt-berüchtigten Sommerloch in den Nachrichtenredaktionen diesmal keine Rede sein kann. Das hohe Informationsbedürfnis der Zuschauer bekamen dabei nicht zuletzt die Infosender zu spüren: Sowohl N24 als auch n-tv konnten ihre Marktanteile in den zurückliegenden Wochen auf die besten Werte seit fünf Jahren steigern, als die Atomkatastrophe von Fukushima die Welt in Atem hielt.

Auf jeweils 1,4 Prozent Marktanteil brachten es die beiden Privatsender in den zurückliegenden Wochen beim Gesamtpublikum. Blickt man auf die 14- bis 49-Jährigen, so konnte sich N24 sogar an die Spitze der kleinen Sender setzen: Starke 1,9 Prozent betrug der Marktanteil hier - das entsprach einem Plus von 0,5 Prozentpunkten gegenüber Juni und sogar 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besser lief es nur im März 2011, als N24 ebenso wie n-tv auf einen Marktanteil von 2,0 Prozent kam. n-tv steigerte sich diesmal um 0,4 Prozentpunkte und kam in der Zielgruppe auf 1,4 Prozent Marktanteil. Auch Phoenix konnte im Juli steigende Quoten verbuchen und erzielte bei den 14- bis 49-Jährigen mit 0,8 Prozent den höchsten Marktanteil seit Dezember. Beim Gesamtpublikum wurden 1,1 Prozent erzielt

Aber auch anderen kleinen Sendern gelang es im Juli ihre Quoten steigern, nachdem die EM im Juni zunächst vielerorts für eine Delle gesorgt hatte. So verbesserten sich nun etwa RTL Nitro und Sat.1 Gold um jeweils 0,2 Prozentpunkte bei den 14- bis 49-Jährigen, während DMAX und ProSieben Maxx jeweils 0,1 Prozentpunkte mehr verbuchten als noch im Monat zuvor. Der neue Sender RTLplus brachte es auf Anhieb sehr gute 0,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, was auch mit Blick auf die eingeschränkte Empfangbarkeit ein äußerst respektables Ergebnis ist. Nach oben ging es zudem wieder für Sport1, das einen Marktanteil von 0,9 Prozent in der Zielgruppe verbuchte und damit nur leicht unter dem Wert des Vorjahresmonats lag. Eurosport profitierte derweil von der Tour de France und konnte seine Marktanteile im Juli ebenfalls wieder ausbauen.

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Berücksichtigt wird die Zeit zwischen 06:00 Uhr und 20:15 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Allen Grund zum Feiern hat man unterdessen auf dem Lerchenberg, wo ZDFneo im Juli so stark unterwegs war wie noch nie. Nachdem im Mai und Juni bereits jeweils 2,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum erzielt wurden, konnten diese Bestwerte nun noch einmal deutlich in den Schatten gestellt werden. Hervorragende 2,3 Prozent standen diesmal auf der Uhr, was ZDFneo mit einem Schlag gar nicht mehr so klein erscheinen lässt. Zum Vergleich: RTL II brachte es im Juli auf 3,4 Prozent, kabel eins auf 3,8 Prozent. Wegen der verstärkten Krimi-Ausrichtung, mit der sich vor allem viele ältere Zuschauer gewinnen lassen, geht es bei den 14- bis 49-Jährigen hingegen nicht so schnell voran. Doch auch hier bewegte sich ZDFneo mit sehr guten 1,3 Prozent Marktanteil auf Rekord-Niveau.

Super RTL verteidigt Spitzenposition hauchdünn

Auf dem Kindermarkt setzte nach der EM-Delle nun ebenfalls wieder Erholung ein. Weil der Kika jedoch kräftiger zulegte als Super RTL, musste der Kölner Privatsender bis zum Schluss um die Marktführerschaft zittern. Am Ende setzte sich Super RTL jedoch mit 19,5 Prozent bei den 3- bis 13-Jährigen hauchdünn vor dem Kika an die Spitze, der es auf 19,4 Prozent brachte und damit auf den besten Wert seit Februar. Der Disney Channel verbesserte sich ebenfalls deutlich und lag mit einem Marktanteil von 9,6 Prozent in der Kinder-Zielgruppe sogar über dem Wert des Vorjahresmonats. Der Vorsprung auf Nickelodeon betrug 1,7 Prozentpunkte. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr hatte Nickelodeon noch auf dem dritten Rang gelegen.

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Berücksichtigt wird die Zeit zwischen 06:00 Uhr und 20:15 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Die Marktanteile der Dritten im eigenen Sendegebiet

Nachdem die Fußball-EM im Juni auch bei den Dritten ihre Spuren hinterließ, zogen die Marktanteile hier im Juli ebenfalls wieder an. Das größte Plus verzeichnete dabei das hr Fernsehen, das um gleich 1,3 Prozentpunkte zulegte und mit einem Marktanteil von 7,0 Prozent im eigenen Sendegebiet das drittstärkste Dritte Programm war. Ganz vorne lag erneut das MDR Fernsehen, das sehr starke 9,5 Prozent verzeichnete und damit über zwei Prozentpunkte vor dem NDR Fernsehen lag. BR, SWR und WDR verzeichneten unterdessen wieder jeweils mehr als sechs Prozent Marktanteil - ernüchternd schnitt das RBB Fernsehen ab, das zwar ebenfalls zulegen konnte, mit 5,1 Prozent Marktanteil aber eben ziemlich blass blieb.

Marktanteile jeweils im eigenen Sendegebiet. Quelle: DWDL.de-Recherche

Die Monatsmarktanteile im Pay-TV

Die auf der Sky-Plattform verfügbaren Pay-TV-Sender verzeichneten zusammengerechnet im Juli einen Marktanteil von 2,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und konnten sich damit gegenüber dem Vormonat wieder etwas steigern. Am besten lief es dabei für das Wimbledon-Finale, in dem sich Angelique Kerber und Serena Williams gegenüberstanden. Mit 170.000 jungen Zuschauern belief sich der Marktanteil der Sky-Übertragung auf stolze 4,8 Prozent. Insgesamt waren 330.000 Zuschauer dabei und damit so viele wie beim Formel-1-Rennen in Deutschland. Meistgesehener Film war "Vacation - Wir sind die Griswolds" mit 290.000 Zuschauern. Bei den Serien belegten "Criminal Minds" und "Navy CIS" bei 13th Street die vorderen Plätze.