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Der Primetime-Verlauf: "Polizeiruf" verliert Fans

Der "Polizeiruf" im Ersten performte am Sonntag zur besten Sendezeit zwar in einer gänzlich anderen Liga als die Konkurrenz, den Geschmack aller Krimi-Fans haben die Verantwortlichen mit dem Film aber ganz offenbar nicht getroffen. Denn anders als zum Beispiel "Hotel Barcelona" im ZDF gelang es dem "Polizeiruf" nicht, das Publikum, das zu Beginn einmal eingeschaltet hatte, auch zu halten. Fast über die ganze Dauer über hinweg schalteten Zuschauerinnen und Zuschauer ab.

230917primetime © All Eyes On Screen


Auf einem recht stetigen Niveau performte derweil die NFL bei RTL, hier gab es wenige Ausschläge nach oben und unten. Bei Vox hatte "Grill den Henssler" am späten Abend seine beste Zeit, nach dem "Polizeiruf" kletterte die Zuschauerkurve der Kölner nach oben und verblieb im Anschluss auf einem deutlich gesteigerten Niveau. 

Der Vorabend-Verlauf: Starkes "Exclusiv"

"Exclusiv - Weekend" hat bei RTL vor allem in der zweiten Sendungshälfte viele neue Zuschauerinnen und Zuschauer einsammeln können. Einige davon schalteten wohl auch schon frühzeitig ein, um "RTL Aktuell" nicht zu verpassen. Auch während der Nachrichtensendung zeigte die Verlaufskurve zunächst noch nach oben, um danach aber unvermittelt wegzubrechen. Die NFL performte im Anschluss auf einem deutlich niedrigeren Niveau. 

230917vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Gleichstand an der Spitze

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Während die Ad Alliance an der Mehrzahl der Tage der stärkste TV-Vermarkter ist, sah es jetzt anders aus. Zusammen mit Seven.One Media lag man auf Platz eins - mit leichtem Vorteil für Unterföhring, wie sich an der unterschiedlichen Höhe der Balken ablesen lässt. Zurückzuführen ist das wohl auch auf die Stärke von ProSieben und Sat.1 - und die gleichzeitig vergleichsweise Schwache Leistung von RTL am Sonntag. 

230917sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: HelloFresh setzt auf Warner.Bros Discovery

161 Spots hat HelloFresh am Sonntag im deutschen Fernsehen geschaltet, damit erreichte man eine Bruttoreichweite in Höhe von 65,37 XRP. Das bedeutete Platz 10 der reichweitenstärksten Marken. Gesetzt hat man dabei vor allem auf die Sender von WarnerBros. Discovery, wo mehr als 40 Prozent aller Spots liefen. Am stärksten wurde auf TLC geworben. RTL ließ man komplett außen vor, dafür liefen einige Spots bei Sat.1 und ProSieben. An der Spitze des Werbe-Rankings lag erneut Ferrero mit Werbung für seine Marke "Kinder". 

230917xrp © All Eyes On Screen

AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.