Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Alle wollen das Bayern-Aus sehen

Kurz vor dem Anpfiff der DFB-Pokalpartie zwischen Bayern und Saarbrücken kamen viele Zuschauerinnen und Zuschauer zum Ersten, danach war es aber kein konstanter Aufwärtstrend. Viele hatten offenbar mit einem erwartbaren Verlauf gerechnet, der in einem haushohen Bayern-Sieg geendet wäre. Und zunächst sah es durch die schnelle Führung der Bayern ja auch so aus. Saarbrücken glich aber noch in der ersten Halbzeit aus - und das sorgte schließlich für einen regelrechten Zuschaueransturm in der zweiten Halbzeit. Je näher die Pokal-Sensation rückte, desto mehr Menschen sammelte Das Erste ein. Der Peak war erst zum Schlusspfiff erreicht - das entscheidende Tor der Saarbrücker sahen also alle Fans. 

RTL hatte ganz offensichtlich die Strategie, möglichst viele Fußball-Fans in der Halbzeitpause abzugreifen. Vor 21:30 Uhr war man mit dem "Sommerhaus der Stars" bereits dreimal in der Werbepause, danach folgte aber eine vergleichsweise lange Zeit ohne Werbung. Geholfen hat es aber nicht: Die Verlaufskurve war zu dieser Zeit ziemlich konstant. Die Fußball-Fans interessierten sich nicht für die Realityshow. 

231101primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: "Was nun?" schwächelt

In "Was nun, Frau Baerbock?" hat das ZDF die Außenministerin am Mittwochvorabend interviewt. Das Interesse daran war allerdings gering. Die Sendung verzeichnete ein deutlich abfallendes Interesse während ihrer Laufzeit - und konnte das Niveau der "heute"-Nachrichten im Vorfeld bei Weitem nicht halten. 

231101vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Kein Pokal-Effekt bei Sky

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Keinen wirklichen Effekt hatte die Übertragung des DFB-Pokals auf Sky Media, der Vermarkter erreichte am Mittwoch lediglich 7 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte - und lag damit auf dem üblichen Niveau. 

231101sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Verivox wirbt nicht nur bei P7S1

Die ProSiebenSat.1-Tochter Verivox wirbt schon seit Wochen intensiv im deutschen Fernsehen - und das nicht nur auf den Sendern der Seven.One Entertainment Group. Am Mittwoch schaltete das Vergleichsportal 171 Spots, das reichte zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 82 XRP - Platz acht im Ranking der reichweitenstärksten Marken. Zwar waren die meisten Spots tatsächlich bei ProSieben, Sat.1, Sixx & Co. zu sehen, aber um potenzielle Kundinnen und Kunden zu erreichen, warb man auch bei anderen Sendern. So entfielen einige Spots auch auf RTL, Vox und Nitro. Bedacht wurden neben RTLzwei und Sport1 auch noch einige WBD-Sender wie DMAX, TLC und Tele 5. 

231101xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.