Logo: ArenaIm Kartellverfahren um die Bundesliga-Kooperation zwischen den Bezahlsendern Arena und Premiere wird für Mitte Juli eine Entscheidung des Bundeskartellamtes erwartet. Das sagte Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Derzeit liegt der Ball wieder bei den Unternehmen", so Heitzer.

Wie die Sprecherin des Bundeskartellamts Silke Kaul gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte, haben Premiere und Arena in der vergangenen Woche ein neues Konzept für die Übertragung der Spiele der Fußball-Bundesliga im Bezahlfernsehen vorgelegt. Das vorgelegte Konzept sei "grundsätzlich durchaus geeignet, die Bedenken des Bundeskartellamtes auszuräumen", so Kaul. Allerdings gebe es noch vereinzelten Nachbesserungsbedarf. Die Behörde habe den Sendern konkrete Änderungsvorschläge unterbreitet, die nun seitens Arena und Premiere bearbeitet würden.

Laut einem Bericht von "Welt online" sieht das neue Konzept vor, dass Arena die Übertragung der Bundesliga einstellt und die im Jahr 2005 erworbenen Übertragungsrechte ab der kommenden Saison, die am 11. August beginnt, in Sublizenz an Premiere vergibt. Auch Arena-Kunden würden dann die Spiele von Premiere übertragen bekommen. Laut Bericht soll Premiere bereit sein, für die Rechte eine Summe zu zahlen, die sich im dreistelligen Millionebereich bewege und die größer sei als der zwischen Arena und der Deutschen Fußball Liga vereinbarte Betrag. Arena soll Schätzungen zu Folge der DFL für die Übertragungsrechte mit einer Laufzeit von drei Jahren rund 240 Millionen Euro pro Saison bezahlen.
 


Zu den Spekulationen wollten die beteiligten Unternehmen bislang keine Stellung nehmen. Ein Sprecher des Kabelkonzerns Unitiy Media, zu dem der Sender Arena gehört, verwies gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de darauf, dass durch die vom Bundeskartellamt neu aufgeworfenen Fragestellungen eine abschließende Beurteilung zum jetztigen Zeitpunkt ohnehin nicht möglich sei.

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Wie die "Welt" weiter berichtet soll die Bundesliga-Redaktion von Arena aufgelöst werden, die für die Arena-Verbreitung aufgebaute Satelliten-Plattform jedoch erhalten bleiben. Sollte der Deal tatsächlich zu Stande kommen, so hätte Premiere rund eineinhalb Jahre nach dem Verlust der Übertragungsrechte das nächste Etappenziel erreicht. Auch für Arena könnte das Geschäft einträglich sein, sollte es die Rechte tatsächlich für eine weitaus höhere Summe verkaufen, als man selbst dafür bezahlte.

Dem Kartellverfahren war eine Kopperation zwischen Arena und Premiere vorausgegangen, mit der die Sender die Problemen mit dem Fußball aus dem Weg räumen wollten. So brauchte Premiere den Fußball als starkes Programmelement. Arena hingegen konnte in der Vermarktung nicht die erhofften Abonenntenzahlen erzielen. So vermarktete Premiere die Programme von Arena in den Bundesländern, in denen Arena keinen Zugang zu den Kabelnetzen hat. Zusätzlich übernahm Premiere die Verbreitung über den Satellit, wofür Arena-Mutter Unity Media 16,7 Prozent der Premiere Anteile erhielt. Die Kooperation wurde im vergangenen April auf Eis gelegt, da das Kartellamt Bedenken angemeldet hatte.