Foto: PremiereSeit Mittwoch Vormittag sind die Probleme, die das Bundeskartellamt mit der Kooperation zwischen Arena und Premiere hat, vom Tisch. Äußerungen zum Kartellamtsentscheid gab es viele. Doch die Hauptakteure - Premiere und Arena - halten sich derzeit noch bedeckt. So bestätigt man bei Premiere auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de lediglich den Eingang der Entscheidung der Behörde. "Das reicht aber nicht aus, damit die Transaktion abgeschlossen werden kann", so ein Premiere-Sprecher. Es gebe noch Detailfragen der verschiedenen Marktpartner zu klären.

Man geht davon aus, dass in den kommenden Tagen alle Fragen geklärt sind. Nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Zuschauer sollte es bald Klarheit geben. Fest steht bereits jetzt, dass sich für die Bestandskunden von Arena nichts ändern soll. Sie beziehen das Programm weiter über die gewohnten Kanäle und zahlen den vereinbarten Preis. Einzig bei den Inhalten gibt es eine Änderung: Die kommen dann von Premiere.
 


Doch Arena verfügt über mehr Rechte, als nur die der Fußball-Bundesliga. Auch die britische Premiere League, das Segel-Event America's Cup und andere Sportereignisse liegen bei Unity Media-Tochter Arena. In Anbetracht der derzeitigen Situation ist wohl davon auszugehen, dass auch diese Rechte an Premiere fallen werden. Auf welchen Kanälen die Programme dann wie in das Premiere-Programm eingebunden werden und zu welchen Konditionen bleibt abzuwarten.

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Noch bevor also die Details offen auf dem Tisch liegen, wird öffentlich diskutiert. Der nicht gerade als zimperlich bekannte Bayern München-Manager Uli Hoeness griff das Kartellamt scharf an. Er halte die Entscheidung für eine „Katastrophe“, da man mit der aktuellen Entscheidung auf ein Monopol zumarschiere. Dies zu verhindern sei eigentlich die Aufgabe des Bundeskartellamtes. "Ich hoffe nun, dass der weiße Ritter kommt und Konkurrenz schafft, sonst haben wir ein Problem", wird Hoeneß in verschiedenen Medien zitiert.

In der Tat könnte die Liga bei der kommenden Rechtevergabe ein Problem bekommen. Denn auch wenn nun Arena und Premiere in Konkurrenz hinsichtlich der Vermarktung von ein und demselben Sendesignal stehen, wird dies an der Grundsituation nichts ändern. Zwar genehmigte das Kartellamt die Kooperation lediglich bis zum Ende der Saison 2008/2009 - dem Zeitpunkt an dem die derzeitige Rechtevereinbarung zwischen Arena und der Bundesliga ausläuft - doch es dürfte eher unwahrscheinlich sein, dass sich ein weiterer Anbieter ohne entsprechende technische Infrastruktur in das teure und unwägbare Wagnis Bundesliga stürzt. Sollte sich in den kommenden zwei Jahren niemand finden, stünde Premiere bei den kommenden Rechte-Verhandlungen konkurrenzlos da und könnte der Liga die Bedingungen diktieren.

Auch die Liga tut ihre Skespis kund. In einer Mitteilung heißt es, man habe bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht, das man die zuvor geplante Lösung für besser gehalten habe, in der Arena als redaktionell eigenständiger Sender erhalten geblieben wäre. "Für die Zukunft hoffen wir auf eine klare Richtung, die Planbarkeit für Investoren, Medienpartner, die Vereine, vor allem aber die Fans garantiert", sagt Liga-Präsident Wolfgang Holzhäuser.