Foto: SR/Thomas GundelweinAm Mittwoch war bekanntgeworden, dass RTL-Chefin Anke Schäferkordt und ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch bei den Ministerpräsidenten mehrerer Länder um Hilfe gebeten hatten, weil sie durch die Expansionspläne von ARD und ZDF die Existenz ihrer eigenen Nachrichtensender n-tv und N24 gefährdet sähen. Nach Ansicht der Privatsender seien öffentlich-rechtliche Nachrichtensender "rechtswidrig".

Diesen Vorwurf weist der ARD-Vorsitzende nun scharf zurück. Der Vorwurf der Rechtswidrigkeit entbehre jeder Grundlage. Der Rundfunkstaatsvertrag erlaube ARD und ZDF die Verbreitung von jeweils drei Programmen in digitaler Technik, und zwar mit den Schwerpunkten Kultur, Bildung und Information. Raff: "EinsExtra ist seit zehn Jahren das Digitalprogramm der ARD mit dem Schwerpunkt Information. Und Nachrichten stellen die Urform der Information dar."


Die Pläne der ARD sähen vor, EinsExtra zu einem "umfassenden Informationsangebot mit einem verlässlichen Nachrichtenservice für alle Nutzungsformen und Verbreitungswege" weiterzuentwickeln. Raff: "EinsExtra wird neben dem ausgeweiteten Nachrichtenanteil auch weiterhin einen signifikanten Anteil anderer Informationsformen anbieten, insbesondere Regionalmagazine der Landesrundfunkanstalten. Insofern stellt EinsExtra ein Schaufenster der Regionen dar und dient auch als Plattform für die regionale Kompetenz der ARD."

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Die privaten Nachrichtensender N24 und n-tv hätten hingegen in den vergangenen Jahren "die Nachrichtenanteile kontinuierlich heruntergefahren". "Statt dessen kann man dort stundenlang die Formel 1, Golfkurse und Reiseberichte verfolgen sowie Weinmagazine oder Dokus über die größten Schiffskatastrophen aller Zeiten anschauen. Offensichtlich wollen die Kommerziellen mit ihrer Kritik an der ARD von dieser Entwicklung und ihren eigenen Defiziten ablenken."