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Der Bert-Donnepp-Preis geht in diesem Jahr an die Redaktion des NDR-Medienmagazins "Zapp", der Julia Stein, Nicola von Hollander und Kuno Haberbusch angehören. In der Begründung der Jury heißt es, das "unterhaltsam und telegen gestaltete Magazin" stehe für "mutige Medienkritik" und "praktizierte Medienethik". Dabei nehme man auch keine falsche Rücksicht auf das eigene System, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den es "beharrlich an seine eigenen Ideale erinnert".

Was die Jury lieber nicht erwähnt: Sehr viel lieber schießt man sich aufs Privatfernsehen ein - und das auch mit fragwürdigen Methoden wie kürzlich beim Bericht über Sex-Werbung im Teletext, der zu einer Art überzogener Generalabrechnung mit RTL II mutierte, obwohl RTL II längst nicht der einzige von der KJM kritisierte Sender war. Von der "gründlichen Ausleuchtung" der Probleme, die die Jury so lobt, war also eher wenig zu sehen.


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Die besondere Ehrung geht in diesem Jahr an Thomas Thieringer für sein Lebenswerk als Fernseh-, Theater- und Filmkritiker. Thieringer habe in seinem publizistischen Werk "stets die ästhetischen Entwicklungen im Blick" gehabt und sei zugleich ein "kluger, sensibler und streitbarer Chronist der Veränderungen in den unterschiedlichen Medien", so die Jury. Der Bert-Donnepp-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde 1991 vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises als Deutscher Preis für Medienpublizistik gestiftet. Die Verleihung findet am 5. Februar in Marl statt.