Das Jahr 2006 und damit natürlich auch der Dezember sind zu Ende gegangen. Ehe man den Monat abhaken kann, wird so mancher Senderchef aber wohl noch an den Quoten des letzten Monats des Jahres zu knabbern haben. Besonders RTL traf es hart - der Kölner Sender stürzte nun auch noch unter die 15 Prozent-Marke. Den stärksten Absturz im Vergleich zum November hatte ProSieben zu verkraften.

Logo: RTL; Grafik: DWDL.deRTL: Von der Zielmarke weiter entfernt den je

Wie oft Anke Schäferkordt es schon bereut hat, dass sie bei ihrem Amtsantritt als Geschäftsführerin von RTL 17 Prozent Marktanteil als Ziel ausgegeben hat, ist Spekulation. Fakt ist aber, dass der Kölner Sender derzeit weiter von dieser Marke entfernt ist denn je.

Im Dezember fiel der durchschnittlicher Marktanteil in der Zielgruppe nun auch noch unter die 15-Prozent-Marke und lag bei nur noch 14,7 Prozent. Das sind noch einmal 0,6 Prozentpunkte weniger als im ohnehin schon sehr schwachen November. Im Jahresvergleich ist RTL gar der größte Verlierer mit 1,2 Prozentpunkten Minus. Mit Ausnahme des Juli, der noch unter dem Einfluss der WM stand, holte RTL somit im letzten Monat des Jahres auch den schlechtesten Wert des Jahres.


Betrachtet man die Werte beim Gesamtpublikum sieht es nicht besser aus: 0,6 Prozentpunkte ging es auf nur noch 11,9 Prozent Marktanteil bergab - hier war der Dezember sogar ausnahmslos der schwächste Monat des Jahres. Verglichen mit dem Dezember 2005 blieb gar ein Verlust von einem ganzen Prozentpunkte. Von ARD und ZDF, mit denen RTL einst um die Marktführung auch beim Gesamtpublikum konkurrierte, ist der Kölner Sender mittlerweile stolze 1,8 Prozentpunkte entfernt. 

Logos: Das Erste / ZDFARD und ZDF: Im Dezember wie gewohnt ein Aufwärtstrend

Zum Jahresende holen ARD und ZDF traditionell noch einmal gute Quoten. Knapp vorne lag zum elften Mal in diesem Jahr beim Gesamtpublikum wieder Das Erste mit 13,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, 0,2 Prozentpunkte mehr als im November. Das ZDF legte 0,2 Prozentpunkte zu, kam damit aber nur auf minimal schwächere 13,5 Prozent. Beide Sender mussten im Vergleich mit dem Dezember 2005 jedoch abgeben: Das Erste 0,3 Prozentpunkte, das ZDF 0,1 Prozentpunkt.

Auch bei den jüngeren Zuschauern lief es für Das Erste wieder besser als für das ZDF - doch die Mainzer legten einen sehr großen Sprung nach vorne hin. 0,9 Prozentpunkte ging es gegenüber dem November nach oben, der Markanteil belief sich auf 7,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Allerdings blieb im Jahresvergleich dennoch ein Verlust von 0,4 Prozentpunkten - ebenso wie auch beim Ersten, das auf 8,1 Prozent Marktanteil kam. Beide Sender verzeichneten somit die höchsten Werte seit dem WM-Monat Juli.

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