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Die Geschichte des interessierten Kinogängers ist eine Geschichte voller Missverständnisse: So in etwa könnte man die Sinnsuche von Europas größter Kinozeitschrift "Cinema" beschreiben. Trotz diverser Wechsel in der Ausrichtung des monatlichen Magazins gelang es Chefredakteur Helmut Fiebig zuletzt nicht, die Auflage der Zeitschrift dauerhaft zu halten oder steigern.

Zu beneiden ist er nicht. Auf der einen Seite verleiten Glanz und Glamour von Hollywood zu großen Bildstrecken, Starportraits und schönen,aber eben auch einfach nur schönen Geschichten, die dem wahren Filmfan mitunter zu werblich oder gar unkritisch geraten. Auf der anderen Seite steht das Thema Kino als Handwerk, als Geschäft und pflegebedürftige Kunstform - der etwas weniger leicht zugänglichen Variante.



 

In beide Richtungen versuchte sich "Cinema" in den vergangenen Jahren. Da wurden opulente Optiken eingeführt und wieder abgeschafft, nette Star-Storys von möglicherweise eher negativen Filmkritiken getrennt und wieder zaghaft zusammengeführt. Im Mittelpunkt der Experimente steht wohl die Frage: Wie füllt man mit einem Thema Kino ein Heft, dass sich gleichzeitig bei der Masse verkauft ohne den Ruf als Fachmagazin zu verlieren?
 
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Eine Antwort auf diese Frage steht noch aus. Seit einigen Tagen aber liegt in ein paar Regionen Deutschlands "Cinema filmcompact" an den Kiosken. Je nach Testregion kostet das 68-seitige Heft einen Euro oder 1,50 Euro. Schon auf dem Cover verspricht es "Die wichtigsten Filmstarts des Monats" - und zwar im TV, im Kino und auf DVD. In Zeiten in denen Verlage ungerne völlig neue Wege beschreiten, lässt eine LineExtension zunächst keinen großen Wurf erwarten. In dem Fall trügt der erste Eindruck von "Cinema filmcompact" allerdings gewaltig.

 

Der Aufbau des Heftes ist schnell erklärt: Abgesehen von Editorial und Inhaltsverzeichnis besteht das Heft ausnahmslos nur aus den drei Rubriken "neu im tv", "neu im kino" und "neu auf dvd". Die Optik des Titels erinnert an eine Kombination des Mutterblatts "Cinema" mit dem Programmie "TV Spielfilm", der mit dem Schriftzug "powered by TV Spielfilm" auch auf dem Cover vertreten ist.