Foto: PhotocaseAb sofort stellt der WDR seinen Hörern ein neues Programm zur Verfügung, mit dem sich mit geringem Aufwand Radiosendungen über den PC aufnehmen und abspielen lassen. "Der RadioRecorder ist unser Angebot für alle, die ihre WDR-Lieblingssendungen wie früher auf dem Cassetten-Rekorder mitschneiden und später hören wollen", sagte WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. Neben Magazinsendungen, Hörspielen und Features lassen sich so auch denkbar einfach und legal Musiktitel aus dem Radio auf den MP3-Player bringen.

Die Software lässt sich auf der Seite www.radiorecorder.wdr.de herunterladen. Sendungen, die mitgeschnitten werden sollen, können bis zu drei Wochen im Voraus programmiert werden. Das Programm greift bei der Aufzeichnung auf Internet-Streams der WDR-Hörfunkangebote zu und versieht die mitgeschnittenen Programme dann auch mit den so genannten Metadaten zur Sendung, die im jeweiligen Abspielprogramm Informationen wie Titel und Datum der Sendung, Interpretenlisten anzeigen.
 

 
Aufzeichnen lassen sich alle WDR-Programm, die auch über UKW verbreitet werden. Namentlich sind das die Jugendwelle Eins Live und die Sender WDR 2 bis WDR 5.
 
Der Nutzer kann selbst bestimmen, in welchem Dateiformat seine Aufnahmen gespeichert werden sollen. Zur Auswahl stehen MP3, WMA und AAC. Wie andere Audio-Dateien auch lassen sich die Inhalte dann auch auf andere Geräte wie zum Beispiel MP3-Player übertragen. Eine Kopierschutzvorrichtung oder Ähnliches gibt es nicht. "Mit Hilfe des RadioRecorders lassen sich gesetzlich erlaubte Privatkopien von Radiosendungen genauso leicht erstellen, wie man es vom Fernsehen gewohnt ist", teilt der WDR mit.

Das Projekt RadioRecorder hat der WDR in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rundfunktechnik entwickelt. Vorerst wird der Interaktive Dienst für die Dauer einer einjährigen Pilotphase angeboten. Spannend dürfte sein, wie das Programm aufgenommen wird. Auch die Musikindustrie dürfte ein kritisches Auge auf den neuen Service des WDR werfen. Denn auch wenn das Programm nur eine Aufzeichnung kompletter Sendungen zulässt, so lassen sich die Mitschnitte auch nachbereiten - und so können zum Beispiel aktuelle Popsongs einzeln portioniert und in die eigenen Musikbibliothek aufgenommen werden.

Derzeit steht der RadioRecorder nur für PCs, die unter den Betriebssystemen Windows Vista, XP oder 2000 laufen. Der WDR empfiehlt für die Verwendung eine schnelle Internet-Verbindung ohne Zeit- und Volumenbegrenzung. Die Nutzung erfolgt anonym - eine Registrierung ist nicht erforderlich. Bereits seit einiger Zeit schon bietet der WDR einzelnen Sendungen zum Download als Podcast im Internet an. Hier allerdings sind die im Radio gesendeten Musiktitel auf Grund der Nutzungsrechte nicht enthalten. Sollte das Projekt RadioRecorder für den WDR ein Erfolg werden, könnten andere ARD-Anstalten nachziehen.