Foto: PremiereEs tut sich was beim Bezahlanbieter Premiere. Nachdem der Vorstandsvorsitzende Mark Williams im Zuge der Präsentation des eher bescheidenen Geschäftsergebnisses für das Jahr 2008 ankündigte, das Programmangebot auszuweiten, wurden nun bekannt, dass Premiere bei der Landesmedienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH) die Zulassung eines weiteren eigenen Senders unter dem Arbeitstitel Premiere Vitrine beantragt hat. Der Antrag liegt sowohl der Landesmedienanstalt wie auch der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) vor.

Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte die MA HSH die Antragstellung. Bei der beantragten Lizenz handelt es sich  dem zu Folge um die Wiederaufnahme der Sendeerlaubnis für den ehemaligen Kanal Premiere 5, die seit Sommer 2006 ruht. Geplant sei dem Antrag zu Folge, einen zum Teil frei empfangbaren Sender zu etablieren, auf dem rund um die Uhr schwerpunktmäßig per Trailern Einblicke in das Premiere-Programm gegeben werden, ist von der Landesmedienanstalt zu hören.
 

 
Auch die Ausstrahlung einzelner vollständiger Inhalte des Premiere-Programmangebots sei denkbar - scheint derzeit aber eher unwahrscheinlich, zumal der Anbieter bei seinen Inhalten in der Regel lediglich über die Auswertungsrechte für das Bezahlfernsehen verfügt.
 
Geplant ist der MA HSH zu Folge, das neue Angebot langfristig im Sendestandard HD zu verbreiten. Zunächst solle jedoch in Standard Definition gesendet werden. Premiere selbst will sich zu dem Genehmigungsverfahren und den dahinter stehenden strategischen Erwägungen auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de nicht äußern.
 
Denkbar ist auch, dass die Neuzulassung beantragt wurde, da die Lizenz für Premiere 5 nach einer Ruhephase von drei Jahren im Sommer dieses Jahres erlöschen würde. Turnusgemäß steht derzeit ohnehin die Verlängerung der Sendelizenzen der Premiere-eigenen Sender an.
 
Unklar ist auch, ob der etwas antiquiert anmutetende Arbeitstitel Premiere Vitrine tatsächlich auch für den Sendebetrieb übernommen werden soll. Schließlich steht derzeit der gesamte Unternehmensname zur Dispositon. Anfang der Woche wurde bekannt, dass Premiere derzeit eine Umbennenung in Sky prüft. In der zweiten Jahreshälfte will das Unternehmen sich mit einem veränderten Konzept und mit einem neuen Preismodell am Markt positionieren.