DMAX-Duft"15W40" heißt das Duftwässerchen, dass die Münchner ab Mai zunächst über ihre Website anbieten. Am Mittwochabend führten sie das Parfum in einer Münchner Nobelgastronomie erstmals einer handvoll Journalisten vor – in olfaktorischer Konkurrenz zu Mini-Brötchen mit Rosmarinöl, Knurrhahn auf Graupen und Chili-Eis. Und weil sich eine "Brand Extension", wie DMAX-Boss Magnus Kastner die Neuentwicklung nennt; weil sich eine Marketing-Maßnahme also viel effektvoller verkauft, wenn sie wissenschaftlich untermauert ist, hat man die passende Zielgruppenbefragung gleich mitgeliefert: "Männer und die Welt der Düfte".

Ein Ergebnis: Je mehr Eau de Toilettes ein Mann im Regal stehen hat, desto mehr Sexualpartner kann er vorweisen – vermutet zumindest die Mehrheit der 1209 befragten Personen. 17 Prozent von Ihnen haben schon einmal gezielt Sexduftstoffe eingesetzt, um einen Partner zu verführen. Ob das eins der Haupteinsatzgebiete von "15W40" ist, wurde in der Studie nicht ausgeführt. Von Kastner am Mittwochabend aber auch nicht vehement bestritten.
 

 
Augenzwinkernd erforschte man unter anderem auch, welche Duftnote den Programmchefs verschiedener Sender zugeschrieben wird. Während ZDF-Programmchef Thomas Bellut und sein ARD-Kollege Volker Herres überwiegend als geruchsneutral eingeordnet wurden, vermuteten die meisten bei RTL einen Zitrusduft und unterstellten dem Vox-Verantwortlichen eine orientalische Note. Die Mehrheit würde darauf wetten: Beim DSF duftet (Programm-)Mann ebenso holzig wie bei DMAX selbst. "Holzig" – wen wundert’s – steht in diesem Zusammenhang für „modern“, "kraftvoll“ und „erfolgreich“.

DMAX-DuftstudieLetzteres will Kastner vor allem beim Ausbau der "Männermarke DMAX“ sein, der vergangenen Dezember mit einer eigenen Kreditkarte begann und "rein theoretisch mit einem DMAX-Presslufthammer im Baumarkt“ fortgeführt werden könnte. Zwar sei man sich sicher, die zunächst 1000 anvisierten Flakons problemlos abzusetzen und später über mögliche Distributoren wie Douglas sogar noch mehr unters überwiegend maskuline Volk zu bringen. Mindestens ebenso stark habe man aber die Möglichkeiten im Auge, die derartige Merchandising-Produkte bieten.

"Noch ein weiterer Sinn“ werde schon in diesem Jahr vom Sender wissenschaftlich untersucht und aufbereitet werden, verriet Kastner, Für den aktuellen jedenfalls will er eine Duftmarke auch mit gezielter On- und Off-Air-Werbung setzen, vornehmlich aber zunächst über die eigenen Kommunikationswege. Ebenso artig wie sein Research-Boss Thomas Voigt hatte er während der Präsentation übrigens die 29,90-Nasenpreziose aufgetragen, was einer, durchaus attraktiven, Dame des Service-Personals gefallen zu haben schien.

Auf die Frage eines Journalisten, was sie denn von dem Geruch halte, meinte sie zwar zunächst "Kennt man irgendwie“. Schob dann  aber ein "Ja, riecht sogar aus der Flasche ganz gut“ hinterher. Selbige nahm sie kurzentschlossen mit und – Achtung, Macho-Vermutung! – weiß damit vermutlich erst seit gestern, dass der Name des Parfums die Viskosität von Motoröl beschreibt. Napoleon übrigens war absolut kein Fan von künstlichen Gerüchen. Er pflegte die Damen immer zu vertrösten mit dem Hinweis: "Komme in drei Tagen – bitte nicht waschen!“ Na, dufte!