Also grenzt sich "Loox" durch die Kombination aus Magazin und Online-Plattform von bestehenden Wettbewerbern ab?

Ich sage mal so: Wenn man versucht, als reines Magazin sehr tief zu informieren, in dieser Fülle mit dieser Methodenvielfalt und mit Unterstützung  unserer  Experten, dann ist das so umfangreich, dass man eine ganze Enzyklopädie bräuchte. Wir brauchen das Web, in dem wir die Trainingspläne all unserer Experten auf Abruf zur Verfügung stellen können, damit der Leser auch verlässlich und nachhaltig trainieren kann, aber auch weitergehende Tipps beispielsweise zur Ernährung bekommt. Das ist für uns ein Service-Angebot, das es in dieser Form noch nicht gab. Und dazu kommt das Entertainment im Heft, also die Interviews, News, Trends und Storys, die diesen Kern flankieren.

Haben Sie selbst auch eine Kolumne im Heft?

Nein, ich konzentriere mich auf meine Aufgabe als Geschäftsführer. Um den Inhalt kümmert sich das Redaktionsteam., Die sind gut und beherrschen ihr Handwerk. Ich nehme mich da zurück.

Auch wenn Ihnen durch das Kunden-Magazin ein Print-Titel bekannt sein mag, so ist das wirtschaftliche Risiko bei dem Gang an den Kiosk in dieser Auflage noch einmal eine Nummer größer. Wie groß ist "Loox" denn zum Start?

Wir  haben bei "Loox" jetzt schon über 30 Mitarbeiter und wir suchen noch weitere, vor allem im IT-Bereich. Gerade da ist es extrem schwer, gute Mitarbeiter zu bekommen. Deswegen mussten wir auch nochmals die Veröffentlichung der ersten Ausgabe um drei Monate verschieben.

Eben, eigentlich sollte "Loox" ja schon im Januar starten...

Wir waren mit dem Magazin startklar. Es ist ja nicht so, dass wir absolute Neulinge im Print-Geschäft wären. Wir haben auf unser Kundenmagazin sehr positives Feedback bekommen, deswegen trauen wir uns an den Kiosk und das obwohl ich kein klassischer Verleger bin. Ich bin sozusagen neu in dem Business, zumindest am Kiosk. Ich glaube aber, dass wir mit der gefundenen Mischung bei "Loox" eine Chance haben. Aber diese neuartige Verbindung mit einer Online-Plattform, die mehr ist als nur eine schnell programmierte Webpräsenz zum Abonnieren des Heftes, dauerte länger als im Voraus gedacht.

Also ist die Webpräsenz für "Loox" mehr als nur ein Anhängsel?

Es ist zentraler Bestandteil, weil dort die Leser auch die Möglichkeit bekommen, ihre Ergebnisse zu dokumentieren. Ein großer Fehler bei vielen Titeln, die es am Kiosk gibt, ist die Auffassung, dass es reicht, wenn eine Redaktion etwas an die Leser raus gibt. Aber erstens gibt es bei uns unterschiedliche Experten, die unterschiedliche Wege und Methoden vorschlagen und zweitens sind wir der Überzeugung, dass die Aufgabe nicht damit beendet ist, ein Heft zu verkaufen. Nur wenn die Leser merken, dass es nachhaltig ist, greifen Sie das nächste Mal wieder zu. Deswegen geht "Loox" über das Verkaufen eines Magazins hinaus, weil Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit für uns eine große Rolle spielen. Genau da sehe ich eine Nische.

Welche Nische?

Ein Magazin am Kiosk muss sich verkaufen. Deshalb können Sie gedruckt nur begrenzt Hintergrund und Tiefe anbieten. Im Web ist das möglich. Deswegen machen wir das. Aber darauf verzichten viele Konkurrenten, weil Sie das Geschäft am Kiosk in Gefahr sehen. Dabei ist das viel eher in Gefahr durch alberne "In sechs Wochen können Sie so aussehen"-Titelstorys. Natürlich finden Sie auch bei uns viele unterhaltsame Themen im Heft. Wir legen zum Beispiel sehr viel Wert auf Interviews. Die Inhalte werden, wie das ganze Heft, selbst in-house erstellt. Wir arbeiten mit eigenen Fotografen, mit eigenen Redakteuren, mit eigenen Layoutern und eigenem Anzeigenverkauf. Einzig und allein den Druck haben wir raus gegeben. Aber wenn es inhaltlich bei "Loox" konkret um Training und Ernährung geht, dann meinen wir es ernst. Und dann würden wir mit so einer Titelseite viel zu viele potentielle Leser verlieren, die wissen, dass das so nicht geht. Wer mit „14-Tage-Crash-Diät“ auf dem Titel wirbt, agiert unseriös. Wir wollen nicht mit dem Titel überzeugen, sondern mit Nachhaltigkeit. Wir wollen Fans und die darf man mit solchen Storys nicht verschrecken.