Mit welchen Werbemaßnahmen wollen Sie die Markteinführung begleiten?

Am Point of Sale, also am Kiosk selbst, im Internet sowie über unsere McFit-Kanäle natürlich. Über weitere Maßnahmen entscheiden wir zu einem späteren Zeitpunkt.

Und über die McFit-Filialen haben Sie ja noch einen zusätzlichen Distributionsweg, der den Wettbewerbern nicht offen steht...

Nein, da muss man klar trennen. "Loox" ist eine eigene Marke, ist eine eigene Firma, eine eigene Redaktion. Das ist ein ganz neues Team. Wir haben uns hingesetzt und gesagt, McFit hat zwar fünfzehn Jahre Erfahrung in diesem Bereich und ist die Nummer eins, aber "Loox" möchte viel breiter sein. Wir sind mehr als Fitness. Und wir wollen kein Ratgeber sein mit "Loox" , sondern eine Plattform.

Sie wollen "Loox" also nicht in den McFit-Filialen verkaufen?

Nein, nur am Kiosk. Werben werden wir sicherlich dafür, aber wir legen es weder frei aus, noch verkaufen wir es da. Wir möchten das wirklich als eigene Marke  am Kiosk verstehen. Denn wir glauben alle an das Konzept.

Was ist der Unterschied zu gängigen Trainings- oder Ernährungsplattformen?

Loox ist einmalig, weil es etwas völlig Neues bietet. Wer beispielsweise mal zu McDonalds geht, der findet sich normalerweise in keinem Fitness-Programm wieder. So ein menschlicher „Ausrutscher“ kommt da nicht vor. Bei "Loox" - so ist unsere Vision -  kann man das berücksichtigen und "Loox" verrät dann online je nach Trainingsplan und Methode wie man die Kaloriensünde den Rest der Woche durch Sport und Ernährung ausgleichen kann.

Sie wagen sich also auf einen Markt mit vielen etablierten Marken...

Wir wissen, dass das ein hart umkämpfter Markt ist und dass wir neu auf diesem Markt sind. Deshalb gehen wir nicht mit dem großen Ziel ran, gleich Nummer eins sein zu wollen. Wir setzen uns lieber relativ kleine Ziele. Und wir möchten auch online mit den Lesern, die wir ja erst jetzt gewinnen können, wenn das Heft am Kiosk ist, gemeinsam die Online-Plattform entwickeln und ausbauen. Eine Community, die wirklich auf die Nutzer zugeschnitten sein soll, können Sie nicht in der Theorie planen und dann den Usern etwas Fertiges vorsetzen.

Es hieß, Sie denken auch an die internationale Expansion von "Loox". Das klingt weniger nach kleinen Zielen...

Für uns ist es wichtig, erst auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das ist unser Heimatmarkt, da haben wir auch die meisten Mitglieder und hier kennen wir uns  einfach gut aus, um dann zu sehen, was noch so passiert. Aber natürlich gucken wir nach Europa.

Mit welcher Druckauflage starten Sie denn?

180.000 ist die aktuelle Auflage bei einem Startpreis von zwei Euro.  Wir finden den mehr als fair, wenn man bedenkt, dass die Plattform ganz umsonst ist.

Das wäre ein Kampfpreis in dem Segment...

Einen spitzen Bleistift haben wir, wie ich glaube, schon immer gehabt und damit können wir auch umgehen. In erster Linie geht es mir aber nicht ums Geldverdienen;  man muss auch eine Vision haben. Und mit "Loox" möchte ich der Fitness-Szene auch etwas zurückgeben. Seit fünfzehn Jahren gibt es McFit. Wir sind Nummer eins in Europa und mittlerweile so groß wie Nummer zwei bis fünf zusammen. Das ist eine tolle Entwicklung, die wir in erster Linie unseren Mitgliedern zu verdanken haben.

Aber man will ja auch nicht unbedingt Geld verlieren. Wie sieht die Werbeauslastung zum Start aus?

Sehr gut, wir haben mehr verkauft als wir uns erwartet haben.

"Loox" liegt derzeit im Trend: Immer mehr Marken schaffen sich einfach eigene Medien, etwa Red Bull auch...

Ich glaube auch, dass das eine Chance ist, die wir haben. Weil es neue Möglichkeiten gibt und auch einfach Spaß macht. Ich habe immer zu unserem Chefredakteur gesagt: „Das Redaktionelle ist Eures, lasst Euch nicht beeinflussen und seid nicht getrieben von irgendeinem wirtschaftlichen Druck. Ihr könnt frei schreiben. Macht gute Stories und gute Interviews.“ Das ist natürlich eine tolle Situation. Da freut sich die Redaktion auch drüber.

Print, Online – halten Sie auch eine Verlängerung ins Fernsehen für denkbar?

Naja, so viel wollten wir uns momentan noch nicht zumuten. Ich weiß, es gab ja mal ein „Fit for Fun TV“. Nur ist der TV-Markt ein Geschäft, in dem wir uns überhaupt nicht auskennen. Und da sage ich dann einfach: „Schuster, bleib bei deinen Leisten.“ Wir haben ein Kundenmagazin gemacht und sind jetzt am Kiosk und im Web. Warten wir das erst einmal ab. Aber denkbar ist natürlich Vieles.

Herr Schaller, herzlichen Dank für das Gespräch.